: Ben Kryst Tomasson
: Sylter Lügen Kriminalroman
: Aufbau Verlag
: 9783841219947
: Kari Blom ermittelt undercover
: 1
: CHF 7.30
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Möwen, Strand und eine tote Galeristin.

Al in einer Galerie auf Sylt ein gefälschter Chagall auftaucht, vermutet die Polizei, dass ein Fälscherring auf der Insel sein Unwesen treibt. Kari Blom soll undercover in der Kunsthandlung ermitteln. Doch die Hauptverdächtige, Galeristin Kerstin Fromme, wird kurz nach Karis Ankunft ermordet. Die Landarztwitwe Witta Claaßen, die selbst erst kürzlich ein Bild in der Galerie erstanden hat, mischt sich mit ihren Freundinnen in die Ermittlungen ein - ob Kari will oder nicht ...

Ein neuer Fall für die liebenswerte Undercover-Ermittlerin Kari Blom.



Ben Kryst Tomasson, geboren 1969 in Bremerhaven, ist Germanist, Pädagoge und promovierter Diplom-Psychologe. Er hat einige Jahre in der Bildungsforschung gearbeitet, ehe er sich als freier Autor selbstständig gemacht hat. Seine Leidenschaft gehört den Geschichten, die das Leben schreibt, den vielschichtigen Innenwelten der Menschen und dem rauen Land zwischen Nordsee und Ostsee. Wenn er nicht schreibt, verbringt er seine Zeit am liebsten mit einem guten Buch am Meer. Im Aufbau Taschenbuch sind bisher erschienen: »Sylter Affären«, »Sylter Intrigen«, »Sylter Blut« und »Sylter Gift«.

2.


Sechs Wochen später

Der Raum war dunkel. Die Wände um sie herum leuchteten in einem satten Blau, wie in den Tiefen des Ozeans. Die Informationstexte waren in weißer Schrift gestaltet. Finja studierte sie aufmerksam, während Jasper ein Fischskelett bestaunte, das in einer Plexiglassäule zu schweben schien.

Karolina Dahl und Jonas Voss standen Hand in Hand hinter Finja und lasen ebenfalls den Text, der sich mit dem Thema Ozeanzirkulation beschäftigte. Dann folgten sie Jonas’ Tochter zu den weiteren Schautafeln, die sich mit Überfischung, Meeresspiegelanstieg und Ozeanversauerung beschäftigten. Zwischendurch tauschten sie ein kleines Lächeln.

Es war Karis Idee gewesen, mit den Kindern ins Zoologische Museum in Kiel zu gehen, weil sich Finja nach wie vor sehr für alles interessierte, das mit Umwelt und Naturschutz zu tun hatte. Sie hatte gehofft, damit endlich einen Zugang zu dem Mädchen zu finden. Finja war mittlerweile sechzehn. Sie hatte akzeptiert, dass Jonas und Kari ein Paar waren und ihre Eltern nie wieder zusammenkommen würden, doch es fiel ihr immer noch schwer, sich damit abzufinden.

Tatsächlich schien Kari ins Schwarze getroffen zu haben. Obwohl sie seit fast zwei Stunden hier waren, hatte es noch keine einzige giftige Bemerkung von Finja gegeben, wie es sonst bei den wenigen gemeinsamen Aktivitäten häufig der Fall war. Stattdessen ging Jonas’ Tochter systematisch durch die Ausstellung, schweigend und mit einem konzentrierten Gesichtsausdruck. Ihre einzige Regung bestand darin, dass sie gelegentlich ihre halblangen dunklen Haare zurückstrich.

Jasper hatte sich inzwischen von dem Fischskelett gelöst und kam mit schnellen Schritten auf Jonas und Kari zu. Für seine dreizehn Jahre war er immer noch jungenhaft und klein. Die Pubertät schien bei ihm mit einiger Verspätung einzusetzen, doch Kari wusste, dass Jonas froh darüber war. Jasper war fröhlich und unkompliziert, während Finja oft schwierig und viel zu ernst für ihr Alter war.

»Das ist cool hier«, erklärte Jasper. »Aber ich will noch in den Raum mit den Zähnen.«

Finja drehte sich zu ihnen um. Zu Karis Überraschung lächelte sie. »Ja, ich auch«, sagte sie und schaute Kari an. »Ich habe zuhause schon etwas darüber im Netz gelesen. Es ist eine Ausstellung, die auch für Blinde und Sehbehinderte konzipiert ist. Man darf alle Exponate anfassen.«

»Genau.« Jasper grinste. »Am besten macht man dafür die Augen zu. Dann ist es r