: Ulrike Renk
: Seidenstadt-Schweigen Kriminalroman
: Gmeiner-Verlag
: 9783734994326
: 2
: CHF 8.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 272
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Als bei Umbauarbeiten am Tropenhaus des Krefelder Zoos ein Skelett gefunden wird, stellt sich die Fragen nach der Identität des Toten. Schnell ist klar: Die Todesursache war nicht natürlich, der Mann wurde erschossen. Kurz darauf wird im Zoo eingebrochen. Gehege werden geöffnet, Elefanten entlaufen. Deren Pfleger wird am nächsten Tag tot aufgefunden, und Hauptkommissar Fischer ahnt, dass die beiden Fälle zusammenhängen. Zudem wird er selbst anonym bedroht, was er jedoch nicht ernst nimmt, bis es fast zu spät ist ...

Ulrike Renk, Jahrgang 1967, ist eine erfolgreiche und vielseitige Autorin. Sie ist in Dortmund aufgewachsen und studierte in den USA und an der RWTH Aachen Anglistik, Literaturwissenschaften und Soziologie. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes zog Ulrike Renk an den Niederrhein und schreibt seit mittlerweile fast einem Vierteljahrhundert in der Samt- und Seidenstadt Krefeld. Mit ihrem historischen Roman »Die Australierin«, der auf wahren Begebenheiten beruht, avancierte sie zur Bestsellerautorin.

14. Kapitel


»Links, mehr nach links! Noch ein Stückchen!«

Heute Morgen hatten die Monteure des Umzugsunternehmens die Küche in Martinas Haus abgebaut. Jetzt trugen sie die Schränke und Elektrogeräte in das neue Haus und bauten sie auf.

Bis zum Abend, das hatten sie versprochen, würden sie fertig sein. Martina räumte Bücher in die Regale im Wohnzimmer. Jürgen hatte versucht ihr zu helfen, doch sie hatte ein sehr eigenes System und schickte ihn weg. Er versuchte, hier und da mit anzufassen, hatte aber das Gefühl, eher im Weg zu sein als zu helfen.

»Jürgen, fahr doch mal zur Bäckerei. Ich habe belegte Brötchen bestellt«, rief Martina aus dem Wohnzimmer.

Als Fischer die Tabletts mit den Brötchen in seinen Wagen lud, klingelte das Handy. Die Nummer vom Präsidium stand auf dem Display.

»Jürgen? Ich weiß, es ist ein ungünstiger Zeitpunkt, aber ich fürchte, du musst kommen.« Oliver Brackhausen klang nervös.

Fischer stöhnte auf. »Was ist passiert?«

»Eine Leiche wurde im Zoo gefunden.«

»Das weiß ich doch.« Fischer hatte die Akte gestern auf seinen Nachttisch gelegt, aber nicht mehr darin gelesen.

»Nein, da ist ein weiterer Toter.«

»Wo?«

»Im Zoo, hab ich doch gesagt.«

»Könntest du ein wenig mehr ins Detail gehen? Ist dort jemand gestorben? Hitzschlag? Oder gab es einen Unfall?«

Fischer hielt die Luft an.

»Nein, es sieht so aus, als wäre jemand ermordet worden. Der Mann liegt in der Baugrube. Da, wo die Bombe war.«

»Das kann doch wohl nicht wahr sein«, murmelte Fischer. »Wer ist dort?«

»Sabine. Sie rief gerade an und sagte, dass wir von einem Gewaltverbrechen ausgehen müssen.«

»Wunderbar. Ich komme zum Präsidium. Nein, Quatsch. Ich fahre direkt zum Zoo.«

Fischer brachte die Brötchen nach Hause. Martina war nicht erfreut über die Neuigkeiten, verabschiedete ihn jedoch mit einem Kuss.

Sabine wartete schon am Eingang des Zoos auf ihn. Die Sonne schien von einem fahlen Himmel und es war schwülwarm. Es würde sicher später gewittern.

Fischer wischte sich den Schweiß aus dem Nacken.

»Der gleiche Fundort?«

Sabine nickte stumm. Sie hatte ihre blonden Haare zu einem lockeren Knoten hochgebunden und trug Jeans und T-Shirt.

»Ich war noch nicht nahe an der Leiche heran, aber es sieht so aus, als sei sie erschossen worden. Die Spurensicherung ist da und der Rechtsmediziner ist unterwegs.«

»Verdammt.« Fischer rieb sich über die Stirn.

»Tut mir leid. Was macht der Umzug?«

Sie g