: Perry Rhodan
: PERRY RHODAN NEO Storysammlung
: Perry Rhodan digital
: 9783845349954
: 1
: CHF 6.50
:
: Science Fiction
: German
: 540
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die phantastische Welt einer nahen Zukunft: Die PERRY RHODAN NEO-Storys erzählen von einer Menschheit, die ihren Traum vom All zu verwirklichen versucht. Jede Geschichte ist in sich abgeschlossen, jede von ihnen bietet eine zusätzliche Facette zum großen Universum von PERRY RHODAN NEO. Die Geschichten spielen auf fremden Welten, auf dem Mond und auf der Erde. Sie setzen Menschen und Außerirdische in Szene, sie erzählen von großen Ereignissen und kleinen Heldentaten, von schrecklichen Dramen und ergreifenden Entwicklungen. Sie sind das, was moderne Science Fiction sein sollte: ein Blick in eine mögliche Zukunft und zugleich ein Spiegelbild für die Leser, das ihnen wiederum einen Blick auf ihre eigene Welt erlaubt ... Folgende Autoren sind in dieser Sammlung mit ihren Geschichten vertreten: Marc A. Herren, Kai Hirdt, Alexander Huiskes, Christian Montillon, Oliver Plaschka, Hermann Ritter, Rüdiger Schäfer, Rainer Schorm, Michelle Stern und Michael Marcus Thurner.

1.


Fünf Tage zuvor

 

Matti ergriff mit einem leisen Seufzer das Kunststofftablett. Tagelang hatten die Essensdrucker nicht richtig funktioniert. Nun taten sie es wieder – offiziell zumindest. Was nun in den vier unterschiedlich geformten Mulden des Tabletts lag, hatte nicht viel gemeinsam mit dem Essen, wie er es kannte und schätzte.

Grüner Brei, wahrscheinlich Erbsen, orangefarbener Brei – etwa Karotten? –, gelbes Gelee und in der Mitte, als Pièce de Résistance, ein brauner, zerzauster Haufen, der offensichtlich das von Matti bestellte Steak darstellen sollte.

Hannu Tichainen aus der Technikercrew trat neben ihn, nahm sein Tablett entgegen und stieß einen Fluch aus.

Matti Mikkola nickte ihm verständnisvoll zu. »Fast wünscht man sich die Proteinriegel zurück.«

»Die konnte man zumindest mit einem Glas Wodka hinunterspülen«, gab Tichainen zurück und trottete zu dem Tisch, an dem die anderen Techniker saßen.

Matti sah sich um, entschied sich für einen leeren Vierertisch an der Panoramawand und setzte sich demonstrativ mit dem Rücken zu der vier Finger dicken Scheibe aus Panzerglas. Als Sicherheitsmann hatte er den Mond so oft gesehen, dass ihm schon übel wurde, wenn er nur an die staubige, zerklüftete Oberfläche dachte.

Widerwillig ergriff er den Löffel und schaufelte den grünen und orangen Brei in den Mund. Es schmeckte zumindest nicht so schlimm, wie es aussah.

Er seufzte.

Matti Mikkola hatte lange gebraucht, um es zuzugeben, aber die angespannte Situation zerrte an seinen Nerven.

Die immer heftigeren Wetterkapriolen auf der Erde, die immer wieder zu großflächigen Zerstörungen führten. Menschen auf der Flucht vor der Natur, auf der Suche nach Wohnraum, nach neuen Nahrungsquellen.

Terroristische Gruppierungen, die anscheinend keine Gelegenheit ausließen, um die Lage weiter zu destabilisieren. Seit Jahresbeginn waren nicht weniger als sieben zivile Flugzeuge in der Luft gesprengt worden. Bisher hatte sich niemand zu den Taten bekannt. Die Angst griff um sich, das Chaos wuchs.

Das führte zu noch komplizierteren diplomatischen Kontakten zwischen den Machtblöcken. Und dies zu einem Zeitpunkt, an dem der Menschheit eigentlich daran gelegen sein sollte, zusammenzustehen und nach globalen Lösungen zu suchen.

All diese Probleme hatten ihn dazu gebracht, auf dem Mond einen Neuanfang zu suchen.

War er schlicht zu naiv gewesen in der Hoffnung, vom Mond aus ein Zeichen zu setzen? Bereits die ersten Monate in der finnischen Mondstation Rauha hatten ihm gezeigt, dass die knapp 350.000 Kilometer zwischen der Erde und ihrem Mond nicht ausreichten, um die nationalen, kulturellen und religiösen Grenzen vergessen zu machen.

Es gab kaum übergreifende Forschungsprojekte. Dafür wurden die zugeteilten Abbaugebiete für Bodenschätze peinlich genau überwacht. Und wenn ein einzelner Schürfroboter in fremdem oder neutralem Territorium gesichtet wurde, konnte man davon ausgehen, dass nur Stunden später auf der Erde ein diplomatischer Mitarbeiter zu der jeweiligen Regierung zitiert oder eine Beschwerde bei der Mondbehörde der UN platziert wurde.

Nein, vom Mond aus waren die Prob