: Magnhild Bruheim
: Letztes Blind Date - Norwegen-Krimi
: SAGA Egmont
: 9788726445121
: 1
: CHF 8.70
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 287
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Spannender Skandi-Krimi! Beim Spazierengehen findet die Journalistin Tone Tarud die Leiche der jungen Sofie Lyse. Schon bald steht fest: Kurz vor ihrem Tod hatte Sofie ein Blind Date mit ihrem Mörder. Auch Tone lernt Männer im Internet kennen und trifft dabei auf den wegen Mordes an seiner Frau Lotte vorbestraften Atle Kristensen. Dieser beteuert seine Unschuld, doch kann Tone ihm trauen? Als sie herausfindet, dass Sofie und Lotte sich kannten, gerät plötzlich auch sie ins Visier des Mörders...-

Magnhild Bruheim wurde 1951 geboren und lebt im norwegischen Lillehammer. Bruheim arbeitete zunächst als Journalistin, widmete sich anschließend jedoch mehr und mehr der Schriftstellerei. 1997 erschien ihr erster Kriminalroman 'Varselet'. Bis 2003 veröffentlichte sie fünf Krimis, darunter auch 'Letztes Blind Date'.

Mesnaelva, Dienstag, 16. Oktober 2001, 12.35 Uhr


Alles begann mit einem roten Limonadenverschluss. Einem einzelnen Verschluss aus Plastik. Einem kleinen Farbfleck, der in der grauen Landschaft leuchtete. Der Verschluss lag auf dem schwarzen Felsen. Hätte der rote Fleck nicht ihren Blick eingefangen, hätte Tone Tarud die tote Frau sicher nicht gesehen.

Der Farbfleck zog sie an. Ein paar Schritte und sie entdeckte, dass irgendetwas in der breiten Felsspalte einige Meter unter ihr lag. Neugierige Verwunderung führte sie näher. Bis sie sah, was es war. Das heißt, zuerst begriff sie nicht, was sie sah. Deshalb vergingen einige Sekunden, bevor sie reagierte.

Die Frau hatte blondes, halblanges Haar und lag mit dem Gesicht zur Erde. Irgendetwas an ihr kam Tone bekannt vor. Sie trug eine Jacke aus dunklem, grobem Stoff, Wolle vielleicht, und eine dunkle Hose. Ein Arm war unter dem Körper verborgen, der andere nach vorn gedreht. Mitten in dem blonden Haar war ein Fleck in der gleichen Farbe wie der Limonadenverschluss. Vielleicht ein wenig dunkler. Und größer. Rotes, frisches Blut.

Tone nahm die Szene langsam in sich auf. Versuchte, eine logische Erklärung zu finden. Die seltsame Stellung. Das Blut, das am Hinterkopf klebte. Die Frau musste gestolpert und in die Felsspalte gefallen sein. Zwei Meter weiter unten fiel der Felsen steil ab. Es wäre leichter zu verstehen gewesen, wenn sie dort hinuntergefallen wäre.

Tone Tarud griff nach dem Handy in ihrer Tasche. Wie lautete die Nummer der Polizei? 110? 112? 113? Warum konnte sie sich das einfach nicht merken?, dachte sie verzweifelt. Sie bemühte sich, die richtigen Tasten zu finden. Sie versuchte es mit der 112. Und landete bei der Feuerwehr. Die richtige Nummer war die 110. Ihre Stimme ließ sich genauso schwer unter Kontrolle bringen wie ihre Finger, als sie dem Polizisten am anderen Ende erklärte, wer sie war. Bevor sie begriffen ha