: Abbi Glines
: When You're Back - Gefunden Roman
: Piper Verlag
: 9783492969505
: Rosemary Beach
: 1
: CHF 6.50
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 288
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Zukunft erscheint rosig für Reese. Sie hat in Mase ihren absoluten Traummann gefunden und sie freut sich, endlich ihren leiblichen Vater kennenzulernen. Alles wird gut. Doch während sie ihre neue Familie in Chicago besucht, verbringt Mase viel Zeit mit Aida. Als Reese zurückkommt, muss sie bald erkennen, dass Aida mehr für Mase empfindet und um ihn kämpfen wird - und sie hat nicht vor, sich an die Spielregeln zu halten ...

Abbi Glines, 1977 in Birmingham (Alabama) geboren, steht für die ganz großen Gefühle. Mit ihren »New Adult«-Romanen gelang ihr der internationale Durchbruch, und auf die Frage, wie viele Bücher sie insgesamt geschrieben hat, hält die Bestsellerautorin meist kurz inne und beginnt, an ihren Fingern abzuzählen. Wenn sie nicht gerade schreibt, liest sie, schleicht sich ins Kino und hört sich die alltäglichen Dramen ihrer Teenager-Kinder an, während sie sich überlegt, welche sie davon später in ihren Büchern verwenden wird. Heute lebt die erfolgreiche Bestsellerautorin mit ihrer Familie in Fairhope/Alabama.

Zweiundzwanzig Tage, fünf Stunden und dreißig Minuten war es nun her, seitdem ich mich am O’Hare-Flughafen von Mase verabschiedet hatte. Sobald er sich vergewissert hatte, dass ich im Chicagoer Haus meines Vaters bei meiner neu entdeckten Familie gut aufgehoben war, musste er auf seine Ranch in Texas zurück, wo es ohne ihn drunter und drüber ging.

Es wäre sehr verlockend gewesen, gleich schon mit ihm in den Flieger zu steigen. Ich konnte den Beginn unseres gemeinsamen Lebens nämlich kaum erwarten und wollte sein Heim so umgestalten, dass es unser gemeinsames werden würde. Doch auch meine neue Familie forderte ihr Recht.

Vor etwas über einem Monat – da war es noch gar nicht so lange her, dass ich Mase kennengelernt hatte –, war ein gepflegt wirkender, eleganter Italiener an meiner Wohnungstür in Rosemary Beach erschienen, wo ich für einige der reichsten Familien der Stadt als Haushaltshilfe arbeitete. Er war mein leiblicher Vater, wie sich herausstellte, dem ich bis dahin noch nie begegnet war und von dem ich nie auch nur ein Lebenszeichen erhalten hatte. Doch nun wollte er alles nachholen.

Benedetto war eine Woche bei uns in Rosemary geblieben, und in dieser Zeit war Mase nicht von meiner Seite gewichen. Danach waren wir alle zusammen nach Chicago geflogen.

Dort hatte ich auch meinen Bruder kennengelernt, von dem mir mein Vater schon erzählt hatte. Raul war zwei Jahre jünger als ich und ein echter Spaßvogel, der mich ständig zum Lachen brachte. Auch eine Großmutter hatte ich, die allerdings lieber »Nonna« genannt werden wollte. Sie tat nichts lieber, als mir stundenlang Geschichten über meinen Vater in jüngeren Jahren zu erzählen, und zeigte mir Fotos aus Rauls Kindheit. Auch dass sie Benedetto angefleht hatte, sich auf die Suche nach mir zu machen, erzählte sie mir.

Er hatte seine Gründe, warum er mich nicht schon früher hatte ausfindig machen wollen, doch welche genau, darüber schwieg er sich aus. Früher hätte ich ihn dafür gehasst, doch da mich mein bisheriges Leben letztlich zu Mase geführt hatte, konnte ich es nicht.

Ich hatte eine wunderschöne Zeit mit meiner neuen Familie verbracht, aber Mase hatte mir so gefehlt! Die Telefonate, die wir jeden Abend führten, reichten einfach nicht. Ich brauchte ihn. Brauchte ihn mehr als einen Vater, einen Bruder und eine Nonna. Mase war meine Familie und der erste Mensch, der für mich da gewesen war, nachdem ich jahrelang von meiner Mutter schlecht behandelt und meinem Stiefvater missbraucht worden war.

Nun war ich endlich zu Hause – oder zumindest an dem Ort, der mein Heim hatte werden sollen, bevor mein Vater aufgekreuzt war. Mase und ich wollten zusammenziehen, doch ganz so weit war es noch nicht.

Ich hatte Mase nicht verraten, dass ich schon früher bei ihm eintreffen würde, denn ich wollte ihn überraschen.

Der Taxifahrer hielt vor dem Wohnhaus von Mase’ Eltern, das auf ihrer ausgedehnten Ranch lag. Ein kurzer Blick auf das dunkle Gebäude sagte mir, dass niemand zu Hause war. Gut, dann würde ich eben nur Mase überraschen. Rasch bezahlte ich den Taxifahrer, hob mein Gepäck aus dem Kofferraum und machte mich auf den Weg zu den Ställen. Mase’ Wagen stand davor, und daneben parkte ein weiterer Pick-up, den ich nicht kannte.

Ich stellte meinen Koffer neben Mase’ Auto und ging zum Stallgebäude hinunter. Er musste dort se