KAPITEL 1
Es begann mit seinem Tod, daher konnte man es wohl kaum als vielversprechenden Anfang bezeichnen.
Wenn das allerdings das Jenseits oder sonst eine Art von Leben nach dem Tod war, beeindruckte es bestenfalls durch seine Langweiligkeit. Er schwebte in einer warmen Leere ohne Farben, ohne Geräusche. Es gab absolut nichts, mit dem man sich beschäftigen konnte, außer zu denken. Er versuchte, sich an Dinge aus seinem Leben zu erinnern, was irgendwie seltsam anstrengend war. Wenn alle Mühsal hinter ihm lag, warum wurde ein toter Mann dann noch müde? Das konnte man wohl kaum als gerecht bezeichnen.
Das führte ihn allmählich zu der Erkenntnis, dass er möglicherweise gar nicht tot war, er wurde nur gerade … wiederhergestellt.
Er hatte mal über die Fähigkeit verfügt, sich selbst zu heilen. Zumindest glaubte er das, doch vielleicht erinnerte er sich an ein anderes Leben oder an die Kräfte eines anderen. Diese Erinnerungen waren wie winzige, vor seinem Gesicht tanzende Lichtflecken. Manche davon blieben knapp außer Reichweite, dann verblassten sie. Verloren.
Irgendwann hatte er auch seinenNamen verloren, und das war sogar noch besorgniserregender als der Verlust des Lebens. Um ehrlich zu sein, er wusste, er hatte während seiner eigenartigen Existenz mehrere Namen gehabt, er würde sich früher oder später also zwangsläufig an einen davon erinnern. Auch wenn er in dieser formlosen Leere schwebte. Es war praktisch garantiert, dass er sich irgendwo hier draußen selbst finden würde.
Die meisten seiner Namen hatten andere ihm gegeben. Aber lief das nicht immer so? Leute, die einem sagen wollten, wer man war? Sie fühlten sich ihrer selbst s