Wir zogen von jenem Bauerndorf in ein anderes, nun waren wir immerhin schon näher an Linz. Ich fand Arbeit als Hinterglasmalerin und freute mich über das wenige, doch immerhin selbstverdiente Geld. Und endlich, mit 18 Jahren (ich wurde von Gleichaltrigen schon als alte Jungfer verspottet), erlebte ich den ersten »richtigen« Sex mit Martin, einem Technikstudenten, den ich als die große Jugendliebe empfand. Dass ich außer ihm jemals noch einen anderen Mann lieben könnte, war für mich in dieser himmlischen Phase der ersten Liebe nicht vorstellbar. Unser Altersabstand von sechs Jahren war ideal. Martin war weniger der sportliche, eher der intellektuelle Typ. Eine seiner herausragenden Charaktereigenschaften war sein spontaner Witz, passend zu (fast) jeder Lebenslage. Auch das imponierte mir. Meinerstes Mal (von dem missratenen Versuch in Südafrika einmal abgesehen) war etwas holperig, aber dennoch schön. Wir liebten uns in seinem Volkswagen, den Martin neben der Forststraße in einem kleinen Wäldchen parkte. Im Autoradio lief »Rivers of Babylon«. Hätte jemand von außen unsere Beischlafpremiere beobachtet, so hätte ihn zumindest mein unerfahrenes Bemühen an eine Slapstickaufführung erinnert. Trotz der mich überschwemmenden Liebesglut war ich noch zu schüchtern, um Martins Penis anzufassen, um ihm in der Enge des Wagens eine körperliche Hilfestellung zu geben. Nachdem die Schwierigkeit des richtigen Eindringens endlich überwunden war, folgte ich brav dem sexualtechnischen Rat einer angeblich schon erfahrenen Freundin, die wusste, dass eine sehr rasche Auf- und Abwärtsbewegung des weiblichen Körpers