: C. M. Spoerri
: Alia (Band 4): Das Auge des Drachen
: Sternensand Verlag
: 9783038960980
: 1
: CHF 4.00
:
: Fantasy
: German
: 528
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Alia war von Anfang an zu Großem bestimmt. Jeder Schritt, den sie gegangen ist, führte sie der Erfüllung ihrer Prophezeiung näher. Sie kennt jetzt ihr Schicksal, weiß, wer sie ist, und sie hat Verbündete, die ihr ins Talmerengebirge folgen. Denn für den letzten Kampf wird sie nicht nur Kraft und Mut benötigen, sondern auch die Unterstützung aller Völker von Altra: der Menschen, Elfen, Gorkas, Zwerge und ... der Drachen.

C. M. Spoerri wurde 1983 geboren und lebt in der Schweiz. Sie studierte Psychologie und promovierte im Frühling 2013 in Klinischer Psychologie und Psychotherapie. Seit Ende 2014 hat sie sich jedoch voll und ganz dem Schreiben gewidmet. Ihre Fantasy-Jugendromane (?Alia-Saga?, ?Greifen-Saga?) wurden bereits tausendfach verkauft, zudem schreibt sie erfolgreich Liebesromane. Im Herbst 2015 gründete sie mit ihrem Mann den Sternensand Verlag.

Kapitel 1 - Alia


 

Die Sonne steht bereits hoch am Himmel, es wird bald Mittag sein. Ich strecke mich wohlig und wende mein Gesicht zu Zaron. Er hat sich aufgrund der brütenden Hitze, die hier in Chakas Tag und Nacht anhält, von den leichten Decken befreit und liegt neben mir.

Liebevoll wandert mein Blick über seinen nackten Körper.

Sein langes schwarzes Haar ist wie immer offen und seine Gesichtszüge wirken entspannt. Die Bartstoppeln geben ihm ein verwegenes Aussehen und sind ebenso dunkel wie die feinen Härchen, die sich auf seiner breiten Brust krausen. Er hat eine Hand auf den Bauch gelegt, während sich die andere unter seinem Kopf befindet.

Ein warmes Kribbeln durchläuft meinen Körper, als ich ihn betrachte. Er ist entspannt und schläft so tief, dass er nicht einmal bemerkt, wie ich die Hand hebe und ihm sanft über die Schulter streichle.

Wir haben uns Erholung mehr als verdient nach der Flucht durch die Goharwüste. So viel ist seit Bairout geschehen … seit wir in der Hafenstadt von Reyvan entführt worden sind und nur mit viel Glück und der Unterstützung des Kampfmagiers Duhr fliehen konnten. Danach sind wir den Renóvai Akil und Sabeeha begegnet und Akil hat mir die Gabe der Wiedergeburt geschenkt. Ohne ihre Hilfe wären wir in der Goharwüste an unseren Verletzungen gestorben.

Meine Gedanken wandern zu Reyvan und meine Hand hält auf Zarons Schulter inne.

Steht er wirklich unter einem Bann von Xenos? Leider deutet alles darauf hin, dass der Zirkelleiter von Lormir aus ihm eine Marionette gemacht hat. Die ganze Zeit, als wir durch die Wüste nach Chakas geflohen sind, habe ich gespürt, dass wir verfolgt wurden, und ich bin mir inzwischen sicher, dass Reyvan unter den Verfolgern war. Hoffentlich findet er uns hier, im Zirkel von Chakas, nicht.

Chakas … ich hatte zwar gehofft, dass ich in dieser Stadt endlich Antworten auf meine Fragen erhalten würde, hätte jedoch nie mit dem gerechnet, was ich erfahren habe. Ich weiß nun, wer meine Familie ist, wer meine Eltern waren, und habe meinen Onkel Roís, den Zirkelleiter von Chakas, kennengelernt, der so ganz anders ist, als ich ihn eingeschätzt hatte.

Seit ich Roís gestern zum ersten Mal traf, nachdem Kapitän Maryo Vadorís uns zu ihm geführt hatte, hat sich alles verändert. Ich habe meinen Cousin und meine Cousine sowie meine Tante kennengelernt, einen Königsgreif erhalten und meine Bestimmung erfahren: Ich soll meinen eigenen Großvater Lesath, den Herrscher von Merita, stürzen, die schwarze Magie verbannen und die magischen Zirkel retten.

Wie um alles in der Welt soll ich das bloß anstellen? Das ist mir immer noch ein Rätsel.

Ich weiß, dass Lesath ein überaus mächtiger Magier ist. Dass ich dieselben Kräfte habe wie er, nämlich alle vier Elementmagien beherrsche, macht mir nur bedingt Mut. Denn diese Macht hatte meine Urgroßmutter Lidia, di