: Horst Friedrichs
: Privatdetektiv Tony Cantrell #60: Ich war eine Mafia-Braut
: Uksak E-Books
: 9783738934182
: 1
: CHF 2.60
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 133
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Moira Lenoire war mit einem der Cosa-Nostra-Bosse liiert, nach einem Streit droht sie damit, ihn an die Polizei zu verraten. Ein guter Grund, um schnell nach Chicago zu fliehen, denn augenblicklich werden ihr drei Killer auf den Hals gehetzt. In ihrer Not wendet sich die Frau hilfesuchend an Privatdetektiv Cantrell und sein Team.

6


Der Taxi Driver machte einen gutmütigen Eindruck. Er half Moira beim Aussteigen und wuchtete ihr den Koffer auf den Bürgersteig.

Ihre Blicke glitten an der steingrauen Fassade des Gebäudes empor.

„Meinen Sie wirklich, dass …“, begann sie zweifelnd.

„Aber sicher, Madam“, zerstreute der Driver ihre Unsicherheit, „hier sind Sie am besten aufgehoben, wenn Sie für ein paar Tage unbemerkt bleiben wollen. Ich kenne den Besitzer. Er wird Ihnen weiterhelfen. Kommen Sie, ich bringe Sie hinein.“

Er schnappte sich den Koffer und öffnete Moira die schmutzig-braune Holztür, in deren oberer Hälfte sich eine verwitterte Milchglasscheibe befand.

Moira trat an dem Driver vorbei in ein schummriges Halbdunkel. Eine Geruchsmischung von Staub und Essensdünsten lastete in dem zwielichtigen Vorraum, der die Form eines Sechsecks hatte und an Wänden und Decke mit dunklem Holz getäfelt war. Links und rechts von einem altmodischen Empfangstresen, der der Eingangstür gegenüberlag, brannten winzige Wandlampen als einzige Lichtquelle. Rechts vom Tresen führte eine winklige Holztreppe ins Obergeschoss. Einen Fahrstuhl schien es nicht zu geben.

Moira blieb abwartend vor dem Tresen stehen. Misstrauisch sah sie sich um. Der Taxi Driver setzte den Koffer neben ihr ab und ließ seine offene Handfläche auf der Klingel landen, die auf dem Tresen thronte. Er schob seine Mütze in den Nacken und nickte Moira aufmunternd zu.

Die Klingelei blieb nicht ohne Folgen. Schlurfende Schritte wurden laut. Dann klappte die Schwingtür hinter dem Tresen auf und spuckte ein Männchen aus, das auf den ersten Blick aussah, als müsse es beim leisesten Windhauch auseinanderbrechen.

„Willkommen in meinem Haus!“, erklärte eine ungewöhnlich tiefe und sonore Stimme. „Mein Name ist Hugh Sorrel. – Willkommen!“ Er eilte um den Tresen herum und schüttelte Moira freudestrahlend die Hand. Er trug eine altmodische randlose Brille, die seine dunklen Knopfaugen größer machte, als sie in Wirklichkeit waren. Seine Glatze schimmerte matt im Licht der Wandlampen; das Gesicht war hager und eingefallen.

Irritiert erwiderte Moira seinen Gruß und nannte ihren Namen.

Er zuckte nicht einmal mit den Augenbrauen. Wusste er etwa Bescheid? Hatte dieser Driver sie hereingelegt und sie zu diesem Sorrel gebracht, der möglicherweise bereits aus San Francisco den Auftrag bekommen hatte, sie ans Messer zu liefern?

Moira spürte die Angst in sich emporkri