: Flora Koller, Daniela Riedl, Roswitha Scholler
: Ernährung bei Gastritis
: Facultas / Maudrich
: 9783991116417
: 1
: CHF 15.20
:
: Ernährung
: German
: 128
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Abwechslungsreich und schonend essen bei Gastritis Gastritis hat viele Gesichter - und rund 20% der erwachsenen Bevölkerung, überwiegend Frauen, war bereits zumindest einmal davon betroffen. Strenge Ausschlussdiäten führen jedoch schnell zu schädlichen Mangelerscheinungen. Deshalb gibt dieses Buch Anregungen für alle, die sich verträglich ernähren wollen, ohne auf Nährstoff- und Geschmacksvielfalt zu verzichten.• Behandlungsstrategien auf aktuellstem Stand• Ergänzend Gutes tun: Heilpflanzen, Mikronährstoffe und Co• Empfehlungen für magenschonendes Essen• 90 vielseitige Rezepte von der Akutphase bis zur Dauerernährung

Mag.a Flora Koller Als Diätologin in einer Klinik und freiberuflich tätig. Schwerpunkte: onkologische und gastroenterologische Erkrankungen, Schluckstörungen, klinische Ernährung, Ernährung nach der Psycho-Neuro-Immunologie sowie betriebliche Beratung bei ernährungsspezifischen Fragestellungen. Daniela Riedl, MSc.,BBSc. Diätologin, Ernährungswissenschaftlerin und Kommunikationswissenschaftler n, im klinischen Bereichin einem Krankenhaus in Wien tätig. Schwerpunkte: Gastroenterologie und Hepatologie. Roswitha Scholler Freiberufliche Diätologin in Niederösterreich. Schwerpunkte: Gewichtsmanagement, Verbesserung des Stoffwechsels, Reizdarm und Nahrungsmittelunverträglichke ten sowie Essen mit Kindern. www.genuss-essen.at

DER GESUNDE UND DER KRANKE MAGEN

Was geschieht im Magen?

Unser Magen, auch Ventriculus oder Gaster genannt, liegt im linken Oberbauch direkt unter dem Zwerchfell und umfasst ein Volumen von etwa 1,2 bis 1,6 Liter. Seine Aufgabe ist die chemische Zerkleinerung und Verflüssigung der Nahrung mit Hilfe des Magensaftes. Dafür wird der Speisebrei so lange hin- und herbewegt, bis er nach etwa ein bis fünf Stunden portionsweise an den Dünndarm abgegeben werden kann. Drei Muskelschichten sorgen fürwellenförmige Bewegungen (Peristaltik), die für die Durchmischung und den Transport des Speisebreis nötig sind. Manchmal hört man dies sogar von außen durch Glucksgeräusche.

Der Magen besteht anatomisch aus drei Teilen:

demMagengrund (Fundus) mit seiner Sammel- bzw. Reservoirfunktion,

denCorpus- bzw. Körper-Abschnitten

und denAntrum- und Pförtner-Abschnitten

Abbildung 1: Aufbau des Magens

Die Schleimhaut des Magens ist besonders dick. Sie bedeckt die gesamte Magenoberfläche und enthält viele Drüsen. Dieses System ausHaupt-, Beleg- und Nebenzellen stellt täglich zwei bis drei Liter Salzsäure, Schleimstoffe, Pepsinogen und Bikarbonat her, die zusammen den Magensaft bilden (sieheTabelle 1). Dieser ist stark sauer und bewegt sich im Bereich von pH-Wert 1,5 bis 2.

Tabelle 1: Zellen und Produkte der Magenschleimhaut

ZellartenProduktion vonFunktion
HauptzellenPepsinogenVorstufe des Enzyms Pepsin zur Eiweißverdauung
BelegzellenSalzsäure (HCl); Intrinsic FactorAufspaltung und Desinfektion der Nahrung; ermöglicht die Aufnahme von Vitamin B12
NebenzellenSchleimstoffen (Muzine)Schutz vor Selbstverdauung durch Salzsäure
Oberflächliche SchleimhautzellenBikarbonatPuffer für den Säure-Basen-Haushalt
Stammzellendienen der Zellerneuerung

Bereits vor der Nahrungsaufnahme, wenn wir unsere Mahlzeiten lediglich riechen oder sehen, wird die Produktion von Magensaft durch das Gehirn angeregt. Gelangt dann Essen in den Magen, wird diese Sekretion durch die mechanische Dehnung der Magenwand sowie Gewebshormone (Gastrin, Acetylcholin und Histamin) noch weiter angekurbelt. Durch den Verzehr bestimmter Lebensmittel wie Alkohol, Kaffee, eiweißreiche Speisen, ätherische Öle, Röst- und Bitterstoffe wird zudem mehr Säure ausgeschüttet. Dann findet die chemische Zerkleinerung, die Verarbeitung von Vitaminen und Mineralstoffen sowie das Abtöten