: Katie Fforde
: Rosenblütensommer Roman
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783751703505
: 1
: CHF 8.80
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 350
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Die 40-jährige Caro Swanson braucht dringend eine Auszeit, und die Anzeige inTHE LADY schickt der Himmel: Gesellschafterin für älteren Gentleman auf dem schottischen Land gesucht. Der charmante Sir Munro lebt im Paradies und hat einen Sohn namens Alec, mit dem Caro vor 20 Jahren eine heiße Affäre hatte. Erneut knistert es, und als sich herausstellt, dass das traumhafte Anwesen hoch verschuldet ist,verspricht die Suche nach der verschollenen Rezeptur eines Rosenblütenparfüms Rettung. Für Caro nimmt damit ein magischer Sommer seinen Lauf ...



Katie Fforde lebt mit ihrer Familie in Gloucestershire und hat über zwanzig Romane veröffentlicht, die in Großbritannien allesamt Bestseller waren. Darüber hinaus ist sie als Drehbuchautorin erfolgreich, und ihre romantischen Beziehungsgeschichten begeistern auch in der ZDF-Serie Herzkino ein Millionenpublikum.

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»Ein Wohnwagen.« Caro schaute sich um und versuchte, nicht enttäuscht zu klingen. Es war nicht mal ein hübscher. Die Einrichtung bestand aus lauter Kunststoff, und es roch stark nach altem Teppich.

»Ja, das tut mir leid«, sagte die Frau, die sie zu ihrem vorübergehenden Zuhause geführt hatte. »Es gibt auch ein Cottage, aber daran muss einiges getan werden, bevor es wieder bewohnbar ist. Es war vermietet und ist im Moment nicht gästetauglich.«

Für Caros Empfinden klang sie nicht angemessen bedauernd. Heather, so hatte sie sich ihr vorgestellt, war in den späten mittleren Jahren, trug ihre grau melierten Haare zu einem akkuraten Bob geschnitten und schien durchaus ein freundlicher Mensch zu sein. Sie wusste aber nicht und konnte auch gar nicht wissen, wie enttäuscht Caro über ihre Unterbringung war.

Bei dem Vorstellungsgespräch, das in einem Londoner Hotel stattgefunden hatte, war die Rede von einem typisch schottischen Hochland-Cottage gewesen. Caro hatte sich dabei ein niedriges Häuschen aus Feldsteinen mit Ziegel- oder sogar Schilfdach vorgestellt. Schottland und Schilfdächer, dessen war sie sich nicht sicher, aber das Bild hatte ihr gefallen, und sie hatte gleich den Geruch von Torffeuer und Tannengrün in der Nase gehabt. Mrs Leonie Gordon (»Nennen Sie mich Lennie«), bei der sie sich vorgestellt hatte, war nett gewesen. Ziemlich vornehm zwar, aber doch wohlwollend und freundlich. Ein müffelnder Wohnwagen gehörte nicht zur Abmachung.

»Ich lasse Sie jetzt allein, damit Sie sich einrichten können«, sagte Heather, nachdem sie den Wohnbereich von der Tür aus flüchtig inspiziert hatte. »Dann kommen Sie ins Haus zum Sherry. Murdo nimmt gegen sechs immer einen Drink. Mit etwas Glück werden die anderen auch alle da sein, und Sie können sie kennenlernen. Allerdings weiß ich nicht, ob Alec kommen wird. Er ist unterwegs gewesen. Deshalb ist auch das Cottage noch nicht fertig. Also, in einer halben Stunde? Genügt Ihnen das?«

»Das sollte reichen.« Caro fühlte sich niedergeschlagen. Wahrscheinlich, weil sie eine lange Fahrt hinter sich hatte und weil es ihr schwergefallen war, sich von Posy zu verabschieden, ihrer Tochter. Und hoffentlich nicht, weil es womöglich ein schrecklicher Fehler war, die Stelle anzunehmen. Andererseits war es nur für einen Monat. Das sollte doch zu überstehen sein, oder?

Als sie das Bettzeug befühlte, um festzustellen, ob es klamm war, überlegte sie, Posy schnell ein Foto vom Wohnwagen zu schicken. Aber vermutlich würde sie es erst viel später versenden können, da sie im Wohnwagen bestimmt keinWLAN hatte (wenigstens schien das Bettzeug trocken zu sein). Das Foto würde Posy zum Lachen bringen. Sie wusste nur, dass ihre Mutter einen älteren Herrn in Schottland betreuen würde – hauptsächlich, damit er keinen Unfug anstellte, wie Lennie, seine Tochter, meinte. Caro hegte schon ihr Leben lang den Wunsch, sich mal auf eine Anzeige in derLady zu bewerben, und davon abgesehen, wollte sie