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Horatia rückte näher zu Matthias, sowie sie allein in der Bibliothek waren. »Mylord, Sie müssen etwas unternehmen.«
»Ach ja?«
Horatias besorgte Miene erstarrte zu einem Ausdruck finsterer Missbilligung. »Sir, mir ist durchaus bewusst, wer und was Sie wirklich sind. Zufällig habe ich vor zehn Jahren in London gelebt.«
»Tatsächlich?«
»Ich habe nicht in Ihren Kreisen verkehrt, Mylord. Aber schließlich haben das die wenigsten ehrbaren Leute getan. Trotzdem weiß ich, wie und warum Sie sich den Namen der Kaltblütige Colchester erworben haben. Meine Nichte kennt Sie nur als Colchester von Zamar. Sie bewundert Sie schon seit Jahren. Sie ist nicht über die Aktivitäten informiert, für die Sie berüchtigt sind.«
»Warum öffnen Sie ihr dann nicht die Augen, Mrs. Elibank?«, fragte Matthias scheinheilig.
Horatia wich eilig einen Schritt zurück, als rechnete sie damit, dass er sich mit entblößten Lefzen auf sie stürzen würde. »Das würde nichts nutzen. Sie würde diese Geschichten als gehässiges Geschwätz abtun. Ich kenne sie. Sie würde davon ausgehen, dass Ihr Ruf ungerechtfertigterweise ruiniert worden ist, genau wie der ihre. Sie würde zweifellos zu einer Ihrer stärksten Verbündeten und treuesten Anhängerinnen werden.«
»Glauben Sie das wirklich?« Matthias sah nachdenklich die Tür an. »Von der Sorte habe ich nie allzu viele gehabt.«
Horatia sah ihn finster an. »Von welcher Sorte?«
»Starke Verbündete und treue Anhänger.«
»Ich glaube, wir wissen beide, dass es dafür etliche gute Gründe gibt, Mylord«, fauchte Horatia.
»Wenn Sie meinen.«
»Colchester, mir ist klar, dass ich keine Ansprüche an Ihre Rücksichtnahme stellen kann, aber ich bin ziemlich verzweifelt. Meine Nichte ist wild entschlossen, diesen unausgegorenen Plan in die Tat umzusetzen. Sie sind meine einzige Hoffnung.«
»Was zum Teufel erwarten Sie von mir?« Matthias warf einen Blick über seine Schulter, weil er sichergehen wollte, dass Imogen nicht zurückgekommen war und in der Tür stand. »Nehmen Sie es mir nicht übel, Madam, aber ich bin noch nie einer Frau wie Miss Waterstone begegnet. Sie gibt einem Mann das Gefühl, er sei gerade von einer Jagdgesellschaft niedergeritten worden.«
»Ich weiß, was Sie meinen, Sir, aber Sie müssen etwas unternehmen, oder wir werden schon bald feststellen, dass wir alle im Netzwerk dieses grandiosen Racheplanes gefangen sind, den sie ausgeheckt hat.«
»Wir?« Matthias zog ein Buch mit einem Ledereinband von dem Regal, das ihm am nächsten war.
»Ich versichere Ihnen, dass Imogen ihren Plan nicht aufgeben wird, falls Sie sich weigern sollten mitzuspielen. Sie wird lediglich andere Mittel und Wege ersinnen, um ihn in die Tat umzusetzen.«
»Grob gesagt, das ist nicht mein Problem.«
»Wie können Sie das bloß sagen?« Horatia schien verzweifelt zu sein. »Schließlich haben Sie meinem Bruder dieses Versprechen gegeben, Sir. Das geht aus Selwyns Letztem Willen deutlich hervor. Es heißt, Sie hätten bisher noch jedes Versprechen gehalten. Sel