8. Die Spannungen nehmen zu
In dieser Zeit beeinträchtigen uns die Schikanen unserer Headmistress zunehmend; mit einer fadenscheinigen Begründung erlaubt sie uns nicht, am Ende der Ferien noch einen Tag mit unserer Mutter zu verbringen. Sie verdonnert uns zur Anwesenheitspflicht in der Schule! Das stufen wir als vorsätzliches Foul ein! Der Eindruck sollte sich bald verstärken! Nachdem unser Besuch wieder nach Deutschland aufgebrochen ist, überwältigt uns sehr schnell der Alltag in Morija. Mrs. Nthabane brummt mir gleich ein paar Stunden mehr auf, zwei Klassen zusätzlich, Ich empfinde den Neubeginn als recht schikanös. Dennoch verhalte ich mich ruhig und abwartend.
Die schulische Planung zielt nun erst einmal auf die 150-Jahrfeier der »Paris Evangelical Missionary Society«, der »PEMS«, die 1833 in Morija ihre erste Mission unter dem damaligen König Moshoeshoe I. errichten durfte. Die Flötistinnen meiner Arbeitsgemeinschaft, die schon erhebliche Fortschritte gemacht haben und immerhin dreistimmig Choräle begleiten können, sollen dort auftreten, eventuell sogar vor dem König.
Im September stehen wir vor einer schwierigen Entscheidung: Die Arbeit hier gefällt uns, das Leben gestaltet sich fantastisch, die Tage vergehen mit einer nie vorher