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Temporale Krise
Nar’gog-System, Scobees Zeitebene – ca. 2450 n. Chr.
Felvert betrat die Steuer-Acht von Torstation 1. Im Kontrollzentrum der Station waren zahlreiche Felorer mit Überwachungsaufgaben beschäftigt. Holoprojektoren erzeugten einen Panorama-Blick über das Nar’gog-System. Linien, Farben und Kolonnen sich verändernder Symbole veranschaulichten eine Vielzahl von Parametern.
Raum.
Zeit.
Dimensionen.
All das wurde hier genauestens beobachtet, um die relative Sicherheit zu gewährleisten, in der sich die Heimat der Jay’nac befand. Aber der entartende, bizarre Mutationen hervorbringende Zeitfluss im Rest der Milchstraße blieb ein ständiger Quell der Sorge – sowohl für die felorischen Tormeister als auch für die anorganischen Jay’nac, deren Heimatwelt wie eine letzte Insel der Stabilität in dem temporalen Chaos anmutete.
Felvert bewegte sich in die Mitte des Raumes, dessen Grundfläche den Achten ähnelte, aus denen sein Körper bestand – zwei sich überschneidende Kreise, im weitesten Sinne –, der ansonsten eine wurmähnliche Form hatte.
„Es ist gut, dass du da bist“, sagte ein anderer Felorer, der intensiv an einer Konsole arbeitete. Boolvert hatte derzeit die Kontrollhoheit der Steuer-Acht inne.
„Was ist geschehen?“
„Das weiß ich noch nicht. Aber mehrere der anderen Stationen meldeten Daten mit minimaler Abweichung.“
„Eine temporale Erschütterung? Ich dachte, die könnte uns nichts anhaben. Nicht hier, innerhalb unseres geschützten Bereichs.“
„In diesem Punkt scheinen unsere bisherigen Erkenntnisse nicht ganz zu stimmen.“
„Wir sollten unsere Keelon-Verbündeten um Rat fragen.“
„Sicher.“
Boolvert drehte sich zu Felvert um. Der wurmartige Körper war dabei gerade aufgerichtet. Er besaß keine erkennbaren Sinnesorgane, aber dennoch eine Wahrnehmung, die so umfassend war, dass sie die Fähigkeiten der meisten bekannten Spezies bei weitem in den Schatten stellte. Die anorganischen Jay’nac eingeschlossen, in deren Die