: Wolfram Hänel
: Die verrückte Viererbande Ein Schaf macht Scherereien
: KARIBU
: 9783961290536
: 1
: CHF 8.00
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 160
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Als der Bauer ein neues Tier mitbringt und verkündet, dass es ab sofort auf dem Bauernhof wohnen wird, sind Hund Charlie, Pony Müsli und Schwein Rübe alles andere begeistert. Sie finden das kleine Schaf ganz schön nervig, denn es stellt die ganze Zeit dumme Fragen. Schlimmer ist eigentlich nur die Freundin des Bauern, die am liebsten alle Tiere loswerden will ... Doch dann ist das Schaf plötzlich weg. Wer oder was steckt dahinter? Charlie und seine Freunde beschließen, es zu suchen. Denn irgendwie ist ihnen das Schaf doch ein bisschen ans Herz gewachsen. Witzig-freche Abenteuer einer Tierbande mit Herz mit farbigen Bildern von Marek Bláha.

Wolfram Ha?nel, 1956 geboren, lebt in Hannover. Er studierte Deutsch und Englisch und arbeitete als Plakatmaler, Theaterfotograf, Werbetexter und Dramaturg, bevor er 1987 zu schreiben anfing. Bislang sind u?ber 150 Romane, Erza?hlungen und Bilderbu?cher von ihm erschienen, die in insgesamt 30 Sprachen u?bersetzt wurden. Hänel ist Mitglied im PEN Berlin. Mehr über ihn und seine Bücher: www.haenel-buecher.weebly.com

3. Kapitel


Ich habe mich nicht geirrt. Es gibt ein Problem!

„Pass auf, Charles Theobald Brösel von der Apfelbaumwiese“, sagt der Bauer. „Es wird nicht gebellt und nicht geknurrt. Sondern du benimmst dich und zeigst jetzt mal, dass du ein schlauer Hund bist. Haben wir uns verstanden?“

Nicht wirklich, denke ich. Aber immer wenn der Bauer mich mit meinem vollen Namen anredet, weiß ich, dass es ernst wird. Sehr ernst sogar. Schluss mit lustig!

Ich winsle kurz und klopfe mit der Schwanzspitze auf den Boden.

„Braver Hund“, sagt der Bauer und öffnet die hintere Tür seines Autos.

Nichts passiert. Auch nicht, als der Bauer mit der Zunge schnalzt.

„Jetzt komm schon, Fusselchen!“, lockt der Bauer. Seine Stimme klingt ungefähr so wie bei dem letzten Besuch von seiner Freundin. Als sie sich gestritten haben und sie die Tür von innen abgeschlossen hat, damit der Bauer nicht mehr ins Haus konnte.

Ganz kurz überlege ich, ob der Bauer wohl eine neue Freundin in seinem Auto hat. Die vielleicht Fusselchen heißt. Aber gleichzeitig rieche ich etwas. Und das riecht nicht nach Freundin! Ich strecke meine Nase vor, bis ich mir sicher bin. Es riecht nach Wolle. Nach feuchter und ängstlicher Wolle …

„Was ist los?“, grummelt Müsli, die neugierig näher gekommen ist. „Hat der Bauer Möhren mitgebracht? Warum holt er sie nicht raus?“

Auch Rübe ist inzwischen da. Er muss sich mal wieder unter dem Zaun durchgewühlt haben. Und er grunzt so laut, dass der Bauer ärgerlich ruft: „Jetzt seid doch endlich mal still! Sonst traut sich Fussel nie raus!“

„Fussel?“, grunzt Rübe.

„Er hat sich nur versprochen“, erklärt Müsli. „Er meint bestimmt Möhren. Oder es ist eine besondere Art von Müsli, mit extra viel Nüssen, die ein bisschen … fusseln, wenn man draufbeißt.“

„Meint er nicht“, sage ich. „Nüsse fusseln nicht. Und Möhren haben kein nasses Fell. Und sie sitzen auch nicht auf der Rückbank und gucken zum Fenster raus.“

Und dann sehen wir erst ein dünnes Bein, das sich vorsichtig aus der Tür streckt. Dann noch ein Bein. Und dann kommt etwas kleines Weißes und Wolliges hinterhergehüpft! Mit großen dunklen Augen, die erschreckt in die Gegend blicken.

Müsli wiehert leise.

Rübe quiekt vor Überraschung.

Und ich lecke mir mit der Zunge über die Schnauze. Aber nur weil ich nic