Teil eins
Kapitel Eins
Freddie hatte sich mal wieder übergeben. Dieses Mal hatte er offenbar Gras gegessen. Es bildete eine schaumige, hellgrüne Pfütze neben der Kommode.
«Wie oft muss ich es dir noch sagen, du Blödi?», kreischte Celia, die gerade mit ihren Sandalen hineingetreten war. «Du bistkein Pferd.»
«Und auch keine Kuh», fügte Sylvia hilfreich vom Küchentisch aus hinzu, wo sie mühevoll Bilder von Haushaltsgeräten in ein Sammelalbum klebte.
«Du solltest Brot essen, kein Gras. Kuchen. Normale Sachen.» Celia zog den Schuh vom Fuß und hielt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger über die Spüle. «Igitt. Du bistekelhaft. Warum machst du das ständig? Mummy, rede mit ihm. Er soll es wenigstens wegputzen.»
«Wisch es auf, Frederick, Schatz.» Mrs. Holden saß am Kamin und suchte in der Zeitung nach dem nächsten Sendetermin vonDixon of Dock Green. Seit dem Rücktritt von Churchill hatte sie darin einen gewissen Ersatz gefunden. Und seit dieser jüngsten Angelegenheit mit ihrem Mann. Sowohl sie als auch Mrs. Antrobus, erzählte sie Lottie, hatten bisher alle Folgen der Polizeiserie gesehen und fanden sie einfach wunderbar. Andererseits waren sie und Mrs. Antrobus die Einzigen in der Woodbridge Avenue, die einen Fernseher besaßen, und erklärten ihren Nachbarn mit Vorliebe, wie großartig alle Sendungen waren.
«Mach dasweg, Freddie. Igitt. Warum muss ich einen Bruder haben, der Tierfutter isst?»
Freddie saß auf dem Boden und schob einen blauen Spielzeuglaster auf dem Teppich hin und her. «Es ist kein Tierfutter», murmelte er selbstzufrieden. «Gott hat gesagt, wir sollen es essen.»
«Mummy, er missbraucht den Namen des Herrn. Du solltest dich nicht auf Gott berufen», sagte Sylvia entschieden zu ihrem Bruder, während sie einen Mixer auf eine violette Seite klebte. «Sonst schleudert er einen Blitz auf dich.»
«Ich bin sicher, dass Gott nicht wirklich Gras gesagt hat, Freddie, Schatz», sagte Mrs. Holden abgelenkt. «Celia, Liebling, könntest du mir meine Brille holen, bevor du gehst? Ich bin sicher, dass sie die Schrift in der Zeitung verkleinert haben.»
Lottie stand geduldig an der Tür. Es war ein ziemlich anstrengender Nachmittag gewesen, und sie wollte unbedingt nach draußen. Mrs. Holden hatte darauf bestanden, dass sie und Celia bei der Zubereitung von Baisers für den Verkauf in der Kirchengemeinde halfen, und Celia war es gelungen, sich nach zehn Minuten mit angeblichen Kopfschmerzen aus der Affäre zu ziehen. Also hatte sich Lottie anhören müssen, wie sich Mrs. Holden wortreich mit Eischnee und Zucker abquälte, und so getan, als würde sie ihre vor Aufregung