Katharina und Romy saßen mittlerweile nun schon viele Tage und Wochen zusammen, um die Fragen aufzuarbeiten, die sich bei Romy durch ihre Tätigkeit im Telekommunikationskonzern sowie aus ihren Mobbingskandal ergeben hatten.
Manchmal trafen sich beide in Romys kleinem Miethaus in Bad Worast, manchmal in Berlin, in einem belebten Café oder in einem stillen Restaurant. Meistens hatte Katharina ihr Aufnahmegerät dabei, weil es ihr als Journalistin auch darum ging, herauszufinden, welche Geschichten sich daraus schreiben ließen und vor allem für wen, wann und wo. Der Medienwald für Veröffentlichungen stand voller „Bäume“. Aber welcher Baum zu dieser Romy-Story am besten passen würde, war ihr bisher nicht klar. Dabei stellten sicherlich die emotionalen Verwirrungen und die sonderbaren Erlebnisse von Romy den spannendsten Teil der Geschichte dar. Und wenn es nach Katharina gegangen wäre, hätte sie am liebsten nur den Sonderbarkeiten im Alltag von Romy gelauscht. Aber Romy liebte es, daraus gleich irgendwelche Schlüsse abzuleiten, Hypothesen aufzustellen, so dass sich die Aufarbeitung dieser Erfahrungen hinzog, da sie oft bei ihren Erzählungen vom Hölzchen aufs Stöckchen kam.
Gut nachvollziehen konnte Katharina allerdings die auslösenden Elemente für Romys Reflexionen und die sehr komplexen Fragen, die vor allem im mehr als komischen Verhalten ihrer Kollegen, aber auch der Führungsebene ihr gegenüber, lagen. Dabei tappte Romy anscheinend vielfach immer noch im Dunkeln und hangelte sich von Hypothese zu Hypothese, warum ihr all das passierte, was ihr passierte. Aber sie war sich sicher, dass es dabei um weit mehr ging, als nur um ihre Person.
„Wie soll ich mi