: Pierre Martin
: Madame le Commissaire und die Villa der Frauen Ein Provence-Krimi | Der SPIEGEL-Bestseller #1
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426459935
: Ein Fall für Isabelle Bonnet
: 1
: CHF 10.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Spannung, die nach Provence und Lavendel schmeckt - Der Provence-Krimi um Kommissarin Isabelle Bonnet von Bestseller-Autor Pierre Martin Urlaubsflair, liebenswerte Figuren und ein bedrohter Schutzort für Frauen - der neunte Fall in der Krimi-Reihe um Isabelle Bonnet: ein Kriminalroman, der nach Lavendel duftet So etwas hätte sich Isabelle Bonnet nicht träumen lassen: Eine Villa nur für Frauen - für Frauen, die vor ihren gewalttätigen Männern fliehen mussten. Das ist aus dem Erbe geworden, das ihr Thierry in Fragolin hinterlassen hat. Die Kommissarin ist glücklich, dass sie seine Hinterlassenschaft einem so guten Zweck zuführen konnte. Doch dann entpuppt sich der wahr gewordene Traum als Alptraum, denn aus der 'Villa des Friedens' verschwindet eine der Mütter spurlos mit ihrem Kind. Isabelle folgt ihrer Spur - und findet ihre Leiche auf der eigentlich so idyllischen Insel Porquerolles. Die Frauen in der Villa fühlen sich bedroht. Wie sich zeigen soll: zu Recht! Entdecken Sie weitere Fälle der erfolgreichen Südfrankreich-Krimi-Serie um Isabelle Bonnet von Bestseller-Autor Pierre Martin: - Madame le Commissaire und die Mauer des Schweigens (Band 10) - Madame le Commissaire und das geheime Dossier (Band 11)Noch mehr spannende Krimis mit Urlaubsflair: Die unterhaltsame Cozy Crime-Reihe von Bestseller-Autor Pierre Martin: - Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens - Monsieur le Comte und die Kunst der Täuschung

Pierre Martin ist das Pseudonym eines erfolgreichen Autors, der sich für seine Hauptfigur Madame le Commissaire eine neue Identität zugelegt hat. Alle seine Krimis um Isabelle Bonnet aus Fragolin landen bereits kurz nach Erscheinen unter den Top Ten der Bestsellerliste. 'Madame le Commissaire und die Mauer des Schweigens' war zuletzt Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste. Ebenfalls auf Platz 1 landete 'Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens' - der erfolgreiche Auftakt zu einer neuen Südfrankreich-Reihe um einen adeligen Auftragsmörder, der den festen Vorsatz hat, niemanden umzubringen.

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Isabelle betrat ihr Kommissariat in Fragolin – und blieb verwundert stehen. Nicht, weil sie ihren Assistenten Apollinaire beim Kopfstand ertappt hätte. Das wäre nichts Besonderes. Mit solchen Extravaganzen rechnete sie bei ihm immer. Sie gehörten zu Apollinaires Persönlichkeit. Ebenso wie seine verstrubbelten Haare und die verschiedenfarbigen Socken, die er zur Uniform trug. Verwundert war sie deshalb, weil sich sein schwerer Schreibtisch nicht an seinem gewohnten Platz befand, sondern im Raum diagonal gegenüber. Überhaupt war das ganze Inventar verschoben. Auf dem alten Dielenboden waren die Schleifspuren zu erkennen. Die Aktenschränke hatten die Seite gewechselt. Der Besprechungstisch stand jetzt vor dem Fenster. Die Fahnenstange mit der Trikolore lehnte an der Wand mit dem großen Konterfei von Charles de Gaulle. Nun gut, das passte. Auch ihr eigener Schreibtisch hatte eine Korrektur erfahren. Er war um hundertachtzig Grad gedreht. Im Grunde gab es nur eine Konstante im Raum: den kleinen Kaktus auf dem Fensterbrett! An ihn hatte sich Apollinaire nicht rangetraut. Vermutlich aus Sorge, das Stachelgewächs könnte durch eine Ortsveränderung gesundheitlichen Schaden erleiden.

Apollinaire saß hinter seinem Schreibtisch und sah sie strahlend an.

»Bonjour, Madame«, begrüßte er sie.»Je vois que vous êtes impressionnée.«

Nun, beeindruckt war Isabelle tatsächlich. Vor allem deshalb, weil sie nicht verstand, welcher Teufel Apollinaire geritten hatte. Die Einrichtung ihres Kommissariats war spartanisch. Die Möbel hatten sie von der Forstbehörde übernommen und vor dem Sperrmüll gerettet. Sie waren abgenutzt und so hässlich, dass sie nicht schöner wurden, wenn man sie hin und her schob.

Isabelle hob eine Augenbraue. Das genügte. Apollinaire verstand, dass er ihr eine Erklärung schuldete.

»Madame, wie Sie wissen, habe ich ein Faible für fernöstliche Philosophien.«

Natürlich wusste sie das. Besonders Laotse und Konfuzius hatten es ihm angetan. Er pflegte sie zu jeder passenden, vor allem aber unpassenden Gelegenheit zu zitieren. Doch was hatten sie mit ihrem Mobiliar zu tun?

»Das Qi muss frei fließen«, erklärte Apollinaire mit erhobenem Finger. »Das ist das Grundprinzip des Feng-Shui. Es ist zweifelsfrei erwiesen, dass Räume, die nach der daoistischen Harmonielehre gestaltet sind, positive Energien freisetzen. Umgekehrt kommt es zu Blockaden. In unserem Fall könnte ein günstiges Qi unsere Aufklärungsquote positiv beeinflussen …«

»Was schwierig sein dürfte«, unterbrach sie ihn. »Unsere Aufklärungsquote liegt bei hundert Prozent.«

»Dann steigern wir sie halt auf hundertfünfzig Prozent.« Apollinaire lachte. »Das war ein Scherz. Aber schaden kann es nicht. Vielleicht kommen wir in Zukunft noch schneller ans Ziel? Und mit einem gesteigerten Glücksgefühl. Jedenfalls habe ich versucht, die Vorgaben des Feng-Shui nach bestem Wissen auf unser Kommissariat zu übertragen. Das war bei dem Grundriss nicht leicht. Immerhin stößt das Qi nun auf weniger Ecken und Kanten und kann ungehindert zirkulieren und seine positive Energie freisetzen.« Er zögerte und sah sie fragend an. »Was meinen Sie? Gefällt es Ihnen?«

Isabelle überlegte, was sie antworten sollte. Erwartete er jetzt ein Lob? In ihren Augen sah der Raum genauso schrecklich aus wie vorher. Was aber auch egal war, denn das hier war keine Wohlfühloase, sondern ein Kommissariat derPolice nationale.

»Hauptsache, diesem Qi gefällt es«, sagte sie ausweichend.

»Da bin ich ganz sicher.« Apollinaire drehte die Hände über seinem Kopf. »Ich spüre förmlich den Odem des Qi zwischen unseren Wänden kreisen.«

Isabelle sah ihren Assistenten sorgenvoll an. Hoffentlich wurde er jetzt nicht verrückt. Noch verrückter, als er es auf eine sympathische Weise eh schon war. Nach ihrer Überzeugung musste man bei der Polizeiarbeit mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben. Sie verfolgten Straftäter, die meist ganz irdische Motive hatten. Es mochte ja sein, dass an diesem Feng-Shui was dran war, aber in ihrer Welt zählten einzig beweisbare Fakten. So war sie programmiert. Ihre Tätigkeit ließ wenig Raum für spirituelle Gedanken.

Um das Thema zu wechseln, deutete sie zur aufgeschlagenen Zeitung auf Apollinaires Schreibtisch.

»Eh bien, was gibt’s Neues in unserem Département?«

»Nur das Übliche. In Saint-Tropez wurde ein Taschendieb gefasst. Ach ja, in Cannes hat ein Laster mitten auf der Croisette seine Ladung