: Garth Nix
: Die magischen Buchhändler von London Roman
: Penhaligon
: 9783641263263
: Die linkshändigen Buchhändler von London
: 1
: CHF 10.60
:
: Fantasy
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Buchhändler retten die Welt! Ausgezeichnet mit dem Aurealis Award als der beste Fantasyroman des Jahres.
Schon immer waren Buchhändler Hüter und Verbreiter von Wissen. Besonders gilt dies für die Mitglieder des Geheimbunds der magischen Buchhändler. Sie wissen um die übernatürliche Welt und beschützen die normalen Menschen vor ihren Schrecken. Einer dieser Buchhändler ist der junge Merlin. Klug, charmant und hervorragend ausgebildet ist er vielleicht der beste Buchhändler Londons - allerdings von der kämpfenden Sorte. Doch als er eine junge Frau vor einer Bestie rettet, ahnt er noch nicht, dass die Suche nach ihrem Vater auch ihn seinem größten Ziel näher bringt: Rache an den Mördern seiner Mutter zu nehmen.

Garth Nix wurde in Melbourne, Australien, geboren. Er studierte an der University of Canberra und machte dort 1986 seinen Abschluss. Danach arbeitete er unter anderem als Buchhändler und Verleger. Seine Bücher wurden weltweit mehr als fünf Millionen Mal verkauft und in 42 Sprachen übersetzt. Auch wurden ihm bereits zahlreiche Auszeichnungen verliehen, darunter der Aurealis Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres für sein Debüt bei Penhaligon »Die magischen Buchhändler von London«. Garth Nix lebt heute mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in einem Vorort von Sydney.

Drittes Kapitel


Kein Zauberer kannte je

Die seltsame, seltene Magie

die die behandschuhten Buchhändler hüten

Doch ihre Geheimnisse teilen sie nicht

Eine halbe Stunde später saß Susan unter grellem Neonlicht in einem Verhörraum der Highgate-Polizeistation. Ein ziemlich aufgeregter, bewaffneter Constable hatte sie wegen Mordverdachts verhaftet, und fünf Minuten später hatte ein passiv-aggressiver Sergeant sie darüber aufgeklärt, dass die Verhaftung vielleicht nicht rechtens war. Doch da es nun einmal geschehen sei, müssten sie zumindest die Formalitäten erledigen, was offenbar auch Susans Schuld sei. Wenigstens hatten die Polizisten ihr die Handschellen abgenommen, bevor sie den kurzen Weg zur Wache angetreten hatten. Dort angekommen, hatte Susan sich das Blut von den Händen waschen dürfen und Tee und Kekse bekommen.

Soweit sie dem Gemurmel entnahm, das sie belauschte, hing ihr ungewisser Status allein von Merlins Verfassung ab. Der Sergeant hatte dem eleganten jungen Mann ein schwarzes Lederetui aus der Anzugtasche gezogen, einen Blick auf den Ausweis darin geworfen und gleich über Funk seine Vorgesetzten kontaktiert. Merlin wurde zu diesem Zeitpunkt von zwei Sanitätern behandelt. Mit Erleichterung hörte Susan, dass er noch lebte und erstaunlicherweise nicht allzu schwer verletzt war.

Der Constable, der sie verhaftet hatte, steckte seinen Kopf durch die Tür. »Hallo, geht es Ihnen gut? Möchten Sie noch einen Tee? Einen Keks?« Er war ein großer schwarzhaariger junger Mann Mitte zwanzig mit einem überraschend hellen Schnurrbart. Er wirkte viel entspannter als zuvor, als er mit der Smith& Wesson auf sie gezielt und befohlen hatte, Susan solle ihm ihre Hände zeigen. Sie hatte vor Merlin auf die Knie gehen und die Hände auf den Rücken legen müssen, woraufhin der Partner des Constables ihr Handschellen angelegt hatte und sich alle ein wenig entspannt hatten.

»Ja, es geht mir gut«, antwortete Susan. »Aber was ist hier los? Bin ich immer noch verhaftet, oder was?«

Der Constable errötete. »Nein, tut mir leid, das war mein Fehler. Wir warten jetzt auf Inspector Greene, der schafft Sie hier raus.«

»Inspector Greene?«

»Staatspolizei. Sie gehören zumMI5, richtig? Arbeiten Sie normalerweise mit einem anderen Partner?«

»Ich weiß nicht …« Susan stockte, als ihr müder und ziemlich verwirrter Verstand sie einholte. Rausgeschafft zu werden klang viel besser, als wegen Mordes verhaftet zu sein. »Ähm, kann ich meinen Rucksack aus Frank Thringleys Haus holen?«

»Oh, ich frage mal die hiesigen Chefs. Das hier ist nicht meine Dienststelle. Ich bin bei D11«, sagte er voller Stolz, als ob es etwas Wichtiges wäre. Später begriff Susan, dass er sie hatte beeindrucken wollen; eine seltsame Art von Flirt.

»Apropos Schusswaffen, dieser 357er Smython!« Er stieß einen Pfiff aus. »Ich hab die Waffe erst gar nicht erkannt; Sergeant Bowen aber schon. Sehr elegant. Nichts gegen Ihre kleine Beretta, Miss – leicht zu verbergen, das muss ich Ihnen lassen.«

»Ja, stimmt.« Susan fühlte sich plötzl