: G.F. Barner
: Sein Freund hieß Marty G.F. Barner 222 - Western
: Martin Kelter Verlag
: 9783740991753
: G.F. Barner
: 1
: CHF 1.60
:
: Spannung
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails. G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie 'Torlans letzter Ritt', 'Sturm über Montana' und ganz besonders 'Revolver-Jane'. Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität. Kennans Rechte ließ den Zügel los, dann fuhr sie mit einer lässigen Bewegung unter die Jacke und umklammerte den Kolben des langläufigen Achtunddreißigers. Die Waffe steckte in Kennans Schulterhalfter. Sie war unsichtbar für manchen Mann gewesen - viele hatten sie zu spät gesehen und nur auf Kennans zweiten Colt im Hüfthalfter geachtet, den Kennan offen trug. In derselben Sekunde bewegte der Mann rechts vor Kennan den Kopf und blickte um die Hausecke. Der Mann wandte Kennan den Rücken zu. Und doch war Kennan sicher, dass Blinton ihn längst gesehen hatte. Marty Kennan blickte auf Blintons Kalbsfellweste. Sie war aus der Haut eines braun gescheckten Kalbes gefertigt worden, und Kennan hatte sie vor drei Monaten zuletzt gesehen - ein seltsames und auffälliges Kleidungsstück, dessen braunweiße Flecken hinter dem Rauch von Kennans Revolverfeuer verschwunden war. Marty Kennan sah die Weste nun wieder, und er wusste, dass Blinton hier auf ihn gewartet hatte und abrechnen wollte. Kennan ließ sein Pferd etwas weiter nach links gehen und hob das rechte Bein an. Ein Stoß musste nun genügen, um das Pferd herumzubringen, aus dem Sattel zu hechten und die Waffe im Fallen zu ziehen. Auch ein Mann wie Blinton war zu überraschen, und Blinton würde sich durch das Herumstieben des Pferdes todsicher verwirren lassen. Blinton wandte langsam den Kopf. Er sah nun wieder in die Schaufensterscheibe des Eckladens, einer Schneiderei. Jetzt sah er Kennan, denn Kennan spiegelte sich in der Scheibe. Im nächsten Moment war Kennan auf etwa fünfzehn Schritte herangekommen, und Blinton drehte sich mit einem Ruck um. Mit der Bewegung Blintons schlossen sich Kennans Finger fester um den Kolben des Achtunddreißigers. Kennan hielt den Kopf gesenkt, er beobachtete Blinton scharf unter der Hutkrempe hervor, zuckte zusammen und atmete tief durch. Es war die gleiche Weste, aber es war nicht Blinton! »Hallo!«

Er ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde quasi als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Sein überragendes Werk beläuft sich auf 764 im Martin Kelter Verlag erschienene Titel. Seine Leser schwärmen von Romanen wie Torlans letzter Ritt, Sturm über Montana und ganz besonders Revolver-Jane. Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität. So unterschiedliche Romanreihen wie U. S. Marines und Dominique, beide von ihm allein geschrieben, beweisen die Vielseitigkeit dieses großen, ungewöhnlichen Schriftstellers.

Seymour Roy schneidet ein Stück Rauchspeck ab und steckt es in den Mund. Sein Gaul, ein mageres Pferd mit heraustretenden Beckenknochen, einem häßlichen und langen Hals, knochigen Beinen und sechzehn Haaren als Schwanz, sieht neugierig zu.

»Mistvieh«, sagt Roy grollend, »willst du etwa den Speck in deinen mageren Bauch befördern? Ich möchte wissen, warum du ulkiger Vogel nicht endlich fetter wirst? Du bekommst ein besseres Fressen, als dein Reiter es sich leisten kann, du brauchst selten mal deine knochigen Stelzbeine in schnellere Bewegung zu setzen. Und du wirst immer mager bleiben, was?«

Der Gaul bleckt die gelben Zähne, dann stellen sich seine Ohren auf. »He, Satansvieh, bleib von meiner Tasche.«

Der Gaul hat sein Maul in seine Tasche geschoben, und Roy hat seine Not, das Höllenvieh davon abzuhalten, seinen Tabak zu fressen.

»Hau ab, geh weg«, sagt er wütend. »Ich jage dich in die Wüste, ich will dich nicht mehr sehen. Einmal habe ich genug.«

Der seltsame Gaul schielt ihn richtig traurig an und zieht sich drei Schritte zurück. Dort bleibt er mit hängendem Kopf und angelegten Ohren stehen. Roy zieht die Beine an. Immerhin hat dieser Satansbraten von Wallach ihn schon dreimal umgerannt. Allerdings flogen zweimal Kugeln dicht an ihm vorbei. Und einmal hat er ihn von hinten erwischt und mitten in die Arme eines prächtigen Girls befördert.

Man weiß nie, was im Schädel des Wallachs gerade vorgeht. Meist aber ist es eine Portion Hinterlist und Tücke.

Seymour Roy steckt sich seine selbstgedrehte Zigarette an.

Zwischen den Büschen sieht er den Boulder Creeks unter sich.

Das Wasser schimmert in der Nachmittagssonne.

Der Wallach reckt den langen Hals, spitzt die Ohren und wendet seinen Kopf nach links.

Dann schnaubt das Pferd leise.

»Ist was?« fragt Seymour und wendet den Kopf. »Es bewegt sich was? Und wer kommt da?«

Er bleibt liegen. Seine Hand langt nach dem Gewehr an seinem Sattel. Er zieht die Waffe heraus und sieht auf die Büsche, die etwa 80 Yards entfernt wachsen.

In der Nähe des Flusses steht dichtes Gras, wachsen Büsche und Bäume.

Von links kommen zwei Reiter heran, die vorsichtig über den Fluß spähen.

Die beiden Reiter zeigen ihm den Rücken, lassen nun ihre Pferde angebunden zurück und steigen dann auf einen Felsen.

Sicher bewundern sie die schöne Aussicht, denkt Roy lächelnd. Da hinten ist eine Furt, durch die auch ich gekommen bin. Brüder, was habt ihr denn?

Ein Mann dreht sich um, läuft zurück, holt die Gewehre aus den Scabbards.

Beide Männer kauern wenig später geduckt hinter dem Felsen und starren auf den Fluß.

»Sieh mal einer an«, murmelt Roy überrascht. »Sollte es hier so großes Wild geben, daß sie gleich zwei Gewehre brauchen?«

Er hat eine neugierige Ader, wenigstens ab und zu. Darum zieht er sich vorsichtig zurück, klopft seinem Wallach den Hals und schlingt den Zügel hastig um einen Ast.

Dann gleitet Roy um die Fels­trümmer und klettert hoch. Dann streckt er den Kopf über einen mit Gras bewachsenen Felsen und sieht nun über die beiden Männer, den Fluß und seine Furt.

Den Weg herunter, der zur Furt führt, kommen drei Reiter.

Ein Mann, groß, breit und wuchtig, ohne Hut und mit flammend roten Haaren, sitzt auf einem Schecken.

Der Mann reitet drei Schritte vor den anderen beiden. Er sieht gewaltig und stur aus, ein richtiger Büffel. Die beiden Männer hinter ihm scheinen zu seiner Mannschaft zu gehören und wirken gegen ihn wie Zwerge.

Die beiden Felsenkletterer schieben ihre Gewehre vor.

»Teufel noch mal!« zischt Roy grimmig. »Die wollen schießen.«

Roy sieht den gewaltigen Mann auf dem großen Pferd bereits in das Wasser reiten.

Da zieht der rechte der beiden Männer auf dem Felsen sein Gewehr hart ein. Und auch der andere zielt nun.

»Hölle und Teufel, diese hinterlistigen Halunken«, knurrt Roy und visiert kurz. Dann hat er den Hut des rechts liegenden Mannes genau im Visier und drückt ab.

Der Hut des Heckenschützen segelt davon.

Blitzschnell bewegt sich Roys linke Hand. Klickend sitzt die nächste Patrone schon im Lauf.

Nun hält Roy tiefer.

Die beiden Männer haben sich herumgeworfen, der eine duckt sich und springt weg, und der andere starrt noch seinem Hut nach.

»Ich werde dir Beine machen«, faucht Seymour grimmig. »Gleich springst du.«

Er drückt ab und trifft wie immer auf den Punkt.

Der Mann springt unter einem wilden und gellenden Schrei fast einen Meter in die Luft, sein Gewehr beschreibt einen Kreis.

Seymour hat auf seine Zehenspitzen geschossen.

Beide Heckenschützen rasen zu ihren Pferden und preschen, als wenn der Teufel ihnen im Nacken sitzt, davon.

Im Fluß stampft der große Schecke des gewaltigen Misters. Brüllend schreit er einen Befehl. Und nun reiten die beiden Männer los. Sie kommen nicht schnell genug voran.

Ehe sie auf der anderen Seite anlangen werden, sind die beiden Heckenschießer längst im dichten Unterholz.

Seymour klettert grimmig nach unten. Wenn ich eins nicht leiden kann, dann ist es ein Schuß von hinten. Ich möchte wissen, warum sie den Mann erschießen wollten? Ich bin noch nicht ganz hier und schon feuer