: J.D. Robb
: Rendezvous mit einem Mörder Roman
: Blanvalet
: 9783641097066
: Eve Dallas
: 1
: CHF 8.10
:
: Spannung
: German
: 384
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In den zehn Jahren ihres aufreibenden Berufes als Lieutenant der New Yorker Polizei hat die gewitzte, mutige Eve Dallas viel Schreckliches gesehen und, für eine so junge, schöne Frau wie sie, viel zu viel erlebt. Doch sie weiß, dass sie sich auf eines garantiert verlassen kann: auf ihren Instinkt. Bei der Jagd nach einem grausamen Serienmörder, der New York in lähmende Angst versetzt, gerät sie an den undurchsichtigen irischen Milliardär Roarke. Alle Indizien weisen darauf hin, dass er nicht so unschuldig ist, wie er vorgibt zu sein. Doch wider jede Vernunft sprechen Eves Gefühle eine andere Sprache. Sie lässt sich von einem hinreißenden Mann verführen, von dem sie nichts weiß, außer dass er als Killer verdächtigt wird - und ihr Herz erobert hat...

J. D. Robb ist das Pseudonym der international höchst erfolgreichen Autorin Nora Roberts. Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren und veröffentlichte 1981 ihren ersten Roman. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von 500 Millionen Exemplaren überschritten. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.

2


Kein Sperma. Fluchend überflog Eve den Autopsiebericht. Falls Sharon mit ihrem Mörder geschlafen hatte, hatte das von ihr gewählte Verhütungsmittel die kleinen Soldaten sofort bei der Berührung abgetötet und sämtliche Spuren innerhalb von dreißig Minuten nach Samenerguss vollkommen ausgewischt.

Auch das Ausmaß ihrer Verletzungen verhinderte zuverlässige Untersuchungen bezüglich möglicher sexueller Aktivitäten während der letzten Stunden ihres Lebens. Der Mörder hatte ihre Genitalien entweder aus Gründen der Symbolik oder aber, um sich selbst zu schützen, regelrecht zerfetzt.

Kein Sperma, kein Blut, außer dem des Opfers. Keine DNA.

Die Arbeit der Spurensicherung am Tatort brachte keine Fingerabdrücke zum Vorschein – keine: weder die des Opfers noch die ihrer wöchentlich erschienenen Putzfrau, und ganz gewiss nicht die des Mörders.

Jede Oberfläche einschließlich der der Tatwaffe war sorgfältig gereinigt worden.

Am aufschlussreichsten waren Eves Meinung nach demnach die Sicherheitsdisketten.

Noch einmal schob sie die Überwachungsdiskette des Fahrstuhls in ihren Computer.

Die Disketten waren initialisiert.

Gorham Komplex. Fahrstuhl A. 12. 2. 2058, 06.00 Uhr.

Eve stellte auf Schnelldurchlauf und beobachtete, wie die Stunden dahinflogen. Zum ersten Mal öffneten sich die Fahrstuhltüren mittags um zwölf. Sie verlangsamte das Tempo, schlug, als das Bild verwackelte, mit der flachen Hand gegen den Bildschirm, und studierte den nervösen kleinen Mann, der eintrat und den fünften Stock nannte.

Ziemlich schreckhaftes Kerlchen, dachte sie, und verfolgte halb belustigt, wie er an seinem Hemdkragen zerrte und sich ein Pfefferminz zwischen die Lippen schob. Wahrscheinlich hatte er eine Frau und zwei Kinder und einen ruhigen Job am Schreibtisch, der es ihm erlaubte, sich einmal die Woche für einen mittäglichen Quicky aus dem Büro zu stehlen.

In der fünften Etage stieg er aus.

Dann geschah mehrere Stunden lang so gut wie gar nichts. Hin und wieder fuhr eine Prostituierte mit dem Lift nach unten, während andere mit Einkaufstaschen und gelangweilten Gesichtern in ihre Wohnungen zurückkehrten. Ein paar wenige Kunden kamen und gingen, bis schließlich gegen acht ein wenig Leben in das Gebäude kam. Einige Bewohner gingen aus, elegant gekleidet für ein Essen in einem teuren Restaurant, andere kamen, weil Termine riefen.

Um zehn betrat ein elegantes Paar gemeinsam den Fahrstuhl, und die Frau gestattete dem Mann, ihren Pelzmantel zu öffnen, unter dem sie nichts trug außer Stöckelschuhen und der Tätowierung einer Rose, deren Stiel in Schritthöhe begann und deren Blüte spielerisch die linke Brustwarze lieb koste. Er knetete ihren Busen, was in überwachten Bereichen gesetzlich verboten war, und als der Fahrstuhl in der achtzehnten Etage schließlich hielt, zog die Frau ihren Mantel wieder zusammen, sie stiegen aus und begannen, angeregt über die Theatervorstellung zu plaudern, die sie zuvor besucht hatten.

Eve würde den Mann am nächsten Tag befragen. Er war der unmittelbare Nachbar und gleichzeitig Kollege des Mordopfers.

Dann sprang plötzlich, genau um null Uhr fünf, beinahe unmerklich, mit nur einem kleinen Blinken, die Zeitanzeige auf 2.46 Uhr.

Es fehlten zwei Stunden und einundvierzig Minuten.

Die Überwachungsdiskette aus dem Korridor der achtzehnten Etage wies dieselbe Lücke auf. Auch auf ihr hatte man beinahe drei Stunden gelöscht. Eve griff nach ihrer Tasse mit inzwischen kaltem Kaffee und grübelte darüber nach, was d