: Robin Pilcher
: Das Haus hinter den Hügeln Roman
: Diana Verlag
: 9783641049607
: 1
: CHF 7.20
:
: Erzählende Literatur
: German
: 384
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wiedersehen in Schottland
Ein verwunschenes Schloss, eine alte Familienfehde und eine Liebe, die sich unter dem weiten Himmel Schottlands zu verlieren droht ... Der neue Roman von Bestsellerautor Robin Pilcher verzaubert von der ersten bis zur letzten Seite.
Als Claire Barclay nach Schottland reist, um ihren Stiefvater zu pflegen, kommen auch die Erinnerungen wieder: an den Einzug auf sein herrschaftliches Anwesen, an den plötzlichen Tod der Mutter und an Jonas, Claires Jugendfreund, der sich eines Tages grundlos von ihr abwandte. Was soll nun mit ihrem betagten Stiefvater und dem Gutshaus geschehen? Claire hat eine Idee, doch Jonas scheint auch diesmal ihre Pläne zu durchkreuzen ...

Robin Pilcher, Sohn der Bestsellerautorin Rosamunde Pilcher, arbeitete als Farmer, Kameramann und auf dem Gebiet Public Relations, bevor er sich dem Schreiben zuwendete. Jeder seiner Romane schaffte es auf Anhieb auf die New York Times-Bestsellerliste. Im Diana Verlag sind bereitsZeit des Wiedersehens,Jenseits des Ozeans undWie ein Stern am Horizonterschienen. Robin Pilcher lebt mit seiner Familie in Schottland und Spanien.
"Kapitel 16 (S. 87-88)

New York, September 2004

 Ihr Leben lang war Claire nie der Gedanke gekommen, dass ihre Mutter vielleicht nicht ewig leben würde. Als Daphne sie angerufen hatte, um ihr mitzuteilen, dass sie wegen einer kleinen Operation für ein paar Tage ins Krankenhaus müsse - reine Routinesache, sagte sie, eine Frauenangelegenheit -, hatte Claire nicht weiter darüber nachgedacht und, das Telefon zwischen Ohr und Schulter geklemmt, beim Plaudern weiter ihre Arbeit verrichtet. Nichts, auch nicht der leiseste Hauch der Verunsicherung oder der Beklommenheit hatte Claire darauf vorbereitet, dass dies ihr letztes Gespräch mit Daphne sein würde.

Zwei Tage später hatte Leo angerufen und ihr mit zitternder Stimme, aus der alle vertraute Fröhlichkeit gewichen war, die Schreckensnachrichtüberbracht. Daphnes Herz hatte unter der Narkose plötzlich aufgehört zu schlagen, sagte er, und obwohl sie in einem der besten Krankenhäuser Edinburghs lag, wo die modernsten Apparate zur Verfügung standen, hatte man nichts mehr für sie tun können. Und dann hatte Leo die Fassung verloren, und Claire konnte nur noch schweigend zuhören, wie er schluchzend immer wieder dieselben Worte wiederholte:»Es sollte doch nur eine Routineoperation sein« und»Nichts Ernstes, nur ein Routineeingriff…«

Zum Glück hatte Claire sich zufällig im Büro aufgehalten, als der Anruf kam, sonst hätten Art und die Restaurantgäste, die gerade ihr Abendessen genossen, wohl angenommen, sie hätte einen Schlaganfall erlitten. Nachdem Leo aufgelegt hatte, saß sie wie versteinert am Schreibtisch, den Hörer immer noch ans Ohr gedrückt, und starrte an die Decke. Die Restaurantgeräusche klangen, als kämen sie durch einen langen Tunnel, oder vielleicht war es auch nur ihr Gehirn, das um Hilfe schrie, weil es das unfassbare Ausmaß dieser Schreckensnachricht gar nicht aufnehmen konnte.

Ihre Mutter, ihre Freundin, ihre Vertraute, die einzige Verbindung zu ihrer Vergangenheit mit David… war von ihr gegangen. Einfach so. Und hatte Claires Leben von einer Sekunde auf die andere auf den Kopf gestellt. Dabei war Daphne erst einundsechzig gewesen. Fünf Minuten später, als Claire sich der Realität voll und ganz bewusst wurde, brachen ihre Gefühle hervor, und sie weinte hemmungslos. Am nächsten Tag flogen Claire und Art nach Schottland zur Beerdigung.

Das Rückflugdatum hatten sie offen gelassen, sie gingen jedoch davon aus, dass sie sich nicht länger als vier Tage in Schottland aufhalten würden, und ließen Violet in der Obhut von Pilar zurück. Art hatte einen Freund gebeten, sich um das Restaurant zu kümmern, und sei es auch nur, um zu verhindern, dass der Oberkellner und der Koch sich darüber in die Wolle gerieten, wer in ihrer Abwesenheit das Sagen hatte."