: Ros Per
: Der hybride Krieg (Alpha Rom Buch #4): LitRPG-Serie
: Magic Dome Books
: 9783754670057
: 1
: CHF 6.40
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: Science Fiction
: German
: 388
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Was als gewöhnliches Spiel für einen Veteranen im Ruhestand begonnen hatte, der nach einem langen und ereignisreichen Leben seine wenigen verbleibenden Tage in einer virtuellen Welt verbringen wollte, nahm plötzlich Züge der Realität an. Einer schrecklichen, dysfunktionalen und manchmal mörderischen Realität. Eine Zeit lang kann Volper nur dank seiner Kampferfahrung überleben. Und dann trifft er auf andere, die er wegen einer seiner beiden Schwächen nicht einfach sich selbst überlassen kann. Kinder sind - auch wenn sie bereits Teenager sind - nach den Regeln dieser Welt noch minderjährig und werden daher als Kinder betrachtet, die in diese schreckliche Welt gestolpert sind, ohne wirklich zu wissen, worauf sie sich da eingelassen haben. Der Veteran steht vor einer schwierigen Entscheidung: Er muss sie entweder beschützen oder ihnen beibringen, wie sie allein überleben können. Ein Soldat muss schließlich ein Ehrenmann sein und darf niemals einen anderen Menschen im Stich lassen. Mit der Zeit werden diese Kinder mehr als nur seine Schützlinge: Sie werden zu Freunden und vielleicht sogar zu einer neuen Familie. Doch das Schicksal entscheidet, dass er zu Höherem ausersehen ist. Es reißt ihn mit in einen Strudel von Ereignissen und weist ihm einen fast vergessenen Beruf zu, der sowohl treue Anhänger als auch gefährliche Feinde mit sich bringt. Und dann offenbart eine Reise in den innersten Kern dieser Stadtwelt eine noch erschreckendere Wahrheit über die wahre Natur und den Zweck dieses Ortes. Umso bedrückender ist die Erkenntnis, was menschliche Gier und Grausamkeit hervorgebracht haben.

Ros Per ist ein Autor von LitRPG- und Militär-Science-Fiction. Als ehemaliger Soldat zieht er es vor, keine privaten Informationen von sich preiszugeben. Er war an mehreren Brennpunkten stationiert, bis eine ernsthafte Verwundung seiner Militärkarriere ein Ende setzte. Während seiner Rehabilitationsphase schlug sein Therapeut vor, dass er sich als Schriftsteller versuchen sollte. Daraus entstand Alpha Rom.

Kapitel Eins: Was nun?


DIE ELLENBOGEN AUF DIE KNIE GESTÜTZT, saß ich auf der Kante des breiten Bettes und starrte auf irgendeinen Punkt vor mir. Es war schon eine Woche her, dass ich zum Kommandanten der Basis von Ebene Null ernannt worden war, aber ich hatte immer noch keine Ahnung, wie ich anfangen sollte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nur unvollständige Informationen, sodass ich nicht ganz verstand, was in Alpha Rom vor sich ging.

Und der Wolfshund, das Arschloch, war nicht zu einem sinnvollen Gespräch bereit. Stattdessen war er der Meinung, es wäre besser, wenn ich mich eine Woche lang ausruhen, meine Gedanken sammeln und erst dann nüchtern Entscheidungen treffen und über dringende Angelegenheiten sprechen würde. Er hatte natürlich recht - sie hatten hier schon eine Weile alles vorbereitet, sodass im Moment nichts von mir abhing, und sowohl meine Truppe als auch ich hatten eine Pause nötig. Aber er war trotzdem ein Arschloch.

Im Laufe der Woche hatte ich nur wenige sinnvolle Dinge erledigt. Zunächst einmal hatte ich mich mit Delaney in Verbindung gesetzt und ihn wissen lassen, dass ich seine Tochter gefunden hatte. Ich hatte mich gerade in einem nahe gelegenen technischen Gebäude befunden, in dem die Kryokapseln aufbewahrt wurden, und mir die Kapsel angesehen, in der seine Tochter im Kälteschlaf lag. Ich werde die Schimpfwörter nicht wiederholen, die er benutzt hatte, als ich ihm die restlichen Teile des Sets verweigert und ihm gesagt hatte, dass ich ihm seine Tochter vorerst nicht zurückgeben würde.

Ich wusste nicht, was in seinem Kopf vorgegangen war, aber er hatte mir eine ganze Weile nicht zurückgeschrieben, bis er dann vor drei Tagen begonnen hatte, mich mit Nachrichten zu überfluten und mir Berge von Gold zu versprechen, wenn ich ihm nur seine Tochter zurückbringen würde. Aber ich hatte absolut keine Lust dazu, denn mit der Rückgabe der jungen Dame würde ich einem potenziellen Gegner eine beträchtliche Menge an Informationen überlassen – und das praktisch umsonst.

Andererseits konnte ich seine Situation verstehen. Natürlich waren nicht alle Väter so besorgt um ihre Kinder, aber angesichts des gravierenden Fruchtbarkeitsproblems von Alpha Rom waren die elterlichen Instinkte hier eindeutig verstärkt.

Wie dem auch sei - als Erstes sollte ich ein richtiges Gespräch mit dem Wolfshund führen, denn er war wahrscheinlich der Einzige von uns, der bestimmte Dinge aus erster Hand wusste. Nicht aufgrund seiner eigenen Vermutungen, sondern aufgrund seiner realen Erfahrung bei der Arbeit auf der Basis. Vielleicht würde er mir ein paar Möglichkeiten aufzeigen.

Und die letzte wichtige Aufgabe der Woche war die Wiederaufnahme meiner Korrespondenz mit Carter, Sonny und Andrey nach fast völliger Funkstille gewesen. Während die Dinge mit Andrey relativ einfach waren – ich hatte ihm mitgeteilt, dass ich mit Alyona nach unten gehen würde, dass wir aber immer noch nach dem vorher vereinbarten Plan arbeiten würden, woraufhin er mir einfach regelmäßig Informationspakete schickte, ohne eine Antwort abzuwarten –, war die Situation mit Carter und Sonny viel komplizierter. Sie hatten mich mehrere Tage hintereinander mit Nachrichten bombardiert, in denen sie mich gefragt hatten, wohin ich verschwunden sei und warum ich nicht antwortete, obwohl ich Carters Aufgabenliste regelmäßig abarbeitete und ihm neue Aufgaben schickte, sobald sie aktualisiert wurden. Schließlich hatte ich beiden eine Mitteilung geschickt, über die ich einige Stunden lang nachgedacht hatte, um sicherzugehen, dass sie keine überflüssigen Informationen enthielt, während ich gleichzeitig versucht hatte, die beiden zu beruhigen.

In meiner knappen Nachricht hatte ich erklärt, ich könne jetzt nichts verraten und sei dabei, mein Erbe zu regeln, weshalb sie die Dinge eine Zeit lang selbst in die Hand nehmen müssten. Ich hoffte wirklich, dass sie Verständnis für die Situation haben würden, andernfalls würde ich den Berg von Nachrichten, den sie schicken würden, einfach ignorieren müssen. Es war äußerst schwierig, mehrere verschiedene bewegliche Teile zu koordinieren, wenn man ihnen nur eine begrenzte Menge an Informationen geben konnte. Doch irgendwo am Rande meines Bewusstseins formte sich eine Idee. Nicht einmal eine Idee, sondern ein Echo. Ich musste mich nur daran festhalten und es ans Licht ziehen.Als