: Helge Miyamoto
: Zwei links Zwei rechts Keinen fallen lassen (Teil 1)
: Books on Demand
: 9783755702856
: 1
: CHF 7.20
:
: Romanhafte Biographien
: German
: 206
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein individualpädagogisches Reiseprojekt mit dem Fahrrad durch Australien Angetreten zu einer monatelangen Fahrrad-Reise kreuz und quer durch Australien und Neuseeland sind zwei Pädagogen und Ihre jeweiligen Schützlinge. Vier Menschen gebunden durch einen Vertrag. Die beiden betreuten 16-Jährigen reisen um Ihr Leben. Als sehr schwierige, beinahe hoffnungslose Fälle schickt sie das Jugendamt auf eine Radtour durch den fremden Kontinent. Von hier sollen sie keine Chance haben aus ihrem Leben zu entfliehen. Zwischen Reifenpannen, verrückten Bekanntschaften, verschrobenen aber großherzigen Einheimischen und einer grandiosen Naturkulisse entwickelt sich eine Beziehung zwischen den Betreuern und Jugendlichen. In einer humorvollen und charmanten Tagebuchform erzählt dieses Werk die komplette Reise von A bis Z.

Helge Miyamoto, geb. Dahmen am 6.11.1964 in Moers am Niederrhein. Verheiratet seit Januar 2016 mit Shuhei Miyamoto aus Tokyo/ Japan. 1988 Ausbildung zum Betriebsschlosser im Bergbau, Fachabitur auf dem zweiten Bildungsweg, dann Studium der Sozialwissenschaften. Fortbildung zum Sozio- und Sozialtherapeuten und systemischen Familienberater. Seit 1995 als Angestellter in sozialpädagogischen Berufen und seit 2000 insgesamt acht indiviualpädagogische Reiseprojekte im In- und Ausland mit anschließenden Standortprojekten in Griechenland und Deutschland. Verfasser zwei weiterer Bücher unter dem Geburtsnamen Helge Dahmen: Michael: Letzte Chance Australien, BoD-Verlag, 2009 Boris: Letzte Chance Amerika, BoD-Verlag, 2011

Mittwoch, 11. Februar, der 1. Projekttag


Völlig auf uns allein gestellt

Meine Nacht endet früh gegen sieben Uhr, Dominiks nach erneut trockener - immerhin bereits die zweite in Folge - nur wenige Minuten später.

Seit dem Jahre 2000 bin ich mit einigen Unterbrechungen als Individualpädagoge tätig. Wie der Begriff es schon aussagt: Hierbei handelt es sich um die Betreuung eines einzelnen Menschen. Es sind ausschließlich Kinder und/ oder Jugendliche mit teils erheblichen sozialen und/ oder emotionalen Defiziten, die im Auftrag von Jugendämtern aus ihrem zumeist ungünstigen Lebensumfeld herausgeholt werden und alternativ mit einem Pädagogen in seinem Haushalt leben können und dürfen. Das geschieht sowohl zumeist In-, seltener im Ausland. Diese Jugendhilfemaßnahmen sind zwar sehr kostspielig und daher in der öffentlichen Meinung sehr umstritten, dennoch hoch effektiv. Meine Projektstelle befindet sich zur Zeit des nun folgenden Reiseberichtes in Griechenland. Mein spezielles Angebot im Vorfeld eines solchen Standprojektes sind sogenannte Reiseprojekte. Dabei bewege ich mich über teils mehrere Monate hinweg in Begleitung eines einzelnen Jugendlichen mit dem Fahrrad durch ferne Länder, wobei sich seitens des Kindes eine sehr enge Anbindung an den Pädagogen vollzieht, was der nachfolgenden Betreuung am Standort von großem Nutzen ist. Von so einem Reiseprojekt, es soll mein mittlerweile Drittes sein und ein zweites Mal nach Australien und Neuseeland führen, weiß das Buch ausführlich zu berichten. In Betreuung ist der 16-jährige Dominik, der leider das Handicap besitzt, in den Nächten regelmäßig die Kontrolle über seine Blase zu verlieren.

Die Nervosität vor dem kurz bevorstehenden Reiseprojekt in Australien ist beiderseits groß. Meine erste Tat am Morgen ist das letztmalige Beheizen des in den Stunden des Schlafes doch arg erkalteten Wohnraumes. Schließlich herrscht tiefster Winter in Nordgriechenland. Beim anschließenden Frühstück ver