: Osho
: Das Buch der Geheimnisse 112 Meditations-Techniken zur Entdeckung der inneren Wahrheit
: Arkana
: 9783641275723
: 1
: CHF 23.10
:
: Spiritualität
: German
: 1320
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der spirituelle Reiseführer zu umfassendem Erwachen
»Das Buch der Geheimnisse« nimmt innerhalb Oshos umfangreichen Werks eine Sonderstellung ein. Formal handelt es sich um einen Kommentar zu einer alten tantrischen Schrift, die Gott Shiva der indischen Mythologie zufolge der Welt übergeben hat. Sein Inhalt bietet einen spirituellen Reiseführer - den Weg zu umfassendem Erwachen mit dem Ziel der vollen Entfaltung unserer Menschlichkeit. »Das Buch der Geheimnisse« wird von Kennern als Oshos große Synthese seiner spirituellen Weltsicht betrachtet. Es enthält 112 Meditationstechniken und das große Versprechen, dass jeder Suchende dort die für ihn stimmige Meditation finden wird. Ein Buch fürs Leben, dessen Gehalt man nicht von heute auf morgen erfassen kann. Wer sich tiefer darauf einlässt, den wird es grundlegend verwandeln.

• Das Opus magnum des großen Philosophen und spirituellen Lehrers

• Osho war eine der prägenden geistigen Gestalten des 20. Jahrhunderts - ein profunder Denker und begnadeter Meditationslehrer

Osho wurde 1931 in Indien geboren. Bevor er als spiritueller Lehrer hervortrat, war er Philosophieprofessor an der Universität von Jabalpur. Seit den sechziger Jahren lehrte er spezielle Meditationstechniken, die insbesondere westliche Sucher in zunehmendem Maße zu ihm führten. 1974 gründete er in Poona ein Zentrum für Meditation und Selbsterfahrung. Von 1981 bis 1987 lehrte er in Oregon, USA. Seit seinem Tod 1990 ist die Zahl seiner Anhänger stetig gewachsen. Die Londoner Sunday Times zählt Osho zu den »1.000 Gestaltern des 20. Jahrhunderts«, und der indische Sunday Mid-Day reihte ihn unter die zehn Menschen, die das Schicksal Indiens in neue Bahnen gelenkt haben - zusammen mit Gandhi, Nehru und Buddha.

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Der Weg des Yoga und der Weg des Tantra


Fragen

Es sind viele Fragen gestellt worden. Die erste:

 Was ist der Unterschied zwischen traditionellem Yoga und Tantra? Ist es das Gleiche?

Tantra und Yoga unterscheiden sich grundsätzlich. Beide führen zum gleichen Ziel, aber ihre Wege sind nicht nur verschieden, sondern entgegengesetzt. Das muss also ganz klar verstanden werden.

Auch Yoga ist eine Methodologie, eine Technik, und keine Philosophie. Wie Tantra beruht auch Yoga auf Handeln, Methode, Technik. Auch im Yoga führt das Tun zum Sein, nur ist der Prozess hier anders. Im Yoga muss man kämpfen; Yoga ist der Weg des Kriegers. Auf dem Weg des Tantra kommt Kämpfen überhaupt nicht in Frage. Im Gegenteil, hier muss man alles zulassen – jedoch mit Bewusstheit.

Yoga ist Unterdrückung mit Bewusstheit: Tantra ist Zulassen mit Bewusstheit. Tantra sagt: Was immer du bist, das Höchste ist nicht gegen dich. Alles ist ein Wachstum; du kannst zum Höchsten heranwachsen. Zwischen dir und der Wirklichkeit besteht kein Gegensatz. Du gehörst zu ihr. Es ist also kein Kampf nötig, kein Konflikt, keine Auseinandersetzung mit der Natur. Du musst die Natur nutzen; du musst alles nutzen, was du bist, um es zu transzendieren.

Im Yoga musst du gegen dich ankämpfen, um über dich hinauszuwachsen. Im Yoga sind Welt und Moksha – das, was du bist, und das, was du sein kannst –, zwei entgegengesetzte Dinge. Unterdrücke, bekämpfe und löse auf, was du bist, damit du das wirst, was du sein kannst. Transzendieren bedeutet im Yoga Tod: Du musst sterben, damit dein wahres Wesen geboren werden kann.

In den Augen von Tantra ist Yoga ein tiefer Selbstmord. Du musst dein natürliches Selbst töten – deinen Körper, deine Instinkte, deine Wünsche, alles.

Tantra sagt: Akzeptiere dich so, wie du bist. Es ist ein tiefes Ja-Sagen. Schaffe keine Kluft zwischen dir und dem Wirklichen, zwischen Welt und Nirvana. Schaffe keine Kluft. Für Tantra gibt es keine Kluft, kein Tod ist nötig. Zur Neugeburt brauchst du keinen Tod, sondern Transzendenz. Nutze alles in dir für die Transzendenz.

Da ist zum Beispiel Sex, die elementare Energie, durch die du geboren wurdest. Die Zellen, aus denen du bestehst, sind im Grunde sexuell, daher kreisen die Gedanken des Menschen immer um den Sex. Im Yoga musst du gegen diese Energie ankämpfen, und durch diesen Kampf entsteht ein anderes Zentrum in dir. Je mehr du kämpfst, desto mehr kristallisiert sich in dir ein neues Zentrum heraus. Dann ist Sex nicht mehr dein Zentrum; dein Kampf gegen den Sex – freilich bewusst – erzeugt in dir ein neues Daseinszentrum, einen neuen Schwerpunkt, einen neuen Kristallisationspunkt. Dann ist deine Energie nicht mehr sexuell, sondern du benutzt sie zum Kampf gegen Sex. Eine andere Energie entsteht, und damit ein anderes Daseinszentrum.

Im Tantra musst du deine Sexenergie nutzen. Bekämpfe sie nicht, sondern verfeinere sie. Denke nicht in Begriffen von Feindschaft, sondern freunde dich mit ihr an. Es ist deine Energie. Sie ist nicht böse, sie ist nicht schlecht. Jede Energie ist einfach natürlich. Sie kann für und sie kann gegen dich genutzt werden. Du kannst eine Blockierung daraus machen, eine Schranke, oder du kannst eine Stufe daraus machen. Sie kann genutzt werden. Richtig genutzt, wird sie dein Freund; falsch genutzt, wird sie dein Feind. Aber in Wirklichkeit ist sie weder-noch. Energie ist einfach natürlich. Doch so, wie der normale Mensch mit Sex umgeht, macht er sich ihn zum Feind, der ihn zerstört, der ihn einfach aufreibt. Yoga hat den Gegenstandpunkt eingenommen. Gewöhnlich zerstört man sich durch seine Triebe – also sagt Yoga: Höre auf zu begehren, sei begierdelos. Bekämpfe die Begierde und integriere dich, bis du begierdelos bist.

Tantra sagt: Mach dir deine Begierde bewusst, ohne sie zu bekämpfen. Geh voll bewusst in die Begierde hinein, dann gehst du über sie hinaus. Du bist in ihr und doch nicht in ihr. Du gehst hindurch, aber du bleibst außerhalb.

Yoga hat deshalb so eine Anziehungskraft, weil es der üblichen Einstellung