: Edgar Rice Burroughs
: DIE SCHWERTER DES MARS Achter Band des MARS-Zyklus
: BookRix
: 9783755417330
: 1
: CHF 5.70
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: Fantasy
: German
: 325
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der Verkleidung eines Söldners versucht John Carter, die Macht der Assassinen von Zodanga zu brechen. Als er eine ihrer Ratsversammlungen belauschen kann, deckt der Kriegsherr eine Verschwörung auf, wonach seine geliebte Dejah Thoris entführt werden soll. Aber es ist bereits zu spät, um den Anschlag zu verhindern: Seine Frau wird bereits mit einem Raumschiff nach Thuria, Barsooms näherem Mond, gebracht...   Der Roman Die Schwerter des Mars  wurde erstmals in der Zeitschrift  Blue Book  als sechsteilige Serie in den Ausgaben von November 1934 bis April 1935 veröffentlicht  (unter dem Titel Swords Of Mars). Die erste Buchausgabe folgte 1936. Der Apex-Verlag veröffentlicht Die Schwerter des Mars in der deutschen Übersetzung von Gabriele C. Woiwode.

  Kapitel 1: Rapas, die Ulsio


 

 

Über tausendneunhundert Meilen östlich der Zwillingsstädte von Helium, ungefähr bei dreißig Grad Süd Breite und einhundertzweiundsiebzig Grad Ost Länge liegt Zodanga. Von jeher ist es ein Kessel der Aufruhr gewesen, seit dem Tag, als ich die wilden grünen Horden von Thark gegen die Stadt anführte, sie zerschlug und ins Reich von Helium integrierte.

Innerhalb der düsteren Mauern leben so einige Zodanganer, die keinerlei Loyalität gegenüber Helium empfinden; hier haben sich auch zahlreiche Unzufriedene des großen Reiches versammelt, über dem Tardos Mors, Jeddak von Helium herrscht, und nicht wenige der persönlichen und politischen Feinde des Hauses von Tardos Mors und seinem Schwiegersohn, John Carter, Prinz von Helium, sind nach Zodanga ausgewandert.

Ich besuchte die Stadt so selten wie möglich, denn mir gefielen sowohl die Stadt als auch die Menschen nicht. Aber gelegentlich führten mich meine Pflichten dorthin, schon alleine, weil Zodanga der Hauptsitz einer der mächtigsten Zünfte der Mörder auf dem Mars ist.

Das Land meiner Geburt ist mit Verbrechern, Mördern und Entführern verseucht, aber dort stellen sie nur eine verhältnismäßig geringe Gefahr dar, verglichen mit den hoch effizienten Organisationen, die auf dem Mars entstanden sind. Hier ist Mord ein Geschäftszweig und Entführungen gehören zu den schönen Künsten. All diese Verbrecher sind in Zünften organisiert, haben ihre Gesetze, Bräuche und ihren Ethikkodex; sie sind so weit verbreitet, dass ihre Verzweigungen untrennbar mit dem gesamten gesellschaftlichen und politischen Leben des Planeten verwoben sind.

Seit Jahren habe ich versucht, dieses giftige System auszuhebeln, aber diese Aufgabe schien völlig aussichtslos und äußerst undankbar zu sein. Fest verwurzelt hinter den uralten Bollwerken der Traditionen und Gewohnheiten, haben sie im öffentlichen Bewusstsein eine Stellung, die ihnen diesen ganz bestimmten Hauch von Romantik und Ehre verleiht.

Die Entführer haben einen nicht ganz so glorreichen Ruf, aber unter den berüchtigteren Mördern gibt es Männer, die fast die gleiche Stellung im Ansehen der Massen haben, wie deine großen Helden der Wettkampfringe und Baseballfelder.

Zudem war ich bei meinem Kampf, den ich gegen sie führte, auch durch die Tatsache gehindert, dass ich ihn alleine austragen musste. Denn selbst die roten Menschen des Mars, die genauso über dieses Thema dachten wie ich, glaubten auch, dass es einem Selbstmord gleichkäme, wenn ich mich auf die Gegenseite der Mörder stellen würde. Und dennoch wusste ich, dass selbst das sie nicht abgeschreckt hätte, wenn sie geglaubt hätten, dass es berechtigte Hoffnung auf einen erfolgreichen Ausgang gegeben hätte. Dass ich den kühnen Klingen der Mörder so lange entkommen war, kam ihnen wie ein kleines Wunder vor, und ich vermute, dass es nur das ausgeprägte Selbstvertrauen in meine Fähigkeit, auf mich selbst aufpassen zu können, gewesen ist, weshalb ich mich ihren Ansichten nicht angeschlosse