: Lothar Berg
: Sozialismus Skinhead Sumo Das Leben des Alexander Czerwinski
: Books on Demand
: 9783752616422
: 1
: CHF 4.80
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 230
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein Mann wie ein Fels! Ein ewiger Kämpfer! Alexander Czerwinski alias Sumo Alex. Aufgewachsen in der DDR. Vorzeigeathlet , gedrillt gedopt im Eliteinternat des ASK (Armeesportklub) Frankfurt/Oder. Einmal quer durch das Rotlichtmilieu bis hin zu Depressionen und Suizidgedanken. Einsteiger, Aussteiger. Sumo-Weltmeister mit der Nationalmannschaft und Freefighter. Alexander Czerwinski hat nichts ausgelassen, nicht auf der Matte, nicht im Ring und erst recht nicht auf der Straße. Ein Leben voller Tränen, Blut und Schweiß. Schnauze halten ist nicht sein Ding. Immer gerade heraus - Kampfansage - so wie auch hier in dieser Biografie.

Der Autor Lothar Berg wurde 1951 an der Ruhr geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin. Seine Veröffentlichungen befassen sich zumeist mit Alltagscharaktere, den menschlichen Schicksalen und den Abgründen des menschlichen Daseins. Seine Kurzgeschichten, Romane und Poesie sind ein ständiger Drahtseilakt zwischen Drama und Komödie. Die Werke zeichnet die ehrliche, authentische und brachiale Sprache aus, die keinen Zweifel an den Absichten der Protagonisten zulässt. Lothar Berg verbindet seine Lebenserfahrung, seine eigenen Erlebnisse mit Fiktion und dominiert durch Authentizität, die seinen Werken Glaubhaftigkeit verleiht.

DER ERNST DES LEBENS


Obwohl Papa Beziehungen zur Partei hatte und Omas Durchsetzungsvermögens besaß, nahm uns ein Politbonze die Kneipe in Dierhagen weg. Er tat das zwar auf eine gewisse Weise charmant, aber es hatte schon etwas von Enteignung. Das Erlebnis sollte mich jedoch nicht davon abhalten, in den kommenden Jahren zu einem überzeugten Anhänger unserer Republik zu werden.

Zum Glück behielten wir aber das Grundstück mit dem Haus, so dass Kay und ich die Blindschleichen, die Dwarslöper, das Gespensterwäldchen und all die anderen tollen Dinge im Sommer nicht vermissen mussten, obwohl die Familie erst nach einiger Zeit wieder in Gresenhorst, nahe bei Dierhagen, eine Kneipe zur Bewirtschaftung erhielt.

Ich war älter geworden, nun schon sechs oder sieben Jahre alt und das Leben wurde härter. Ich war ein kräftiges Kind und konnte mich einfach nicht an den Namen „Dicker“ gewöhnen, der mir nun des Öfteren in den Ohren hallte. Ich war viel mit dem Fahrrad unterwegs.

Aus den Rittern waren Piraten geworden. Wir bauten Flöße, die auf dem Wasser in den Kiesgruben eingesetzt wurden. Andere Stämme, Nachbarkinder, traten auf dem Plan. Wir mussten unsere Höhlen und Wasserfahrzeuge verteidigen. Da wurde auch schon mal gerungen und gelegentlich flogen ein paar Steine. Aber das war sicherlich so in Ordnung, wie mir 14täglich die Vorkommnisse in und vor unserer Gaststätte immer wieder bestätigten.

Dort konnte ich sehr gut, aus der Wohnung über der Kneipe, die Auseinandersetzungen der Erwachsenen verfolgen. Was habe ich mir die Nase platt gedrückt am Fenster, wenn nach dem Tanzabend, in der Regel ab 22.00 Uhr, draußen die Keilereien losgingen. Da gingen sie aufeinander lo