: Michael Seitz, Stefan Schweizer
: WalhallaX: Polit-Thriller
: mainbook Verlag
: 9783948987961
: 1
: CHF 6.40
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 260
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Tag X ist da! 'WalhallaX' ist der fulminante Abschluss der Wagner-Trilogie des Autorenduos Seitz& Schweizer - Dystopie und Thriller zugleich. Deutschland in naher Zukunft: Journalist Tscharly Huber kämpft gegen seinen Erzfeind, den ehemaligen Verfassungsschutz-Agenten Roland Wagner. Tscharly bleibt wenig Zeit, denn die 'neuen Rechten' sehen nach jahrelangen Vorbereitungen ihr Ziel, die Macht in Deutschland an sich zu reißen, in greifbarer Nähe. Inflation, Versorgungsengpässe, scheinbare Unregierbarkeit, soziale Spannungen und politische Hetze sind der Nährboden dieser 'rechten Revolution'. Tscharlys Frau Kira und sein kleiner Sohn werden zu Gefangenen dieser Bewegung. Kann Tscharly ihr Leben retten? Kann er Wagner und seine Gefährten in buchstäblich letzter Sekunde aufhalten? Der Roman ist Mahnung, nicht Prophezeiung. Skrupellos und machtbesessen putschen neue Nazis eine neue Weltordnung herbei. Das Rad der Zeit soll zurückgedreht und Menschenrechte wie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit durch nationalsozialistische Weltanschauung ersetzt werden. 'WalhallaX' zeigt schonungslos: Dieses Horrorszenario eines jeden aufrechten Demokraten ist dabei, Wirklichkeit zu werden ...

Michael Seitz, Jahrgang 1976, hat seine Kindheit und Jugend in München und im ländlichen Niederbayern verbracht und lebt seit 2005 in Wien. Er schreibt vorwiegend historische Romane und Gegenwartskrimis. Seitz genießt es, mit seiner Frau und seinen beiden Kindern durch Wien zu flanieren und in Buchgeschäften zu schmökern. Veröffentlichungen (Auswahl): 'Die verlorenen Kinder' (Droemer Knaur, 2017), 'Der Falter' (Droemer Knaur, 2018), 'Kinderspiel - Die Fesseln der Vergangenheit' (Droemer Knaur, 2019), 'Sechs' (Droemer Knaur, 2019) Stefan Schweizer studierte, promovierte und lehrte an der Universität Stuttgart. Er lebt im Speckgürtel der Bundeshauptstadt, bewegt sich gerne in fremden Kulturen, in exotischen subkulturellen Milieus und ist Grenzgänger zwischen den Scenes. Veröffentlichungen (Auswahl): 'Seitenwende' (gemeinsam mit Gerd Fischer, mainbook 2023), 'Mörderklima' (Klimawandel-Krimi, mainbook, 2020), 'Die Akte Baader' (Gmeiner, 2018), 'Roter Herbst 77 - RAF 2.0' (Südwestbuch, 2017), 'Roter Frühling 72, RAF 1.0' (Südwestbuch, 2017), 'BERLIN GANGSTAS' (Schwarzkopf& Schwarzkopf, 2016), 'Goldener Schuss' (Gmeiner, 2015).

Drei Tage vor dem „Tag X“


Das Wort stand in blutroter Farbe über dem Eingang des Glasgebäudes im Münchener Osten.Lügenpresse.

Chefredakteur Tscharly Huber besah sich das Dilemma. Drohungen gegen ihn und seine Mitarbeiter waren in den letzten Jahren zu einem Teil seines täglichen Geschäftes geworden. Facilitymanager Robert gestikulierte mit nach vorne gebeugtem Kopf und schwingenden Armen, um seiner Empörung über die Schmiererei Ausdruck zu verleihen. Robert arbeitete seit über vierzig Jahren für die Münchener Neuesten Nachrichten und hatte aufgrund seiner geistigen Behinderung einen geschützten Arbeitsplatz inne. Gestern hatten sie auf dem Oktoberfest Roberts Dienstjubiläum gefeiert. Tscharly war beim Aufwachen verkatert gewesen. Obwohl er nur eine einzige Maß Bier zum Spitzenpreis von 28,50 Euro getrunken hatte! Der Maßpreis auf der Theresienwiese erreichte durch die Inflation immer utopischere Höhen. Dazu gab es Blasmusik im Ballermann-Stil, was auch nicht unbedingt jedermanns Geschmack war. Aber was sein musste, musste sein. Robert war hier bereits angestellt gewesen, bevor Tscharly überhaupt bei den Münchener Neuesten Nachrichten volontiert hatte. Robert war der gute Geist des Hauses und sollte in vier Wochen in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet werden. Eigentlich Zeit, endlich nach einem Ersatz Ausschau zu halten. Warum nur sträubte sich in Tscharly alles dagegen, ein Unikat wieseinen Robert zu ersetzen? In Gedanken nannte er ihn stets:mein Robert – mein alter Robert. Naturgemäß hatte Robert als Hausmeister die Schmiererei als Erster entdeckt.

Die Kugel, die das Gehirn des ältesten Angestellten des Verlags an diesem sonnigen Herbstmorgen Ende September durchdrang, hinterließ ein glattes Einschussloch auf dessen Stirn. Lautlos fällte der Schuss ihn wie eine Eiche vor Tscharlys Augen. Wie in Zeitlupe sank Robert zu Boden. Blutspritzer besudelten das weiße Pflaster vor den Glastüren der Redaktion. Die Glastüren konnten sich ni