: Kate Glanville
: Über uns die Sterne Roman
: beHEARTBEAT
: 9783732590650
: 1
: CHF 5.60
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: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 400
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Ein fesselnder Schmöker über drei Frauen und ihre dunkelsten Geheimnisse ...

Serens heile Welt bricht zusammen, als ihr Vater ihre Mutter am vierzigsten Hochzeitstag sitzen lässt und zu seiner Geliebten Frankie zieht. Fest entschlossen, die Ehe ihrer Eltern zu retten, stellt Seren Nachforschungen über die neue Frau an der Seite ihres Vaters an. Dabei stößt sie auf ein dunkles Geheimnis aus Frankies Vergangenheit - und auf deren attraktiven Exmann Oliver. Schnell fasst Seren Vertrauen zu Oliver. Sie ahnt nicht, dass sie dadurch nicht nur Frankie, sondern auch ihre eigene Familie in größte Gefahr bringt ...

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<p>Kate Glanville wurde als Tochter irischer Eltern in Westafrika geboren. Heute lebt sie mit ihrem Mann, drei Kindern, vier Katzen und einem Hund in einem kleinen Dorf in Wales. Sie hat Modedesign studiert und in der Textilbranche gearbeitet, bevor sie eine sehr erfolgreiche Keramikerin wurde. Ihre kunstvollen Keramikarbeiten werden in Geschäften und Galerien auf der ganzen Welt verkauft, auch Prinz Charles, Madonna und Robbie Williams gehören zu ihren Kunden. Seit sie acht Jahre alt war, hat Kate Glanville unermüdlich Geschichten geschrieben. Obwohl sie zu Schulzeiten mit Rechtschreibproblemen und einer unschönen Handschrift zu kämpfen hatte, hat sie ihren Traum, Schriftstellerin zu werden, niemals aufgegeben. Mit ihren Familiengeheimnis-Romanen&quo ;Das Bootshaus an den Klippen" und"Über uns die Sterne" hat sie sich den Traum vom Schreiben erfüllt.</p><p>Be uchen Sie die Homepage der Autorin:<a href="https://www.kategl nville.com/" target="_blank"> ttps://www.kateglanville.com/ lt;/a>.<br></p>

SEREN


Seren versuchte, sich auf den Tag zu konzentrieren, den sie seit Monaten plante. Sie wollte weder an den Wagen, den sie am Vortag gesehen hatte, noch an seinen Fahrer denken und schon gar nicht darüber nachgrübeln, warum er nach so vielen Jahren zurückgekehrt war.

Behutsam setzte sie den letzten Stern auf die Torte. Es hatte einiges an Zeit und Mühe gekostet, mit einem winzigen Förmchen die Sterne aus Fondant auszustechen. Jeder einzelne war mit essbarem Gold bestrichen, sodass sie auf der dunklen Schokoladenglasur strahlten und funkelten.

Seren drehte den Glasständer, um zu überprüfen, ob die Ganache gleichmäßig verteilt war, und leckte einen Schokoladenklecks von ihrem Finger. Schließlich stellte sie eine einzelne rote Rose neben den Kuchen und trat einen Schritt zurück, um ihr Werk zu bewundern.

Seren lächelte. Die Jungs von der Patisserie Tremond hatten ihr angeboten, die Torte herzustellen, aber sie hatte sie selbst backen wollen – als ganz besonderes Dankeschön an ihre Eltern für alles, was sie für sie getan hatten. Sie machte mit ihrem Handy ein Foto und schickte es Trevor.

Die Antwort kam postwendend:

Starke Konkurrenz für uns, wie ich sehe. Edmond sagt: Hoch lebe die neue Zuckerbäckerkönigin!XXX

Seren lachte und bückte sich, um nachzuschauen, wie sich die Quiches im Backofen machten. Die Haare fielen ihr ins Gesicht, und zum hundertsten Mal an diesem Morgen warf sie ihre ungezähmten roten Locken zurück. Sie hätte sich wie sonst auch die Haare zusammenbinden sollen, aber im Moment erfüllte ihre große Haarspange gerade eine lebenswichtige Funktion in dem zeltartigen Gebilde, das Griff und seine Cousins im Wohnzimmer bauten. Solange sie damit beschäftigt waren und ihr bei den Vorbereitungen für die Party nicht in die Quere kamen, störte es Seren nicht, Haare vor den Augen zu haben.

Sie stellte die Temperatur im Backofen niedriger und richtete sich auf. Jetzt fehlten nur noch Ben und Suki mit dem Geschenk und dem Champagner, dann würde alles perfekt sein. Sogar die Sonne war herausgekommen, um den morgendlichen Nieselregen zu vertreiben und ihnen den ersten milden Frühlingstag zu bescheren. Seren wünschte, Tom wäre hier. Er hätte genauso sehr wie sie gewollt, dass dieser Tag für ihre Eltern zu etwas ganz Besonderem wurde.

»Du fehlst mir, Tom«, wisperte Seren. Wieder musste sie an den Fahrer des BMW denken. »Du fehlst mir so sehr.«

Durch das offene Fenster konnte Seren die kleine Gruppe beim Kirschbaum sehen, dessen rosa Blütenpracht einen fast unwirklich schönen Hintergrund bildete. Anni, die Baby Lucy auf der Hüfte balancierte, füllte gerade großzügig Chardonnay in die roten Kelche, die Seren extra für diesen Anlass im Antiquitätengeschäft an der Hauptstraße gekauft hatte. Daniel schien wegen der Menge Wein in seinem Glas zu protestieren, aber Anni lachte nur, wandte den Kopf und sagte etwas zu Nesta. Auch Nesta lachte und tätschelte Daniels Knie. Seren lächelte beim Anblick ihrer Eltern.

Es kam nicht häufig vor, dass man ihre Mutter still sitzen sah, und obwohl Nesta sich mit heiterer Miene auf dem Leinensessel zurücklehnte, wusste Seren, dass es sie in den Fingern juckte, aufzustehen und die Organisation der Party selbst in die Hand zu nehmen.

Seinem Aussehen nach zu urteilen, schien sich auch Daniel in seiner Rolle als Ehrengast nicht unbedingt wohlzufühlen. Seren fiel auf, wie ihr Vater mit einem Finger in seinen Hemdkragen fuhr, als wäre er ihm zu eng, und ständig die Beine übereinanderschlug und dann wieder ausstreckte.

Früher am Morgen war er vor der Küchentür ihres Hauses, der sogenannten Scheune, aufgetaucht, das silbergraue Haar und der kurze Bart mit Regentropfen gesprenkelt, in einer Hand eine Schale mit Eiern, in der anderen ein frisch gebackenes Brot von Nesta. Eine Weile hatte er am Türpfosten gelehnt und schweigend zugeschaut, wie Seren einen Strauß Pfingstrosen in einer Vase arrangierte.

»Wunderschön«, bemerkte er.

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