: Claudia Thesenfitz
: Sylt oder Süßes Ein Glücksroman | Ein humorvoller Strandroman über das Genießen und Camping
: Ullstein
: 9783843729567
: 1
: CHF 10.00
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: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sommer, Genuss und Lebensfreude - auf Sylt haben Diäten keine Chance Die gertenschlanke Hotelmanagerin Doreen Grüning soll einen abgerockten Zeltplatz auf Sylt zum Luxus-Glamping Resort umgestalten, ohne den Zorn der Sylter Heimatschutz-Aktivisten oder der Camper zu erregen. Undercover checkt sie auf dem Campingplatz mit einem Bulli ein und schmiedet einen skrupellosen Übernahmeplan. Doch dann freundet sie sich unerwartet mit der Rezeptionistin Stine an. Der Ur-Sylter Hinnerk bringt ihr Surfen bei und zeigt Doreen, wie schön hemmungsloser Genuss ist. So viel Spaß hatte sie schon lange nicht mehr. Tut sie mit ihren Umgestaltungsplänen wirklich das Richtige? Gerade als Doreen anfängt, ihr neues, freies Leben auf dem Campingplatz zu lieben, kommt ihr die Campingplatz-Crew auf die Schliche und ist tief enttäuscht von ihrem falschen Spiel. Karma oder Karriere - was soll sie jetzt nur machen? 'Wer den Roman liest und Sylt gut kennt, bemerkt schnell: Die Autorin hat top recherchiert.'  Martin Tschepe, Sylter Rundschau  'Ein Buch, das vergleichbar ist mit einer Tafel Schokolade. Hat man das erste Stück gegessen, dann möchte man auch mehr davon.' Bärbel Sommer, Eider-Kurier

Claudia Thesenfitz lebt und schreibt an der Nordseeküste. Bevor sie ihre erfolgreiche Sylter Glücksroman-Reihe ins Leben rief, die mittlerweile neun Bände umfasst, hat sie als Journalistin gearbeitet und die Autobiografien von und mit Nena (2005, Luebbe), Dieter Wedel (2008, Luebbe) und Uwe Ochsenknecht (2013, Luebbe) geschrieben. Ihre Glücksroman-Reihe hat sich bislang über 350.000 mal verkauft.

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Ob 0,23 Gramm mehr Honig sofort eine Fettexplosion auf ihren Hüften verursachen würden? Das Risiko war Doreen deutlich zu hoch. Sie ließ die bereits abgemessene Flüssigkeit zurück ins Glas laufen und beschloss, einfach ganz auf den Honig zu verzichten. Die kleine Low-Carb-Müsli-Portion, die sie mit ungesüßter Hafermilch übergoss, würde auch so schmecken.

Sie warf einen Blick auf die Küchenuhr, griff sich die Schale, schaufelte die geschmacklose Masse eilig in sich hinein und spülte sie mit einem schwarzen Espresso doppio hinunter. In exakt 39 Minuten hatte sie einen Termin mit ihrem Chef. Was er wohl von ihr wollte?

Doreen warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel, zupfte an ihrem Businesskostüm herum und platzierte den Fahrradhelm so sorgsam auf ihrem Kopf, dass er ihre Frisur möglichst wenig zerstörte. Da sie auf dem Weg zur Arbeit nicht aufs Radfahren verzichten wollte, hatte sie akribisch erforscht, welche Mixtur aus Haarspray, Festiger und Gel ihre Haare so in Form hielten, dass auch der Helm ihnen nichts anhaben konnte. Sie zurrte den Riemen unter dem Kinn fest, schnappte sich ihre Tasche und schloss die Wohnungstür zweimal ab. Es war mühsam, das ultraleichte und sehr teure Trekkingbike aus dem Keller, die Treppe hoch, durch den Hausflur und auf die Straße zu bugsieren, aber auch darin hatte sie mittlerweile perfekte Routine.

Endlich aus dem Haus und auf der Eppendorfer Landstraße, stieg sie auf den Sattel und radelte los. Wie immer genoss sie die frische Morgenluft, in der noch das Versprechen lag, das jeder neue Tag mit sich brachte: Alles neu – alles möglich!

Sie radelte am Isekai entlang Richtung Außenalster und wich dabei geschickt den ausparkenden Nobelkarossen aus. Sie liebte es, den knirschenden Sandweg an der Außenalster entlangzufahren, wo sie Schwäne beobachten konnte und den Horden morgendlicher Jogger solidarisch zulächelte. Sport war eines ihrer Lebenselixiere, und nach Feierabend zog auch sie die bei den Läufern so beliebte Runde um die Außenalster.

Doreen war 43 Jahre alt und stolz auf ihren fitten, durchtrainierten Körper, an dem – im Gegensatz zu so vielen anderen Frauen ihrer Altersklasse – kein Gramm Fett zu viel war. Aber dafür tat sie auch einiges: Ihr Sportprogramm unterlag strengsten Regeln: Jeden Morgen stand sie um sechs Uhr auf und schwamm entweder im Kellinghusenbad ihre 25 Bahnen, oder sie absolvierte im Fi