: Anna Stephens
: Wächter und Wölfe - Die Auferstehung der Dunklen Dame Roman
: Blanvalet
: 9783641209186
: "-Trilogie
: 1
: CHF 8.80
:
: Fantasy
: German
: 608
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das spektakuläre Finale der »Wächter und Wölfe«-Trilogie: »Spannend, unerbittlich und brillant.« Fantasy Book Review
Rilporin ist gefallen. Es scheint, als hätten die Roten Götter gesiegt. Doch Rillirin, Dom und ihre Verbündeten sind nicht bereit aufzugeben. Während sie sich auf die alles entscheidende finale Schlacht vorbereiten, schmieden ihre Feinde ganz eigene Pläne. Als es denen tatsächlich gelingt, die Dunkle Dame wiederauferstehen zu lassen, liegt die letzte Hoffnung bei Dom und Rillirin - und ihrem ungeborenen Kind. Beide Seiten werden sich ihren Schicksalen und ihren Göttern stellen müssen, und nur eines ist sicher: Der Tod wartet auf sie alle ...

Die »Wächter und Wölfe«-Trilogie:
Band 1: Das Ende des Friedens
Band 2: Das Erwachen der Roten Götter
Band 3: Die Auferstehung der Dunklen Dame

Anna Stephenshat einen Abschluss in Literaturwissenschaft der Open University und arbeitet heute in der PR-Abteilung einer großen internationalen Kanzlei. Sie hat einen schwarzen Gürtel in Karate, und ihrer Ansicht nach ist es eine große Hilfe, zu wissen, wie es ist, einen Schlag ins Gesicht zu bekommen, wenn man Kampfszenen schreibt. Sie lebt mit ihrem Mann in Birmingham.

RILLIRIN


Sechster Monat, erstes Jahr der Herrschaft von König Corvus
Fort vier, Forts der Südtruppe, Westebene, an der Grenze zu Krike

Als die Alarmglocke des Forts zu läuten begann, wusste Rillirin, dass sie alle tot waren. Rilporin war gefallen, und die Mirak – und Corvus – waren im Anmarsch. Das Glück hatte sie verlassen, und sie würde ihrem Bruder in die Hände fallen. Es war vorbei, all das Davonlaufen, all das Kämpfen und die Freiheit, die Augenblicke des Glücks. Ihre Hände wanderten zu ihrem Bauch, und sie drückte das Rückgrat durch, schöpfte neuen Mut. Nein. Mochte es ruhig vorüber sein – aber nicht ohne einen Kampf.

Sie riss ihren Speer von seinem Platz an der Tür und rannte aus der Krankenstube, wo sich Gilda die Wunde in ihrer Schulter untersuchen ließ, auf den Exerzierplatz hinaus. Soldaten strömten aus der Kaserne und streiften sich ihre Rüstungen über.

»Was ist los?«, fragte sie.

»Die Späher sind zurück. Eine feindliche Streitmacht – sehr groß – nähert sich uns, aber von Osten, nicht von Norden her.«

»Listraner? Verstärkung?«, murmelte jemand. »Bitte, Tänzerin, bitte, lass es Verstärkung sein.«

»Vielleicht Tresh«, meinte ein anderer Mann und wurde mit einem Zischen zum Schweigen gebracht. Offiziere schrien Befehle an die Truppe, sich zu formieren, und so schlüpfte Rillirin zur Seite, rannte in den Eckwachturm und stieg zur Galerie hinauf, bevor irgendjemand sie aufhalten konnte. Auf der Ostmauer stand Oberst Thatcher, Befehlshaber von Fort vier, und schaute durch sein Fernglas zu der herannahenden Staubwolke. Vier war das Fort, das der unbekannten Bedrohung, die da auf sie zuzukommen schien, am nächsten gelegen war; vier war der Ort, an dem die Schlacht beginnen würde.

Thatcher ließ sich Zeit, und Rillirin war schon kurz davor, einfach loszuschreien, als er das Fernglas sinken ließ. »Rilpori. Die Palasttruppe an der Spitze, als Nachhut etwas, das aussieht wie die Leibgarde. Zivilisten in der Mitte.« Er drehte sich zu einem Hauptmann um. »Sadler, meldet es mit den Flaggen.«

Der Hauptmann gehorchte und ließ in einer komplizierten Abfolge von Bewegungen rote und gelbe Flaggen umherwirbeln. Diese Bewegungsabfolgen wurden sodann auf den Mauern von Fort drei, Fort zwei und des Hauptquartiers wiederholt. Die Glocke begann Entwarnung zu läuten, noch während sich die Nachricht verbreitete. Rillirin beugte sich vor, lehnte die Stirn an die Brustwehr und atmete tief durch, um den wilden Aufruhr in ihrem Inneren zu bändigen und in die richtigen Bahnen zu lenken. Rilpori. Bedeutete das, dass sie gewonnen hatten? Der Gedanke ließ sie so schnell wieder hochfahren, dass sie stolperte. Unten auf dem Exerzierplatz erhoben sich aufgeregte Spekulationen, die die zuständigen rangniederen Offiziere schnell wieder unterdrückten.

Fort eins sandte eine mit allem Nötigen ausgerüstete Patrouille aus, um die herannahenden Truppen zu begrüßen, General Hadir persönlich an ihrer Spitze. Binnen Minuten kam von dort das Kommando, die Tore zu öffnen und die Krankenhäuser und Küchen auf einen Massenansturm vorzubereiten.

Rillirin konnte die Armee jetzt auch sehen – das heißt, was von ihr noch übrig war und sich nun erschöpft heranschleppte. Eine große Zahl von Zivilisten in der Mitte, g