: Christopher Doemges
: POETTSCHKES POST Das E-Magazin 6/2021
: BookRix
: 9783748777397
: 1
: CHF 8.00
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: Geschichte
: German
: 198
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
CIGARETTE MUSS; KAFFEE KANN& ALKOHOL BRAUCHT NICHT: Es ist ja im Allgemeinen so, dass die Pandemie nicht uns bestimmen soll; sondern wir müssen die Pandemie bestimmen. Hier wird auch auf Bundesebene zu viel versäumt. Nicht nur, dass Gesundheitsminister Spahn immer neue Versprechungen macht, die er dann nicht hält. Nein, auch lokal in den stationären Impfzentren muss darauf geachtet werden, dass nicht zu inflationär mit den Vakzinen umgegangen wird, welche vorhanden. Nach Möglichkeit sollte jeder vorhandene Stoff bis auf den letzten Tropfen verimpft werden. Sog.'Impfdrängler' denken oft schlicht praktisch. Sie lassen den übriggebliebenen Impfstoff halt nicht verfallen. Hier muss nachjustiert werden - erst gehören die'Bedürftigen' versorgt. THEMENWECHSEL: Meines Erachtens ist es mindestens ein halbes Jahr zu früh, die strikten Vorgaben zur Bekämpfung des Covid19-Erregers in irgendeiner Form zu lockern. Vorsicht wäre besser die Mutter in der Porzellankiste! Wir sehen doch in anderen Ländern, wohin ein laxer Umgang mit z.B. Hygienemaßnahmen führen kann. Tausende Tote! China etwa mit geschlossener'Mundschutz ewaffnung' könnte hier Vorbild sein. Es zeigt sich ja auch, das sie ihre Corona-Problematik bald im Griff haben. Bei uns scheint es, wie so oft in der kapitalistischen Welt, hauptsächlich ums Geld zu gehen. Der Handel wird geöffnet ... Fußball soll im Mai für die Werbeeinnahmen weiter gehen ... Am vernünftigsten für profylaktische Gesundheit wäre doch: 2020 bleiben bundesweit einheitlich die Schotten dicht! Und Feierabend ... In Merkels Sinn? In jedem Fall im Sinne der medizinischen Vernunft! THEMENWECHSEL: Auch international: Die systematische Beschneidung von demokratischen Grundrechten - Versammlungsverbot, Kontaktsperre, Grenzschließung - dient mittlerweile nur noch dem Ziel - abkassieren unter dem Vorwandt der Virusbekämpfung im Corona-Theater! Warum nicht einfach eine allgemeine Maskenpflicht? Es geht doch nicht darum, dass die Leute jetzt wie wild um sich spucken. Meines Erachtens ist der schwedische Weg der logischste: Die Menschen auf die Gefahren hinweisen, Empfehlungen aussprechen, und es ihnen selbst überlassen, jene in die Tat umzusetzen.Es scheint zu funktionieren. Ist die Eigenverantwortung der Deutschen (noch) nicht soweit? Ich glaube, da lässt Preußen grüßen ... THEMENWECHSEL: Nun war also wieder 8. März, der internationale Frauentag; globaler Kampftag einer (noch) benachteiligten Mehrheit, welcher aufgrund von rückschrittlichen Traditionen oftmals Wege versperrt bleiben. Parallel gibt's den Frauen-Gebetstag als christliche Alternative. Die alten weißen Männer sitzen noch immer am Hebel, auch wenn etwa Angela Merkel in der BRD beweist, dass es auch anders geht. Es ist zu sagen - die multinationalen Institutionen, Unternehmen, Wohlfahrt, Parteien, sind der lokalen Ebene auch in Deutschland bei der Diversifizierung schon einen großen Schritt voraus. Dort wird am wenigsten geschaut, ob Frau oder Mann. Wenn die fähigste CEO etwa aus Indien kommt, wird die Inderin genommen. Ist der plausibelste Generalsekretär Südamerikaner, dann eben so. Das hat etwas mit Metropolitanismus zu tun. Auch die USA ist nach der einseitigen Ära Trump wieder auf einem offeneren Weg. THEMENWECHSEL: Und siehe; es herrscht der dritte Lockdown. Bürgersteige werden hochgeklappt, Kneipen, Clubs und Gaststätten müssen schließen. Die Gesellschaft spaltet sich in die 'Corona-Petzen' und die Totalverweigerer. Berechtigt? Vielleicht. Fakt ist, dass die Pandemie die Gesellschaft verändert. Da wächst eine ganz neue 'Corona-Generation' heran, welche es nicht gelernt hat, kommunikativ in der Gruppe zu interagieren. Werden wir uns je wieder die Hand schütteln? Zudem wird bei der Streichung des sog. Freizeitbereiches der Besuch im Saunaclub oder Fitnessstudio auf eine Stufe gestellt mit dem Museumsbesuch oder dem Genuss einer Verdioper.

DIE TÜRKEI& ERDOGAN


 (Foto: Pixabay)

 

„DIE LINKE verurteilt den völkerrechtswidrigen Einmarsch der türkischen Armee im Norden des Irak. Die Bundesregierung muss angesichts der drohenden Annexion weiterer Territorien durch das Erdogan-Regime im Zuge der Operation ,Adlerkralle 2' umgehend alle Waffenexporte an die Türkei stoppen und den umgehenden Rückzug der Invasionstruppen des NATO-Partners einfordern", erklärt Sevim Dagdelen, Obfrau der Fraktion DIE LINKE im Auswärtigen Ausschuss. Dagdelen weiter:

„Die türkische Militärinvasion verletzt die territoriale Integrität und Souveränität des Irak, selbst wenn sie lokal die Unterstützung der PDK-Regionalregierung unter Präsident Nechirvan Barzani findet. Die Bundesregierung muss darlegen, inwiefern von der Bundeswehr ausgebildete Peschmerga-Kämpfer an der Seite der türkischen Armee an der militärischen Aggression beteiligt sind.

 

DIE LINKE verlangt zudem Aufklärung darüber, ob die Bundesregierung von den Angriffsplänen des NATO-Partners vorab informiert wurde, etwa bei der Videoschalte von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am 8. Februar oder im Rahmen des Treffens von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer mit ihrem türkischen Amtskollegen Hulusi Akar in Berlin am 2. Februar. Die von der Bundesregierung nach den Begegnungen euphorisch begrüßte Annäherung dürfte von Erdogan als Ermutigung zum weiteren Zündeln in der Region gewertet werden.

 

Die Bundesregierung darf zu dem neuerlichen Rechtsbruch Erdogans nicht wieder schweigen und muss in der EU und der NATO auf eine Verurteilung der Aggression drängen. Bereits die vorausgegangenen Angriffe der Türkei auf den Irak mit den Offensiven ‚Adlerkralle' und ‚Tigerkralle' im vergangenen Sommer waren laut einem Gutachten der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages mit dem Völkerrecht nicht vereinbar.“

HAGIA SOPHIA

 

(Foto: PR)

 

Trotz internationaler Proteste findet heute nach 86 Jahren das erste Freitagsgebet in der Hagia Sophia statt. Präsident Erdogan hatte nach einem Urteil des Obersten Verwaltungsgerichts durchgesetzt, dass die im 6. Jahrhundert erbaute byzantinische Kirche und das ab 1935 als Museum genutzte Gebäude zukünftig wieder als Moschee genutzt werden soll.

Erklärung des ACK-Vorsitzenden

Der 24. Juli 2020 bedeute das Ende einer Epoche schreibt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron in einer Erklärung. Dieser staatliche Akt geschehe – wie so häufig in der Türkei – unter scheinbarer Wahrung der Rechtsstaatlichkeit. Das im 6. Jahrhundert gebaute Gotteshaus, das unter Kaiser Justinian als christliche Kirche erbaut wurde und über neun Jahrhunderte als solche diente, werde, wie 1453 nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen, erneut zur Moschee.

Weltweite Proteste

Seit dem 1. Februar 1935 sei das auch Sophienkirche genannte Gebäude als Museum allen Besucherinnen und Besuchern offen gestanden, wie es der Gründer der modernen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, verfügt hätte. Im Bewusstsein der orthodoxen Christinnen und Christen bliebe und bleibe die Hagia Sophia allerdings die „Große Kirche Christi“. So sei es kein Zufall, dass Vertreter aller orthodoxen Patriarchate und eigenständigen Kirchen gegen die Entscheidung der türkischen Regierung protestiert hätten. Doch auch viele Vertreterinnen und Vertreter anderer Kirchen, europäischer und weltweiter Institutionen, nicht zuletzt der UNESCO, zu deren Welterbe die Hagia Sophia ja gehöre, hätten ihre Bestürzung über diesen Vorgang geäußert, der offenkundig nicht religiöse Bedürfnisse, sondern innen- und außenpolitische Ambitionen des türkischen Präsidenten befriedigen soll. Deshalb richten sich diese Proteste – und auch die vorliegende Erklärung – nicht gegen den Islam oder das islamische Gebet, sondern gegen den Missbrauch der Religion, der hier zutage trete.

Hagia Sophia weiterhin „offen für alle“?

In einem Interview gegenüber