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HYPERRAUM,LEGACY RUN
3 Stunden bis zum Einschlag
Alles ist gut.
Captain Hedda Casset betrachtete ein zweites Mal die Anzeigen und Schirme, die in ihren Kommandosessel eingebaut waren. Sie überprüfte immer alles doppelt. Eine Laufbahn von mehr als vierzig Jahren lag hinter ihr, und sie war überzeugt, dass sie nur so lange überlebt hatte,weil sie stets zweimal hinsah.
»Alles ist gut«, sagte sie, laut diesmal, damit ihre Brückenmannschaft es hören konnte. »Zeit für meinen Rundgang. Lieutenant Bowman, die Brücke gehört Ihnen.«
»Verstanden, Captain«, bestätigte ihr erster Offizier. Er stand von seinem Platz auf, um den Kommandosessel zu übernehmen, bis der Captain von dem abendlichen Spaziergang zurückkehrte.
Nur wenige Langstreckenfrachter wurden wie Militärschiffe geführt. Hedda hatte mehr als genug Raumschiffe mit fleckigen Decks, tropfenden Leitungen und Rissen in der Cockpitscheibe gesehen, und jedes Mal traf sie der Anblick wie ein Stich ins Herz. Sie selbst hatte ihre Karriere als Jägerpilotin bei den Vereinten Sondereinheiten von Malastare und Sullust begonnen und in ihrem kleinen Sektor an der Grenze des Mittleren Rands für Ordnung gesorgt. Ihre erste Maschine war ein Incom Z-24 gewesen, ein Ein-Mann-Jäger, den alle nur denSchwirrkäfer nannten, und ihre Einsätze hatten sich größtenteils um die Jagd auf Piraten und dergleichen gedreht. Doch im Lauf der Jahre war sie zum Kommandanten eines schweren Kreuzers aufgestiegen, einem der größten Schiffe in der Flotte. Eine gute Karriere im Dienste einer guten Sache.
Sie war mit Auszeichnung aus den VSE entlassen worden und verdingte sich seitdem als Captain für Frachtflüge bei der Byne-Gilde – ihre Version eines entspannten Ruhestandes. Doch mehr als dreißig Jahre im Militärdienst ließen Ordnung und Disziplin zur zweiten Natur werden – sie flossen praktisch durch Heddas Adern. Und darum kommandierte sie jedes Schiff, das man ihr zuwies, als würden sie in die entscheidende Schlacht gegen die Hutt-Armada ziehen, auch wenn sie in Wirklichkeit nur eine Ladung Ogruts von Welt A nach Welt B transportierten. Ihr aktuelles Schiff, dieLegacy Run, bildete da keine Ausnahme.
Hedda stand auf und erwiderte Lieutenant Jary Bowmans zackigen Salut. Als sie sich streckte, spürte sie, wie die Knochen in ihrer Wirbelsäule knirschten und knackten. Zu viele Patrouillenflüge in winzigen Cockpits, zu viele Manöver mit hoher Zentrifugalkraft – manchmal im Kampf, manchmal einfach nur, um sich lebendig zu fühlen.
Aber das wirkliche Problem, dachte sie, während sie eine Strähne grauen Haares hinter ihr Ohr strich,ist, dass es einfach zu viele Jahre sind.
Sie verließ die Brücke und ging einen kurzen Korridor hinab; die Grenze zwischen dem präzisen Uhrwerk ihres Kommandodecks und der größeren, chaotischeren Welt derLegacy Run. Das Schiff war ein modularer Frachttransporter der Klasse A, erbaut von Kaniff Yards und mehr als doppelt so alt wie Hedda selbst. Folglich hatte das Schiff seinen Zenit längst überschritten, aber es konnte noch immer solide Leistung erbringen, solange es sorgsam gepflegt und regelmäßig gewartet wurde – und daswurde es. Dafür sorgte sein Captain.
DieRun war ein Allzweckschiff, freigegeben für den Frachttransport und auch für den Transport von P