: J.D. Robb
: Mord ist ihre Leidenschaft Roman
: Blanvalet
: 9783641040383
: Eve Dallas
: 1
: CHF 8.10
:
: Spannung
: German
: 448
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine erfahrene Polizistin kann wenig erschüttern. Doch diese Mordserie ist selbst für Lieutenant Eve Dallas ein Grenzfall. Nicht nur, dass der Täter besonders grausam vorgeht - die Spuren führen außerdem direkt in Eve Dallas´ Haus: Ist der Butler ihres Mannes Roarke etwa ein Mörder? Eve kann das nicht glauben und stellt eine drängende Frage: Was geschah damals vor zehn Jahren? Allerdings ist irgendjemand eher bereit zu töten, als ihr eine Antwort zu geben...

J. D. Robb ist das Pseudonym der international höchst erfolgreichen Autorin Nora Roberts. Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren und veröffentlichte 1981 ihren ersten Roman. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von 500 Millionen Exemplaren überschritten. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.

1


Für die Aufklärung eines Mordes brauchte man Zeit, Geduld, Engagement und Toleranz gegenüber dem täglichen trübsinnigen Einerlei. Lieutenant Eve Dallas war jemand, der all diese Dinge besaß.

Sie wusste, dass es nichts davon bedurfte, um einen Mord zu begehen. Allzu häufig wurde einem Menschen aus einem Impuls heraus, im Zorn, aus Spaß oder schlicht aus Dummheit das Leben geraubt. Letzteres war ihrer Meinung nach der Grund, weshalb ein gewisser Charles Michael Renekee von einem Typen namens John Henry Bonning aus dem Fenster einer Wohnung im zwölften Stock eines Hauses in der Avenue D geworfen worden war.

Sie hatte Bonning vor sich im Verhörraum und nahm an, dass sie in spätestens zwanzig Minuten ein Geständnis von ihm hätte und dass er nach einer weiteren Viertelstunde sicher hinter Schloss und Riegel säße und ihr Bericht fertig geschrieben bei ihrem Vorgesetzten läge. Vielleicht käme sie doch noch rechtzeitig nach Hause.

»Komm schon, Boner.« Dies war die Sprache, in der sich die erfahrene Polizistin mit dem altgedienten bösen Buben unterhielt. Auf möglichst niedrigem Niveau, doch damit kannte sie sich aus. »Tu dir selbst einen Gefallen, mach ein Geständnis und dann kannst du auf Notwehr und verminderte Schuldfähigkeit plädieren. Bis zum Abendessen könnenwir die Sache abgeschlossen haben. Wie ich höre, kommen heute Abend in der U-Haft Pasta Sorprese auf den Tisch.«

»Ich habe ihn nicht angerührt.« Bonning presste seine wulstigen Lippen aufeinander und trommelte mit seinen langen, fetten Fingern auf den Tisch. »Das Arschloch ist einfach gesprungen.«

Seufzend setzte sich Eve an den kleinen Metalltisch im Verhörraum A. Sie wollte nicht, dass Bonning einen Anwalt forderte und dadurch ihre Arbeit unnötig erschwerte. Sie musste ihn davon abhalten, die Worte auszusprechen, ihn weiter in die bereits eingeschlagene Richtung lenken und schon hätte sie die Sache unter Dach und Fach.

Zweitklassige Drogendealer wie Bonning waren alle gleichermaßen bescheuert, früher oder später jedoch würde er jammernd einen Rechtsbeistand verlangen. Es war stets das gleiche alte Spiel, ebenso zeitlos wie die Sünde des Mordes selbst. Während inzwischen das Jahr2058 seinem Ende entgegenstolperte, verlief die Jagd auf Mörder grundlegend nach demselben Schema wie noch in grauer Vorzeit.

»Er hat also einfach einen Satz aus dem Fenster gemacht. Nur - aus welchem Grund?«

Bonning legte seine Affenstirn in nachdenkliche Falten. »Vielleicht w