: G. S. Friebel
: Redlight Street #141: Ihr letzter Ausweg
: Uksak E-Books
: 9783738944860
: 1
: CHF 2.60
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: Hauptwerk vor 1945
: German
: 113
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Anne, ein junges Mädchen, wird nach einem Party-Besuch auf dem Heimweg von fünf Männern überfallen und missbraucht. Die Polizei kann die Täter finden und es kommt zur Gerichtsverhandlung, in der alles gegen Anne verwendet wird und versucht wird, aus dem Opfer die Schuldige zu machen.

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Anne Lund lebte in Hamburg. Sie war ein Mädchen, wie so viele in dieser großen Stadt: jung, hübsch und mit vielen Zukunftsplänen. Sie war neunzehn und seit einem Vierteljahr mit dem Bundeswehrsoldaten Werner Wagner verlobt. Von Beruf war sie Zahnarzthelferin. Jetzt sparte sie für die Aussteuer und die Möbel und Werner für ein kleines Auto. Wenn er seinen Wehrdienst abgeleistet hatte, wollten sie heiraten. Anne wollte auch nach der Hochzeit noch arbeiten. Ihr machte die Beschäftigung bei Dr. Brausberger großen Spaß. Und zudem, Geld konnte man immer brauchen, besonders in einer jungen Ehe.

Werner kam nur an den Wochenenden nach Hause und das auch nicht immer. Wenn er Dienst in der Kaserne hatte, sahen sie sich oft vierzehn Tage lang nicht.

So ging Anne dann oft allein zu kleinen Partys und Festen bei Freunden. Man mochte sie gern, denn sie war ein munteres und lustiges Mädchen. Mit ihr konnte man Pferde stehlen, wenn es darauf ankam.

Wie gesagt, ihr Leben verlief in gleichmäßigen Bahnen, weder langweilig noch aufregend. Anne war ein Mensch, den man sehr schnell glücklich machen konnte. Das war bis jetzt so gewesen! Heute sollte sich alles ändern.

Alles!

Aber sie wusste es nicht.

Anne wohnte bei ihren Eltern in Sülldorf, genauer, an der Sülldorfer Landstraße. Bis zur Innenstadt von Hamburg war es ein ziemlich weiter Weg. Aber wozu gab es die U-Bahnen!

Ihre Freundin Marlies wohnte in Süllberg. Und sie hatte heute Geburtstag. Sie hatte Anne angerufen und sie eingeladen. Natürlich würde sie kommen. Gleich nach Dienstschluss wollte sie zur Freundin fahren. Das Geschenk hatte sie schon vor ein paar Tagen gekauft. Es war eine hübsche Saftkaraffe, die Anne selbst sehr gut gefiel. Marlies würde sich gewiss freuen, denn sie sparte ja auch für die Aussteuer.

Als sie endlich eintraf, herrschte schon eine ausgelassene Stimmung in der Wohnung. Marlies Eltern waren ins Kino gegangen, da ihnen eine solche Party zu laut und zu turbulent war.

„Fein, dass du schon da bist. Komm, wir zapfen gerade das Bier an. Willy ist zum Schießen.“

„Wozu braucht ihr denn die Babywanne?“, lachte Anne.

„Falls er danebenhaut, dann müssen wir das Bier mit einem Strohhalm trinken.“

Immer mehr Freunde und Freundinnen trafen ein. Schließlich waren sie fünfzehn an der Zahl und man stürzte über di