: Petra Schier
: Vier Pfoten unterm Weihnachtsbaum
: Petra Schier
: 9783967110388
: 3
: CHF 2.40
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 188
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Tessa Lamberti ist alleinerziehende Mutter eines neunjährigen Jungen und hat ein Problem. Ihr Sohn Lukas liegt ihr seit Wochen in den Ohren, weil er sich einen Hund wünscht. Aber nicht nur das - er fragt auch immer öfter,  warum er keinen Vater hat. Dieser ist vor seiner Geburt nach Amerika gegangen, und Tessa will keinen Kontakt mehr zu ihm. Lukas beschließt, sich selbst auf die Suche zu begeben - nach einem Hund und einem neuen Mann für seine Mutter. Kurz vor Weihnachten findet er den passenden Hund. Dieser gehört seinem neuen Fußballtrainer, und der wiederum könnte, wenn es nach Lukas ginge, durchaus sein neuer Papa werden. Doch Tessa will davon überhaupt nichts wissen. Ruprecht, der quirlige Jack Russell Terrier, sorgt indes bald nicht nur für ordentlich Tumult im Hause Lamberti - er  bringt auch ein lang  gehütetes Geheimnis ans Licht. Und das wirbelt Tessas Gefühlswelt ziemlich durcheinander.

Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit Mann und Hund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur an der Fernuniversität Hagen und arbeitet seit 2003 freie Autorin. Ihre sehr erfolgreichen historischen Romane erscheinen u.a. im Rowohlt Taschenbuch Verlag, ihre ebenfalls sehr beliebten Weihnachts- sowie Liebesromane bei Rütten Loening, MIRA Taschenbuch, HarperCollins und Weltbild. Unter dem Pseudonym Mila Roth veröffentlicht die Autorin verlagsunabhängig verschiedene erfolgreiche Buchserien.

3. Kapitel

 

»Wirst du wohl die Banane wieder hergeben!«, schimpfte Tom und versuchte, den quirligen Ruprecht an der Leine zu sich heranzuziehen. Der Hund hüpfte jedoch so fröhlich mit seiner Beute auf und ab, dass es Tom nicht gelang, sie ihm wieder abzunehmen. »Das war mein Essen«, grummelte Tom und gab es auf.

Ruprecht ließ sich auf sein Hinterteil sinken, legte die Banane vor sich ab und machte dann mit einem freundlichen Hundelächeln Männchen.

Wider Willen musste Tom lachen. »Nein, vielen Dank, mein Freund. Jetzt darfst du sie behalten. Hast ja sowieso schon hineingebissen.«

»Hi, Tom«, hörte er hinter sich zwei Jungenstimmen rufen. Als er sich umdrehte, kamen die beiden auf ihn zugerannt. Er lächelte. »Hi, Mario, hi, Lukas. Ihr seid ja früh dran heute. Alles klar?«

»Alles klar«, rief Mario. »Ich geh mich schon mal umziehen. Kommst du mit, Lukas? Wenn wir uns beeilen, können wir schon vor den anderen auf dem Platz sein.«

»Ja, gleich.« Im Gegensatz zu Mario blieb Lukas neugierig stehen, als er den Hund erblickte. »Ist das deiner?«, fragte er Tom, woraufhin dieser nickte.

»Ja, seit heute. Er hat meiner Mutter gehört, aber sie ist umgezogen und darf jetzt in der neuen Wohnung keine Hunde halten.«

»Wie gemein«, befand Lukas und beugte sich zu Ruprecht hinab. »Der ist aber süß.«

»Allerdings«, antwortete Tom grimmig. »Und ganz schön frech. Er hat meine Banane geklaut.«

»Echt?« Lukas kicherte. »Ich wusste gar nicht, dass Hunde Bananen fressen. Darf ich ihn streicheln?«

»Sicher, er beißt nicht.«

Sofort ging Lukas in die Hocke und strich dem kleinen Terrier über den Kopf. »Er sieht lustig aus mit der weißen Nase und den braunen Flecken um die Augen. Wie heißt er denn?«

Tom ging ebenfalls in die Hocke. »Ruprecht, wie der Knecht Ruprecht.«

»Das ist aber ein komischer Name.«

Tom lachte. »Ich weiß. Meine Mutter hat ihn so genannt, weil sie ihn genau am Nikolaustag vor vier Jahren als Welpen aus dem Tierheim geholt hat.«

»Warum hat sie ihn dann nicht Nikolaus genannt?«, wollte Lukas wissen.

In diesem Moment sprang Ruprecht mit einem auffordernden Bellen auf und sprang den Jungen an, sodass dieser vor Überraschung hintenüber kippte und auf dem Hosenboden landete. Ruprecht hüpfte auf seinen Bauch und schleckte ihm mehrmals übers Gesicht, bis Lukas laut lachte.

»He, he, Schluss jetzt, du Frechdachs«, schimpfte Tom und zog Ruprecht an der Leine von dem Jungen herunter. Dann reichte er Lukas die Hand und half ihm aufzustehen. »Ich schätze, deshalb hat sie ihn so genannt. Ein Nikolaus würde so was bestimmt nicht tun.« Er blickte sich um, als noch weitere Jungenstimmen laut wurden. »Da kommen die anderen. Los, geht euch umziehen. Das Training fängt pünktlich an.«

»Okay.« Lukas warf dem kleinen Hund noch einen sehnsüchtigen Blick zu. »Darf ich nach dem Training noch ein bisschen mit ihm spielen?«

Tom nickte ihm zu. »Vielleicht. Wenn es deinen Eltern nicht zu spät wird.«

»Nö.« Lukas schüttelte den Kopf. »Marios Papa holt uns doch immer ab. Er hat bestimmt nichts dagegen.«

Als Tessa das Auto vorfahren hörte, zog sie rasch die Töpfe von den Kochplatten, schaltete den Herd ab und wischte sich die Hände an einem Küchenhandtuch ab. Normalerweise kochte sie abend