: Abbi Glines
: Hold On Tight - Dewayne und Sienna Roman
: Piper Verlag
: 9783492971225
: Sea Breeze
: 1
: CHF 6.50
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 288
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sienna wollte niemals nach Sea Breeze zurückzukehren. Der Schmerz sitzt noch immer zu tief. Als sie vor sechs Jahren ihre große Liebe Dustin verlor, brach eine Welt für sie zusammen. Doch längst darf sie nicht mehr nur an sich alleine denken, und sie kann sich glücklich schätzen, überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben. Trotzdem versucht sie, Dustins Familie aus dem Weg zu gehen, die Sienna verstoßen hat, als sie sie am dringendsten gebraucht hätte. Sie meidet jeden Kontakt, bis Dustins Bruder Dewayne vor ihrer Haustür steht und alte Gefühle entfacht, von denen sie dachte, sie für immer begraben zu haben.

Abbi Glines, 1977 in Birmingham (Alabama) geboren, steht für die ganz großen Gefühle. Mit ihren »New Adult«-Romanen gelang ihr der internationale Durchbruch, und auf die Frage, wie viele Bücher sie insgesamt geschrieben hat, hält die Bestsellerautorin meist kurz inne und beginnt, an ihren Fingern abzuzählen. Wenn sie nicht gerade schreibt, liest sie, schleicht sich ins Kino und hört sich die alltäglichen Dramen ihrer Teenager-Kinder an, während sie sich überlegt, welche sie davon später in ihren Büchern verwenden wird. Heute lebt die erfolgreiche Bestsellerautorin mit ihrer Familie in Fairhope/Alabama.

Mach sie weiter auf«, keuchte mir Dustin ins Ohr, während er mein linkes Knie gegen den ledernen Rücksitz seines Autos schob. Ich hatte gedacht, dass wir es mittlerweile draufhätten, aber manchmal wollte er es dann doch wieder anders haben. Also musste ich mich anpassen. Bei dem ganzen Hin und Her einen kühlen Kopf zu bewahren war gar nicht so einfach.

Anfangs hatte es ziemlich wehgetan. Jetzt war es zum Glück nur noch etwas unangenehm. Aber ich liebte Dustin über alles, und er wollte nun mal Sex. Also gab ich ihm, was er wollte. Das bedeutete dann, dass er mir ein paarmal die Woche ein bisschen zu heftig in die Brustwarzen kniff, mit mir schlief, und das war’s. Aber es war mir die Sache wert, weil ich ihm dadurch wieder näher sein konnte. In letzter Zeit hatte ich den Eindruck, dass wir uns immer weiter voneinander entfernten. Durch den Sex entspannte sich die Lage, denn immer wenn wir miteinander schliefen, klappte es danach wieder zwischen uns.

»So?«, fragte ich und hob die Beine, um sie auf die Lehne seines Rücksitzes zu legen.

»Fuck, ja! Genau so, Baby. Genau so. Du bist so verdammt eng. Es ist fast unmöglich, in dich einzudringen.«

Da konnte ich ihm nur zustimmen. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum es immer so unangenehm war. Vielleicht hätte irgendwas sein Hineingleiten erleichtern müssen.

»Fuck, aaaah, ja! Gott, Baby, so gut!AAAAAH!«, stöhnte er laut, warf den Kopf in den Nacken und verdrehte die Augen.

Das bedeutete, dass es vorbei war. Er war fertig. Gott sei Dank.

Als er sich von mir herunterrollte, setzte ich mich lieber schnell auf – nur für den Fall, dass er gleich noch mal anfangen wollte, denn ich hatte wirklich keine Lust auf eine zweite Runde.

»Du weißt schon, dass wir eines Tages heiraten werden, oder?«, fragte Dustin, während er mir half, meinen Rock glatt zu streichen, und mir mein Höschen gab.

Ja, das wusste ich, und das wünschte ich mir auch. Er war schon immer mein bester Freund gewesen, mein ganzes Leben lang, und als aus unserer Beziehung plötzlich mehr wurde, hatte es niemanden überrascht. Ich habe Dustin Falco vom ersten Augenblick an geliebt, also war es nur natürlich, wie sich das zwischen uns weiterentwickelt hatte – auch wenn ich nicht so genau wusste, ob ich das mit dem Sex wirklich wollte. Aber unsere Beziehung hatte sich in den vergangenen beiden Jahren einfach so verändert.

Vielleicht war es aber auch nur Dustin, der sich in den letzten beiden Jahren verändert hat. Manchmal erkannte ich ihn gar nicht wieder. Er war nicht mehr der nette Junge von gegenüber, der unbekümmerte und zuverlässige Freund, den ich immer geliebt hatte. Er war plötzlich der rekordbrechende Basketballstar Dustin Falco, der Trainern und Scouts schon in seinem ersten Jahr an der Highschool ins Auge gefallen war. Die Mädels himmelten ihn an, die Jungs wollten sein wie er. Er badete in der allgemeinen Bewunderung. Er wusste, dass er etwas Besonderes war, und er hielt damit nicht gerade hinterm Berg.

Aber ich liebte ihn. Also akzeptierte ich seine Veränderung. Zumindest gab ich mein Bestes. Auch wenn das bedeutete, dass er nur Zeit für mich hatte, wenn er Sex wollte. Ansonsten war er damit beschäftigt, Basketball zu spielen – und mit seinen Freunden auf Sauftour zu gehen, was mir natürlich gar nicht gefiel. Ich hatte einfach keinen Bock auf die Partys, die er besuchte. Ich hatte ihn zweimal begleitet, und er war so sturzbetrunken gewesen, dass ich allein hatte nach Hause gehen müssen. Wenn ich nicht pünktlich wieder zu Hause war, würde ich von meinen Eltern Hausarrest bekommen.<