: David Baldacci
: Das Labyrinth (Total Control) Roman
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783838717104
: 1
: CHF 8.10
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 640
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Wie gut kennst du deinen Ehemann?

Während einer Besprechung erfährt die Wirtschaftsanwältin Sidney Archer, dass ihr Mann bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sein soll. An Bord der Maschine waren der Präsident des amerikanischen Zentralbankrates - und anscheinend auch Sidneys Mann Jason, ein aufstrebender Computer-Experte. Noch während die junge Frau versucht, das Unfassbare zu verarbeiten, teilt ihr Jasons Chef seinen Verdacht mit, ihr Mann habe sich mit firmeninternen Informationen zur Konkurrenz abgesetzt. Sidney will die Wahrheit wissen und findet Unterstützung bei Lee Sawyer, einem FBI-Agenten, der den Flugzeugabsturz untersucht.

War die Ursache des Unglücks Sabotage? Und wenn ja, wer sollte das Opfer sein: Der Bankenchef - oder Jason, dessen Leben ein einziges Geheimnis zu sein scheint ...

Ein rasanter Politthriller vom internationalen Bestsellerautor David Baldacci

KAPITEL 1


Die Wohnung war klein, unauffällig und von einem muffigen Geruch erfüllt, als sei sie lange nicht gelüftet worden. Die wenigen Möbel und persönlichen Dinge jedoch machten einen sauberen und ordentlichen Eindruck; einige der Stühle sowie der kleine Beistelltisch waren unverkennbar höchst wertvolle Antiquitäten. Den größten Einrichtungsgegenstand des winzigen Wohnzimmers stellte ein aufwendig gefertigtes Bücherregal aus Ahornholz dar, das ebenso gut auf dem Mond hätte stehen können, so völlig unangebracht wirkte es in dem bescheidenen, farblosen Raum. Die meisten Werke, die sich fein säuberlich auf den Regalbrettern aneinanderreihten, waren finanztechnischer Natur und befassten sich mit Themen wie internationaler Währungspolitik und komplizierten Investmenttheorien.

Das einzige Licht im Raum stammte von einer Stehlampe neben einer zerschlissenen Couch. In dem kleinen Lichtkegel saß ein hochgewachsener Mann mit schmalen Schultern. Die Augen hatte er geschlossen, als schliefe er. Die zierliche Armbanduhr an seinem Handgelenk zeigte vier Uhr morgens. Er trug eine konservative graue Anzughose mit Aufschlägen, unter denen auf Hochglanz polierte Schuhe mit schwarzen Troddeln hervorlugten. Über ein gestärktes, weißes Frackhemd spannten sich dunkelgrüne Hosenträger. Der Kragen des Hemdes war aufgeknöpft, um den Hals baumelten die Enden einer Fliege. Der große kahle Schädel war nicht einmal das auffälligste Merkmal an ihm; es war der dichte, stahlgraue Bart in dem breiten, tief zerfurchten Gesicht, der unverzüglich alle Aufmerksamkeit beanspruchte. Als aber der Mann unvermittelt die Augen aufschlug, trat alles andere in den Hintergrund; stechend starrten die haselnussbraunen Augen zwischen den Lidern hervor. Während sie durch das Zimmer wanderten, schienen sie anzuschwellen, bis sie die Augenhöhlen völlig einnahmen.

Dann packte ihn der Schmerz, und er griff sich an die linke Seite – in Wahrheit tobten die Schmerzen überall. Ihren Ursprung jedoch hatten sie an der Stelle, die er nun mit nutzloser Gewalt bearbeitete. Die Atmung ging keuchend, das Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze.

Seine Hand ging zu einer am Gürtel befestigten Vorrichtung. In Form und Größe ähnelte sie einem Walkman, tatsächlich aber handelte es sich um eine CADD-Pumpe; diese war an einem gänzlich unter dem Hemd verborgenen Groshong-Katheter befestigt, dessen Enden in die Brust des Mannes eingebettet waren. Der Finger des Mannes fand den richtigen Knopf, und sogleich strömte eine unglaublich starke Dosis schmerzstillender Mittel aus der Pumpe, die weit über die Menge hinausging, welche die Maschine ihm tagsüber in regelmäßigen Abständen verabreichte. Als der Medikamentencocktail in den Blutkreislauf des Mannes floss, ließen die Schmerzen endlich nach. Doch sie würden wiederkehren; das taten sie immer.

Erschöpft lehnte der Mann sich zurück. Das Gesicht war nass, das frisch gewaschene Hemd von Schweiß durchtränkt. Er dankte Gott für die Nottaste an der Pumpe. Zwar hielt er sich für keineswegs wehleidig, da er sich durch seine gewaltige Willensstärke über so manch körperliche Unannehmlichkeit hinwegzusetzen vermochte, doch die nunmehr in ihm hausende Bestie suchte ihn mit Qualen ungeahnten Ausmaßes heim. Flüchtig überlegte er, was wohl zuerst eintreten würde: sein Tod oder die Kapit