: Manfred Weinland
: Maddrax 323 Die Hölle auf Erden
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783838718408
: Maddrax
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction, Fantasy
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Manchmal hat Matt Drax den sicheren Verdacht, dass ihn das Schicksal gerade dort absetzt, wo die größtmögliche Gefahr lauert. Als er diesmal Ort und Datum ihrer Ankunft erfährt, überläuft es ihn eiskalt: Hiroshima, Japan, 2. August 1945. Am Morgen des 6. August wird die Stadt von einer amerikanischen Atombombe in Schutt und Asche gelegt werden.
Er hätte die Chance, den Verlauf der Geschichte in dieser Parallelwelt zu ändern - wenn es denn eine ist. Doch wie glaubhaft wäre er als Amerikaner in Feindesland?

2.

Genauso warnungslos, wie der Eisensturm aufgezogen war, flaute er auch wieder ab.

Es dauerte aber noch zwei volle Tage, bis Mahó sich ins Freie wagte.

„Es ist Nacht, mein Kind“, warnte ihre Mutter. „Du sollst doch nicht im Dunkeln draußen herumstreunen. Wann wirst du endlich auf die hören, die es gut mit dir meinen? Eines Tages wird dir ein Unglück geschehen, das spüre ich. Warte bis zum Morgen. Du wirst dich verlaufen, stürzen … Es kann so vieles passieren.“

Lächelnd nahm Mahó den Korb und huschte durch die Tür.

„Was sollen wir nur mit ihr machen?“, seufzte die Frau. „Ich kann sie doch nicht anbinden.“

„Aber einsperren“, sagte ihr Mann, der alles mit angehört hatte, aber nicht eingeschritten war. Das tat er nie.

Mahós Mutter senkte den Blick. „Das würde sie nicht verkraften.“

„Dann lass sie. Kinder haben einen besonderen Schutzengel.“ Für Mahós Vater schien die Angelegenheit damit erledigt.

Seine Frau weinte.

Dort, wo das Portal entstanden und die Steinlawine niedergegangen war, ragten weitere vereinzelte Äste in der Dunkelheit auf. Den Baum, der die Lage der verschütteten Anomalie verriet, hatte Matt markiert, indem er mit einem spitzen Stein ein Kreuz in seine Rinde ritzte.

Von hier oben aus hatten sie erkannt, dass sie sich in der Nähe eines größeren Gewässers befanden; man konnte eine Küstenlinie und dahinter eine Bucht sehen. Auf deren jenseitigem Ufer zog eine Unzahl von Lichtpunkten ihre Aufmerksamkeit auf sich. Offenbar handelte es sich um eine menschliche Ansiedlung von beeindruckender Größe. Um zu ihr zu gelangen, hätten sie jedoch entweder ausdauernd schwimmen oder sich ein Boot beschaffen müssen.

Das mochte der nächste oder übernächste Schritt sein; zunächst aber stand weiterer Erkenntnisgewinn ganz oben auf der To-do-Liste.

Nahe dem Geröllfeld erstreckte sich ein Wald bis fast zum Gipfel. Aufgrund des dichten Bewuchses geriet der zuvor gesichtete Feuerschein zeitweise aus ihrem Blickfeld, als Matt und Xij weiter vordrangen. Minutenlang arbeiteten sie sich den steilen Anstieg empor. Einen Weg oder auch nur Trampelpfad suchten sie vergebens. Die Stämme der Bäume boten ihnen immerhin Halt, und so hangelten sie sich förmlich den Berg hinauf. Zwischendurch mussten sie immer wieder Verschnauf