: Stephen Grave
: MIAMI VICE 2: SPIEL UM RACHE Der Roman zur legendären TV-Serie!
: BookRix
: 9783748782896
: 1
: CHF 5.20
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 183
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ihre Autos sind schnell und schnittig, ihre Kleidung ist teuer und entspricht der neuesten Mode, ihre Freundinnen sind attraktiv und sexy. Sie sind Polizisten - Polizisten in Zivil. Sie arbeiten im Untergrund... für Miami Vice. Ihr Rhythmus ist hart und gewalttätig wie das Leben auf den Straßen von Miami. Sie machen Jagd auf die Dealer, die großen und die kleinen, die eine friedliche Stadt blutrot färben... Crockett und Tubbs, die Detectives von Miami Vice, setzen sich auf die Fährte von Gangsterboss Calderone, der Miami und seinen Gesetzen den Krieg erklärt hat - und der Tubbs' Bruder auf dem Gewissen hat... MIAMI VICE - die legendäre TV-Crime-Serie (1984 - 1989) von Michael Mann hat wie kaum eine andere TV-Produktion das Bild der 1980er Jahre geprägt. Die Roman-Adaptionen von Stephen Grave fangen diese Atmosphäre und das düstere Neon-Noir-Feeling der Serie perfekt ein, die bis heute Kult-Status innehat. Der Apex-Verlag veröffentlicht die Roman-Serie als durchgesehene Neu-Ausgabe.

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Der Deal läuft wie geschmiert, dachte Esteban Barrencia, doch nervös, wie er war, überlegte er weiter:Oder etwa nicht? In einer Minute musste Rudolpho Mendez hier zu einer wichtigen Unterhaltung auftauchen; genauer gesagt: in zweiunddreißig Sekunden, wenn man sich an Barrencias Vierzehntausend-Dollar-Rolex hielt. Ihr Gesprächsthema würde sechzig Kilo chemisch reines, schneeweißes Nasenpulver sein, genug Kokain, um darauf Ski zu fahren. Glatt zwei Millionen vierhunderttausend Dollar wert; genug Stoff, um die hirnrissigen High Schoolers in New York bis ins nächste Jahrtausend zu versorgen. Barrencia wusste, dass Mendez versuchen würde, ihm die Daumenschrauben anzulegen und ihn auf einen Preis von einer Million neunhunderttausend, d. h., zweiunddreißigtausend für ein Kilo, runterzudrücken. Er war darauf eingestellt, bei vierunddreißigtau- send abzuschließen, das würde zwei Millionen einbringen, dazu vierzigtausend für die Unkosten. Das war sowieso leicht verdientes Geld, da. Barrencia gerade diese Partie importierten kolumbianischen Kokains schon eine beträchtliche Zeit festhielt.

Er schnüffelte selbstzufrieden und rieb sich seine großporige Nase mit dem Handrücken. Der Bursche, der ihm gegenüber im Fahrstuhl des Starliner Towers Hilton stand, tat so, als ob er nicht existiere, wie es die Art der meisten Leute im Fahrstuhl ist. Barrencia schob die Hände in die Tasche und musterte den Mann.

Er war vielleicht einsfünfundsiebzig groß und sah auf seine stille, intellektuelle Art ganz gut aus. Er trug eine bescheidene Cordjacke über einem pastellfarbenen Sporthemd, das am Hals offen war. Seine klaren blauen Augen schienen hinter dem Metallgestell seiner Brille vor innerer Freude zu funkeln. Er war tief in Gedanken versunken; aber, so dachte Barrencia, gelassen wie ein erschöpfter High-School-Lehrer. Strubbeliges braunes Haar, halblang. So richtig ein Gesicht aus der Menge, ganz gut aussehend, aber nichts, was man je auf dem Titelblatt vonGentleman'sQuarterly sehen würde. So ein bisschen wie Clark Kent. Schlank, trainiert wahrscheinlich dreimal in der Woche in einem Fitnesscenter.

Barrencia trat von einem Bein aufs andere und zog seinen Bauch ein. Ein bisschen zu viel von dem süßen Leben, das der Kokainhandel einem ermöglichte, hatte ihn schwabbelig und kraftlos gemacht.

Also, Señor Schulmeister, dachte er,ich könnte Ihre ganze Familie drei Generationen vor und zurück kaufen und verkaufen mit dem, was ich mit Koks in einem Monat verdiene. Stecken Sie sich das in die Brieftasche. Dieser Bursche war wahrscheinlich hier unten in Miami zu seinem sechstägigen Jahresurlaub, Busreise, billige Mahlzeiten, das ganze Touristenpaket. Barrencia hatte es sich zur Regel gemacht, an jedem Arbeitstag eine Stunde der Arbeit zu widmen und die übrige Zeit dem Vergnügen.Stecken Sie sich das in Ihre imitierte Meerschaumpfeife und atmen Sie das tief ein, Mister Schoolmeister! 

Die Fahrstuhlglocke klingelte sanft, und die polierten Türen glitten zur Seite, um Barrencia auf den zweiundzwanzigsten Stock zu lassen. Seine viel zu teure Uhr sagte ihm, dass zumindest er pünktlich war. Er ließ den Amerikaner mitsamt seiner vermutlich langweiligen Lebensgeschichte hinter sich im Fahrstuhl.

Während er zur Tür