: Aimée Rossignol
: Farben der Lust
: beHEARTBEAT
: 9783751708739
: 1
: CHF 3.30
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 96
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Künstlerin Helena bekommt den Auftrag, den reichen Champagner-Erben Henri zu malen. Es soll ein Portrait für seine Firma werden. Als Helena das erste Mal auf ihren neuen Kunden trifft, ist sofort eine Nähe zwischen den beiden, die sich schnell zu leidenschaftlicher Dominanz entwickelt. Unter der glühenden Sonne Südfrankreichs schenkt Henri der jungen Frau Stunden voller Extase. Und trotz ihrer Unerfahrenheit entdeckt Helena eine Seite an sich, die gern von dem geheimnisvollen Franzosen dominiert wird. Doch Henri macht klar, dass Frauen für ihn nicht mehr sind als Spielzeuge zur Befriedigung seiner Lust. Helena ist also nur eine weitere Kerbe in seinem Bettpfosten ... oder? Eine prickelnde und sinnliche Geschichte unter der Sonne Frankreichs, die für süße Lesestunden sorgt. eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

Aimée Rossignol lebt, liebt und schreibt am liebsten da, wo in heißen Sommernächten Zikaden zirpen und ein kühler Wind vom Meer die Gräser wiegt. Die Inspiration für ihre Geschichten findet sie in den prickelnden Begegnungen, die ihren Alltag so aufregend machen: Die flüchtige Berührung eines Fremden im Zug, eine hastig gemurmelte Entschuldigung und dann ein langer Blick in geheimnisvoll dunkle Augen - schon entsteht vor ihrem geistigen Auge ein neuer Charakter, dessen Geschichte sie unbedingt erzählen und vielleicht auch erleben will ...

»Helena, wie lange verkriechst du dich jetzt schon in deinem Atelier?« Ohne meine Antwort abzuwarten, spricht Tony weiter: »Viel zu lange, viel zu lange!«

Ungeduldig trommelt er mit den Fingern auf den Schreibtisch vor ihm. »Überleg doch mal. Den ganzen Sommer in Südfrankreich!«

Er macht eine Pause. »Süd.« Punkt. Pause. »Frank-« Punkt. Dramatische Pause, in der er mit stämmigen Armen vor seinem runden Gesicht rudert. »-reich!«

Ausrufezeichen, füge ich im Geist hinzu und seufze.

Durch das schmale Fenster im Büro von Tonys Galerie fällt ein Streifen Frühlingssonne durch die Häuserschlucht in Berlin Mitte.

Mein Galerist hat ja recht. Ich sehe es ein. Seit der Trennung von Marc, nein, ich muss mich korrigieren, seitdem Marc mich verlassen hat, habe ich mich eigentlich nur noch hinter meiner Kunst versteckt. Die letzten fünf Jahre, zwei Monate und zwölf Tage. Eine lange Zeit, Tony hat recht. Aber Marc war auch mein erster Freund, meine erste Beziehung. Da kommt man nicht so leicht drüber hinweg.

»Sechs Jahre?« Tony wedelt eine mögliche Antwort von mir mit seiner Hand beiseite und rollt mit den Augen. »Marc war einfach nicht der Richtige. Zwei Künstler – das passt doch nicht. Ich habe es dir immer gesagt, aber du wolltest ja nicht hören. Und jetzt hast du über all deinen Kummer völlig vergessen, dass du nicht nur eine talentierte Malerin bist, sondern immer noch eine junge Frau! Aber das ist ja jetzt nicht der Punk