: Christian Redl
: Dive Deeper Tauch durch deine Angst
: novum premium Verlag
: 9783991303114
: 1
: CHF 20.00
:
: Erzählende Literatur
: German
: 120
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Und ich sitze hier allein am Eis - nur ich und meine Angst - und mir ist vollkommen klar: Die nächsten 90 Meter bzw. 90 Sekunden entscheiden über mein restliches Leben.' Schon als kleiner Junge fühlte sich Christian Redl unter Wasser pudelwohl. Luc Bessons Film 'Im Rausch der Tiefe' führte ihn zu seiner Leidenschaft, dem Freitauchen. Heute darf er mit 11 Weltrekorden gut und gerne als eine der Koryphäen dieser Sportart bezeichnet werden. Als Extremsportler, Tauchlehrer und Mentaltrainer hat Redl das Phänomen der Angst von verschiedenen Seiten kennengelernt. Wie man sie sich produktiv zunutze machen kann, um aus der Komfortzone herauszutreten, zeigt er eindrucksvoll anhand seines ersten Weltrekordversuchs auf. Seine Erkenntnis: Jeder kann seine Ängste mit dem richtigen Mindset bezwingen!

Kapitel 1  Motivation: Von Plänen und Vorbereitungen

Es ist der 14. Februar 2003. Ein wunderschöner, sonniger Tag am Weißensee in Kärnten. Den blauen Himmel ziert nicht eine Wolke. Auf dem zugefrorenen See tummeln sich unzählige Eisläufer und genießen die Sonnenstrahlen an diesem großartigen Tag.

Ich sitze an einem 2 × 2 Meter großen Eisloch am See, in meinem dünnen Neoprenanzug, und habe Angst!

Warum bin ich eigentlich hier? Was habe ich mir hier Unmögliches vorgenommen? , schießt es mir durch den Kopf.

Die Zeit läuft. Ich habe noch 2 Minuten, um meinen Tauchgang zu beginnen. Mein Ziel: Meinen 1. Weltrekord aufstellen! Und zwar: Eine Strecke von 90 Metern unter einer 25 cm dicken Eisdecke bei 2 Grad Wassertemperatur tauchen  und das mit nur einem Atemzug! Ohne die Chance, vorzeitig aufzutauchen. Ich muss verrückt gewesen sein, mir so einen Schwachsinn auszudenken 

Stimmt, wie kam ich eigentlich auf diese Idee?

Als kleiner Bub bekam ich von meinem Onkel das wohl wichtigste Geschenk meines Lebens: meine erste Schnorchel-Ausrüstung! Das heißt: Tauchermaske, Schnorchel und dazugehörige Flossen. Ich war schon immer eine Wasserratte, wobei wie ein Fisch im Wasser wohl besser passen würde. Denn es zog mich immer vorwiegend unters Wasser. Schon beim Schwimmunterricht verzweifelten meine Lehrer mit mir. Ich bin immer unter Wasser geschwommen anstatt an der Wasseroberfläche, wie alle anderen Kinder. Denn ich war damals schon ein Fan von Hans Hass und seinen Abenteuern mit Haien und anderen faszinierenden Tieren in den unendlichen, unerforschten Weltmeeren. Die schwarz-weißen Filme mit ihm im Fernsehen waren ein Fixpunkt in meinem Leben. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass ich schon mit 10 Jahren mit dem Gerätetauchen begann. Beim Gerätetauchen kann der Taucher mithilfe eines Pressluftgerätes für mehrere Stunden die traumhafte Unterwasserwelt beobachten. Mein größter Traum damals war es, Bohrinseltaucher zu werden.

Diesen Traum hegte ich, bis ich mit 16 oder 17 Jahren einen Film sah, der mein ganzes Leben verändern sollte: Im Rausch der Tiefe vom weltberühmten französischen Regisseur Luc Besson und mit dem Schauspieler Jean Reno in der Hauptrolle. Ein Wahnsinnsfilm damals, der mein gesamtes Leben auf den Kopf stellen sollte. Wer den Film nicht kennt: Er handelt von zwei charismatischen Freitauchern, die sich gegenseitig die Weltrekorde abzujagen versuchen.

Für mich war sofort klar: Ich will so sein wie Enzo (Jean Reno) im Film. Damit begann für mich eine lehrreiche Zeit des Ausprobierens und des Trainings. Die Anfänge waren in jeder Hinsicht schwierig.

Damals, als Jugendlicher, hatte