: James Bailey
: Du kannst kein Zufall sein Roman
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426459430
: 1
: CHF 10.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Manchmal ist die große Liebe nur einen Münzwurf entfernt Josh hat alles erreicht: Eine tolle Freundin Einen Job Eine Wohnung in London Und ein Kaninchen Doch als er in der Silvesternacht im berühmten Riesenrad London Eye seiner Freundin einen Antrag macht, verliert er mit einem Schlag alles. Denn sie sagt nicht nur Nein, sie setzt ihn auch gleich noch vor die Tür. Als Josh mit seinem Kaninchen Jeremy zurück zu seinen Eltern zieht, steht eine Sache für ihn fest: Ganz eindeutig kann niemand schlechter über sein Leben entscheiden, als er selbst. Und so beschließt er, ein Jahr lang, jede Entscheidung dem Zufall zu überlassen und eine Münze zu werfen. Ganz egal, ob es darum geht, welches Hemd er anzieht, oder ob er der Frau seiner Träume einmal quer durch Europa folgt. Glücklicherweise kann sich Josh dabei stets auf seine Freunde verlassen, die den Zufall ab und zu ein klein wenig in die richtige Bahn lenken.  'Du kannst kein Zufall sein' ist die herzerwärmendste und charmanteste Komödie des Sommers. Denn haben wir uns nicht alle schon mal gewünscht, jemand anderes würde die schwierigen Entscheidungen des Lebens für uns übernehmen?

James Bailey, Jahrgang 1991, hat Hispanistik am Londoner King's College studiert und als Showbiz-Reporter gearbeitet. Wenn er nicht schreibt, gibt er Stadtführungen durch Bristol. Nach Du kannst kein Zufall sein folgt mit Als Simon Brown sich ein Herz fasste sein zweiter Roman.

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Wer könnte schon Nein sagen, wenn er135 Meter über London schwebt und dabei einen der spektakulärsten Ausblicke auf die Stadt genießt?

Ich kenne jetzt eine Frau, die das kann.

Jade Toogood.

Die Frau, die ich zwei Jahre lang meine Freundin genannt habe. Mit der ich bis vor ein paar Momenten den Rest meines Lebens verbringen wollte. Die Person, mit der ich nun135 Meter über der Erde in einer gläsernen Gondel gefangen bin.

Die kann das.

Genauer gesagt: Die hat Nein gesagt.

Silvester. Im London Eye. Meine Traumfrau. Ein Ring. Eine gemeinsame Zukunft.

Was sollte da schon schiefgehen?

Ich hatte alles bis ins Detail geplant. Es sollte perfekt sein. Der krönende Abschluss dieses Jahres, der optimale Start ins neue. Monatelang hatte ich Websites, Magazine und Geschäfte durchforstet und Ringe begutachtet, hatte überlegt, wie genau ich die Frage der Fragen stellen sollte, und auf den richtigen Moment gewartet. Erst als Jade erwähnt hat, wie gern sie mal das London Eye besuchen würde, habe ich mich für diesen Ort entschieden. Er sollte der Schauplatz der Geschichte sein, die wir wieder und wieder unseren Freunden, der Familie und unseren künftigen Enkelkindern erzählen würden.

Die Hochglanzbroschüre, in der dasAntrags-Paket beworben wurde, brachte es noch einmal auf den Punkt – wenn man von den immensen Kosten einmal absah, was könnte dann romantischer sein als die Buchung einer privaten Gondel? Die Seiten der Broschüre waren voll von glücklichen Paaren, die lächelten, lachten, sich küssten. Wunderschöne Menschen brachen in Freudentränen aus – keine Spur von Liebeskummer. Es gab hochaufgelöste Fotos des atemberaubenden Ausblicks. Das Wort ›magisch‹ prangte in energischen, fetten Lettern auf der Seite. ›Besonders‹, hieß es noch. ›Die perfekte romantische Kulisse‹. Nirgends fand sich der Hinweis, dass es leider nicht immer perfekt lief. Es gab auch kein Kleingedrucktes, in dem man davor gewarnt wurde, dass sie auch Nein sagen könnte – oder eine Geld-Zurück-Garantie für diesen Fall. Denn wie der Slogan schon verdeutlichte, wer könnte bei all dem Nein sagen?

Wir sind noch nicht einmal hoch genug, um die Sicht auf die ikonische Skyline zu genießen, als es anfängt schiefzulaufen. Wir haben die Gondel eben erst betreten, unsere private Gondel, die die kommende halbe Stunde nur uns gehören wird. Dazu gibt es noch eine Schachtel feinster Pralinen und eine Flasche Champagner. Ich mag Champagner nicht mal. Aber da ich wahnsinnig nervös bin und total unter Druck stehe, habe ich das erste Glas schon hinuntergekippt, ehe die Fahrt überhaupt begonnen hat.

Ja, ich fange zu früh mit dem Champagner an, und mit dem Heiratsantrag auch.

Gäbe es ein Drehbuch für solche Anlässe hier im London Eye, dann stünde darin bestimmt, dass man auf die Knie gehen soll, sobald die Gondel den höchsten Punkt erreicht hat und somit der360-Grad-Blick seine maximale Wirkung entfalten kann. Und auf keinen Fall, ehe man auch nur den Boden verlassen hat.

Aber ich warte nicht.

Vielleicht hätte sie Ja gesagt, wenn sie gerade den herrlichen Ausblick auf Big Ben, Wrens barocke Architektur und die Londoner City genossen hätte. Stattdessen stottere ich die schicksalsträchtigen Worte, als wir gerade auf Augenhöhe mit dem London Dungeon sind. Ich fürchte, die Frage jagt ihr weitaus größere Angst ein als die blutdurchtränkten Werbetafeln.

»Nein, Josh, nein.« Jade starrt mir dabei direkt in die Augen. Ihr Gesichtsausdruck ist furchtbar leer. Sie sieht mich an wie einen Fremden, der ihr noch nie zuvor begegnet ist, und nicht wie den Man