: Andy Weir
: Der Marsianer Roman
: Heyne
: 9783641144005
: 1
: CHF 8.00
:
: Science Fiction
: German
: 512
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Gestrandet auf dem Mars
Der Astronaut Mark Watney war auf dem besten Weg, eine lebende Legende zu werden, schließlich war er der erste Mensch in der Geschichte der Raumfahrt, der je den Mars betreten hat. Nun, sechs Tage später, ist Mark auf dem besten Weg, der erste Mensch zu werden, der auf dem Mars sterben wird: Bei einer Expedition auf dem Roten Planeten gerät er in einen Sandsturm, und als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, ist er allein. Auf dem Mars. Ohne Ausrüstung. Ohne Nahrung. Und ohne Crew, denn die ist bereits auf dem Weg zurück zur Erde. Es ist der Beginn eines spektakulären Überlebenskampfes ...

Andy Weir war bereits im Alter von fünfzehn Jahren als Programmierer und später als Softwareentwickler für diverse Computerfirmen tätig, bevor er mit seinem RomanDer Marsianereinen internationalen Megabestseller landete. Seither widmet er sich ganz dem Schreiben und beschäftigt sich in seiner Freizeit mit Physik, Mechanik und der Geschichte der bemannten Raumfahrt - Themen, die sich auch immer wieder in seinen Romanen finden. Sein DebütDer Marsianer wurde von Starregisseur Ridley Scott brillant verfilmt.

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Logbuch: Sol 6

Ich bin so was von im Arsch.

Das ist meine wohlüberlegte Meinung.

Im Arsch.

Sechs Tage nach Beginn der vermeintlich großartigsten zwei Monate meines Lebens setzte der Albtraum ein.

Ich weiß nicht, wer dies hier überhaupt lesen wird. Vermutlich wird es irgendwann einmal jemand finden. Vielleicht in hundert Jahren.

Für die Akten: Ich bin nicht an Sol 6 gestorben. Die anderen Crewmitglieder dachten dies sicherlich, und das kann ich ihnen nicht zum Vorwurf machen. Vielleicht gibt es einen nationalen Trauertag für mich, und auf meiner Wikipediaseite kann man es nachlesen: »Mark Watney ist der einzige Mensch, der je auf dem Mars gestorben ist.«

Wahrscheinlich wird das sogar zutreffen, denn ich sterbe ganz bestimmt hier – aber mein Todestag ist nicht Sol 6, wie alle anderen annehmen.

Mal sehen, wo fange ich an?

Das Ares-Programm. Die Menschen greifen nach dem Mars und schicken zum ersten Mal Astronauten auf einen anderen Planeten, um den Horizont der Menschheit unermesslich zu erweitern, blabla. Ares 1 hat seinen Beitrag geleistet, die Crewmitglieder sind als Helden zurückgekehrt. Ihnen zu Ehren gab es Aufmärsche, sie waren berühmt, die Herzen aller Menschen flogen ihnen zu.

Ares 2 tat das Gleiche an einem anderen Ort auf dem Mars. Bei ihrer Rückkehr bekamen sie einen kräftigen Händedruck und eine Tasse heißen Kaffee.

Ares 3, das war meine Mission. Na gut, nicht meine allein. Commander Lewis war meine Vorgesetzte. Ich war einfach nur ein Mitglied ihrer Crew. Genau genommen war ich sogar das Besatzungsmitglied mit dem niedrigsten Rang. Ich hätte nur dann das Kommando der Mission übernommen, wenn ich der einzige Überlebende auf dem Mars gewesen wäre.

Was soll ich sagen? Ich habe das Kommando.

Ich frage mich, ob dieses Logbuch entdeckt wird, ehe der Rest der Crew an Altersschwäche stirbt. Vermutlich sind sie gut nach Hause gekommen. Leute, wenn ihr das hier lest: Es war nicht eure Schuld. Ihr habt getan, was ihr tun musstet. Ich an eurer Stelle hätte genau das Gleiche getan. Ich mache euch keine Vorwürfe, und ich bin froh, dass ihr überlebt habt.

Für den Fall, dass ein Laie dies liest, sollte ich vielleicht erst einmal erklären, wie die Marsmissionen ablaufen. Zuerst steigen wir auf herkömmliche Weise in eine Erdumlaufbahn auf und erreichen mit einem gewöhnlichen Raumschiff dieHermes. Alle Ares-Missionen benutzen dieHermes, um zum Mars und wieder zurück zu gelangen. Es ist ein sehr großes Schiff, das eine Menge Geld gekostet hat. Daher hat dieNASA nur ein einziges gebaut.

Nachdem wir dieHermes erreicht hatten, brachten uns vier weitere unbemannte Missionen den Treibstoff und die Vorräte, während wir uns auf die Reise vorbereiteten. Als schließlich alles klar war, starteten wir zum Mars. Aber nicht sehr schnell. Die Zeiten des starken Schub