1.
Maci
»Sorry, aber ich kann dich nicht brauchen.«
Ich blieb auf halbem Weg stehen. Mein Herz auch. Verunsichert sah ich die zierliche Frau vor mir an. Das musste Peyton Knox sein – meine neue Chefin. Zumindest hatte ich geglaubt, dass sie es ab heute sein würde.
Sie hingegen schüttelte vehement den Kopf. Ihr blonder Bob wippte hin und her, ihr Gesichtsausdruck verlieh ihrer Aussage Nachdruck. »Du passt nicht zu uns.« Sie wies mit dem Kinn auf die Tür des Flughafenterminals, durch die ich eben gekommen war.
»Aber … ich sollte heute auf Lovett Island anfangen.« Meine Hände krampften sich schweißnass um den Griff meines Trolleys. Ich war doch nicht dreitausend Meilen hergeflogen, um noch vor der Begrüßung eine Absage zu kassieren.
Hilfesuchend blickte ich zu dem Mann, der mit einem Helikopterhelm in der Hand breitbeinig hinter ihr stand und mich schweigend betrachtete. Er trug eine dunkelblaue Jeans und ein enges weißes Shirt, das über seine muskulöse Brust spannte und an dessen Ausschnitt eine Pilotenbrille hing. Als sich unsere Blicke trafen, blitzten seine meeresblauen Augen auf und nahmen mir für einen Moment die Luft.
»Daraus wird wohl nichts.« Peyton wandte sich ab und griff nach der Tür des Hubschraubers.
»Elliott sagte, ich hätte den Job.« Entsetzt packte ich meinen Trolley und zog ihn die letzten Schritte zu den beiden mit. Ich musste sie aufhalten. Als Elliott, den ich von den Trainingscamps in Florida kannte, mir von dem Job auf einer karibischen Privatinsel erzählt hatte, hatte ich, ohne zu zögern, meine Sachen gepackt. Ich wusste, dass ich so eine Gelegenheit nicht noch einmal bekommen würde.
»Da wusste ich nicht, dass duso aussiehst.« Peyton zuckte entschuldigend mit den Schultern, doch ihr harter Gesichtsausdruck verriet, dass es ihr überhaupt nicht leidtat und sie nicht vorhatte, weiter ihre Zeit mit mir zu vergeuden.
»Dass ichwie aussehe?«, rief ich. Neben der Panik überkam mich Wut. Sie konnte mich doch nicht einfach hier stehen lassen! Ich konnte jetzt nicht mehr zurück nach North Dakota. Ich war abrupt aufgebrochen, hatte nahezu mein ganzes Erspartes ausgegeben, auf das ich ohne das Wissen meiner Eltern hatte zugreifen können, und mir ein One-Way-Ticket gekauft. Ich wollte mir nicht mal vorstellen, was mich jetzt zu Hause erwarten würde. »Was ist mit meinem Aussehen?«, wiederholte ich verständnislos.
Peyton Knox machte eine ausholende Handbewegung in meine Richtung, als wäre mein Anblick Grund genug für ihre Aussage. Sie und der Hubschrauberpilot ließen ihre Blicke unverhohlen über mich gleiten. Über meine zusammengebundenen Haare, das Poloshirt, die lang