: Olaf Brill
: Mission SOL 10: Die Höllenfahrt der SOL
: Perry Rhodan digital
: 9783845353357
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Auf der Erde schreibt man das Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Seit über 3000 Jahren reisen die Menschen zu den Sternen. Sie haben unzählige Planeten besiedelt und sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet. Terranische Raumschiffe erforschen das Universum, manche werden zu Legenden - insbesondere die gigantische, hantelförmige SOL. Perry Rhodan hat die Menschheit von Beginn an bei ihren Vorstößen ins All geleitet. Als er in der Milchstraße eine kosmische Katastrophe abwenden will, wird er unfreiwillig in die ferne Galaxis Tare-Scharm versetzt. Dort stößt er auf Nachkommen der SOL-Besatzung, lernt mehr über die riesige Welt Evolux und macht sich auf die Suche nach dem Mittelteil des Raumschiffs. Rhodan entdeckt, dass die Mannschaft in einer Proto-Chaotischen Zelle gefangen ist. Perry Rhodan kann zum SOL-Mittelteil vordringen. Doch die Besatzung wird von fremden Bewusstseinssplittern übernommen. Nur die selbstlose Tat eines Menschen verheißt Rettung und wird zum Auftakt einer neuen Odyssee - es beginnt DIE HÖLLENFAHRT DER SOL ...

Höllenfahrt, die – Altterranischer Mythos: Der Heiland steigt nach seinem Tod in die Unterwelt hinab und befreit die Seelen der Verdammten.

Enzyklopaedia Terrania

 

 

1.

21. Oktober 1552

Neue Galaktische Zeitrechnung

Tag 1

 

Der Schrei gellte durch die Hauptzentrale der SOL. Kreischend schraubte er sich in die Höhe, sodass einige der jungen Solaner sich die Ohren zuhielten.

Der Kommandostand des Raumschiffs war nur notdürftig besetzt. Viele aus der Besatzung waren wegen des Vibra-Psi ausgefallen, das auf ihre Bewusstseine drückte, seit sie in die Proto-Chaotische Zelle vorgestoßen waren. Andere hielten sich mühsam mit Medikamenten bei Verstand.

Das Schlimmste aber war: Der da schrie, war Roi Danton, Perry Rhodans Sohn.

Danton war auf den Emotionautensessel geschnallt, seine Finger krampften sich in die Armlehnen. Sein Kopf war vollständig von der SERT-Haube bedeckt, aus der zahlreiche Kabel hinausliefen, die Dantons Gehirn direkt mit dem Raumschiff verbanden.

»Er hat Kontakt zu dem Fragment!«, rief der Yakonto Colwin Heltamar.

»Es wird ihn umbringen!«, brüllte Rhodan.

Heltamar hatte die SERT-Haube so modifiziert, dass sämtliche vorgeschriebenen Grenzwerte überschritten wurden. Er wollte damit ein besonderes Parafragment anlocken, ein mächtiges Wesen, das in der Proto-Chaotischen Zelle hauste. Sobald das Fremdbewusstsein auf den Mann unter der Haube übergegangen war, so die Theorie, würde es die anderen Parafragmente verjagen – Bewusstseinssplitter, die von der Besatzung der SOL Besitz ergriffen hatten.

Rhodan spürte in diesem Moment, dass das Experiment scheiterte. Danton schrie wie ein Wahnsinniger, der jegliche Kontrolle verloren hatte. Schweiß lief seinen Hals hinab.

Urplötzlich erinnerte die SERT-Liege Rhodan an einen elektrischen Stuhl. Sein Heimatland hatte diese archaischen Geräte noch zu seiner Zeit als Risikopilot eingesetzt, um damit Verbrecher zu exekutieren. Er hatte damals voller Abscheu Berichte von misslungenen Hinrichtungen gelesen, bei denen der Kopf des Delinquenten Feuer gefangen hatte.

Aber nun war essein Sohn, der auf einem solchen Stuhl saß. Der Schweiß an Dantons Hals färbte sich rot.

»Aufhören!«, schrie Rhodan. Er spürte, wie auch ihm der Stirnschweiß ausbrach. Rinnsale liefen seitlich am Gesicht hinab und tropften vom Kinn. Das allgegenwärtige Vibra-Psi machte ihm zu schaffen, trotz Zellaktivator und Medikamenten.

Vor allem aber war es die Sorge um seinen Sohn, die ihm die Sinne raubte. Wie oft hatte er ihn schon verloren? Wie standen die Chancen, dass Roi Danton diesmal nicht zurückkehrte?

»Sofort aufhören! Schaltet die Haube ab!«, rief Perry Rhodan.

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis die Kontrollleuchten an dem Gerät erloschen. Das Visier klappte mit einem Klick hoch, die Haube fuhr nach oben.

Dantons Kopf und Oberkörper sackten nach vorn, wurden nur von den Gurten aufgehalten. Die Haare klebten in seinem Gesicht. Blut lief aus den Nasenlöchern.

Rhodan keuchte. Er sprang zu seinem Sohn, packte ihn an den Schultern und drückte ihn sanft zurück in den Ses