: Katharina Maria Burkhardt, Margit Friesenbichler
: Tanz mit den Hormonen Natürliche Alternativen für Ihre innere Balance
: Verlagshaus der Ärzte
: 9783990522677
: 1
: CHF 20.90
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: Erkrankungen, Heilverfahren
: German
: 168
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wie wirken Hormone? Sie steuern so ziemlich alles in unserem Organismus und beeinflussen unser körperliches und psychisches Wohlbefinden. Doch wie werden Sie wieder gesund und wie bleiben Sie vital? Dieser Ratgeber erklärt, was Sie bei Hormonmangel, zu hohen Werten und bestimmten Krankheitsbildern konkret tun können. Die Autorinnen teilen ihr fundiertes Wissen über hormonelle Einflüsse und nachhaltige Lösungen bei alltäglichen Krankheitsbildern wie z. B. Haarausfall und Hautproblemen, Schilddrüsenstörungen, Depressionen, Schlafstörungen, Migräne, Herpes, Wechselbeschwerden, aber auch Störungen durch hormonelle Empfängnisverhütung oder Stress. Plus: •eine leserfreundliche Einführung in die Welt der Hormone •Hilfestellu g für Frauen und Männer mit alltäglichen Beschwerden •Erfahru gsberichte von PatientInnen •prakti che Checklisten zum Nachschlagen, auch für TherapeutInnen Zu Wort kommen auch fünf PatientInnen, die von Ihren Beschwerden und dem Behandlungserfolg berichten. Erfahren Sie im Buch, wie sich Ihr Lebensstil und die Umwelt auf Ihren Hormonhaushalt auswirken, welche Rolle Kosmetika, die Ernährung und Mikronährstoffe dabei spielen, welche Wechselwirkungen auftreten und wie Sie einem hormonellen Ungleichgewicht gegensteuern können. Die Autorinnen erklären darüber hinaus, was bioidente Hormone sind, welche Vorteile sie im Vergleich zu synthetischen Hormontherapien haben und geben Tipps, was Sie bei der Anwendung beachten sollten.

Dr. Katharina Maria Burkhardt ist seit über 20 Jahren als Lehrende, Life- und Health Coach sowie als Autorin tätig. Sie absolvierte umfassende Ausbildungen in verschiedenen Heilungs-, Therapie- und Beratungsschulen und ist Mitgründerin der 'Praxis zum Ursprung' in Graz. Dr. med. Margit Friesenbichler ist Allgemeinmedizinerin in Graz mit komplementärmedizinischem Schwerpunkt. Die bioidente Hormontherapie fließt in ihre Arbeit ebenso mit ein wie die Traditionelle Chinesische Medizin und die Orthomolekularmedizin.

A. Wie wirken Hormone?


 

Die Welt der Hormone


Geschichte der Hormone


Seit 1901 das erste Hormon, das Adrenalin, entdeckt wurde und der Begriff „Hormon“ vom Physiologen Ernest Henry Starling (1866–1927) im Jahre 1905 eingeführt wurde, ist viel passiert. Viele Forscher davor und danach entdeckten wertvolle Zusammenhänge zum besseren Verständnis der komplexen Welt der Hormone. Die wichtigsten von ihnen stellen wir kurz vor:

Bartholomäus Eustachius, der etwa von 1500 bis 1574 lebte, war ein italienischer Arzt und Anatom. Er erforschte unter anderem die nach ihm benannte Eustachische Röhre (Ohrtrompete), die Gebärmutter und die Nieren und beschrieb im Jahr 1563 als Erster die Nebennieren.

Die Vorstellung, dass das Blut Organe steuern kann, hatte der französische Arzt Théophile de Bordeu (1722–1776). Heute spricht man von „innerer Sekretion“. In seiner Arbeit setzte er den Fokus auf die Tätigkeit der Drüsen, welche er als „Emanationen“ bezeichnete.

Carl Adolph von Basedow lebte von 1799 bis 1854 und war ein deutscher Arzt, der 1840 als Erster eine Krankheit beschrieb, bei der die Menschen unter der sogenannten „Merseburger Trias“ litten: Glotzaugen, Herzjagen und Kropf. Diese Erkrankung wurde später nach ihm „Morbus Basedow“ benannt. Erst vier Jahrzehnte später konnte man die Symptome mit der Schilddrüse in Verbindung bringen.

Durch die Kastration männlicher Küken bewies Arnold Adolph Berthold (1803–1861), deutscher Physiologe und Zoologe, dass die Drüsen einen Einfluss auf das Verhalten haben und wurde somit zum Pionier der Endokrinologie – der Lehre von der Sekretion der Hormone durch Drüsen und deren Störungen.

Johannes Peter Müller (1801–1858),deutscher Arzt, Physiologe und Anatom, aber auch Zoologe, Meeresbiologe und Naturphilosoph, beschrieb unter anderem die nach ihm benannten Müller-Gänge. Auch das bekannte Anti-Müller-Hormon erinnert an ihn. Er beschäftigte sich mit der Wirkungsweise von Drüsen, insbesondere der Sekretion.

Der Ursache von Diabetes kam Claude Bernard, der von 1813 bis 1878 lebte, auf die Spur. Er war einfranzösischer Arzt und Pharmazeut und forschte auch auf dem Gebiet der Experimentalphysiologie. Bei der Untersuchung der Fettverdauung erkannte er die Rolle der Bauchspeicheldrüse; bei der Beobachtung der inneren Sekretion von Glukose wurde ihm die Rolle der Leber bewusst.

Dr. Thomas Addison (1795–1860), einenglischer Mediziner, beschrieb 1855 als Erster die Nebennierenrindeninsuffizienz mit den klassischen Symptomen von brauner Hautfärbung über Schwäche bis hin zu Verdauungsstörungen. In medizinischen Kreisen wird die Unterfunktion der Nebenniere nach ihm als Morbus Addison benannt.

In seiner Doktorarbeit mit dem Titel „Struma lymphomatosa“ stellte Hakaru Hashimoto (1881–1934), japanischer Pathologe und Chirurg, im Jahre 1912 vier histologische Eigenschaften der später nach ihm benannten Erkrankung der Schilddrüse, der Hashimoto-Thyreoiditis, dar.

Was ist ein Hormon?


Der Begriff Hormon (griechisch: hormáō für „antreiben“) ist eine unterschiedlich definierte Sammelbezeichnung für verschiedene biochemische Botenstoffe, die von dahingehend spezialisierten Zellen produziert, abgegeben und anschließend über die Blutbahn zu den sogenannten Erfolgsorganen transportiert werden. Zu den Erfolgsorganen zählen Drüsen, Gewebe und Organe, die unter anderem Rezeptoren für diese Botenstoffe – die Hormone – besitzen und dadurch auf die Ausschüttung der Hormone reagieren.

Die Aufgabe von Hormonen ist es, Informationen zu übermitteln. Sie wirken spezifisch auf die Zellen der Erfolgsorgane und regulieren sie auf diese Weise.

Dabei arbeiten sie langsamer als zum Beispiel Nerven, die Reize innerhalb von Sekundenbruchteilen weiterleiten. Hormone brauchen von ihrer Ausschüttung bis zum Eintritt der Wirkung mehrere Sekunden, Minuten oder sogar Stunden.

Entscheidend für eine erfolgreiche Hormonproduktion ist nicht die äußere Umgebung einer Zelle, sondern die Ausstattung innerhalb der Zelle mit charakteristischen Enzymen. Enzyme sind entweder Eiweiße (Protein-Enzyme) od