: James Patterson
: Die 6. Geisel - Women's Murder Club - Thriller
: Limes
: 9783641062743
: Women's Murder Club
: 1
: CHF 7.20
:
: Spannung
: German
: 384
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Im Visier des Amokschützen - der »Women's Murder Club«
Nackte Angst herrscht in den Straßen San Franciscos: Kinder und Nannys wohlhabender Eltern verschwinden. Lieutenant Lindsay Boxer quält dieselbe Frage wie alle: Was ist mit ihnen geschehen? Und: Wer wird das nächste Opfer sein? Bis die Leiche eines Kindermädchens auftaucht. Fieberhaft sucht Lindsay mit ihren Freundinnen vom »Women's Murder Club« nach dem psychopatischen Mörder. Da wird ihre Freundin und Pathologin Claire von einem Amokschützen niedergeschossen. Welchen Hinweis geben seine Worte: »Sie sind schuld! Sie hätten mich daran hindern müssen ...«?

Der 6. Fall für Lieutenant Lindsay Boxer und den »Women's Murder Club« ist scharf wie ein Skalpell.

James Patterson, geboren 1947, war Kreativdirektor bei einer großen amerikanischen Werbeagentur. Seine Thriller um den Kriminalpsychologen Alex Cross machten ihn zu einem der erfolgreichsten Bestsellerautoren der Welt. Auch die Romane seiner packenden Thrillerserie um Detective Lindsay Boxer und den »Women's Murder Club« erreichen durchweg die Spitzenplätze der internationalen Bestsellerlisten. Regelmäßig tut er sich für seine Bücher mit anderen namhaften Autoren oder Stars zusammen wie mit Dolly Parton für den »New York Times«-Nr.-1-Bestseller »Run, Rose, Run«. James Patterson lebt mit seiner Familie in Palm Beach und Westchester County, N.Y.

"Fünfter Teil Fred-a-lito-lindo(S. 327-328)

116 Die Zuschauergalerie war bis auf den letzten Platz besetzt mit Justizangestellten, Gerichtsreportern, Verwandten der Opfer und Dutzenden von Menschen, die an Bord der Del Norte gewesen waren, als Alfred Brinkley die tödlichen Schüsse abgefeuert hatte. Das gedämpfte Gemurmel wurde zu einem vernehmlichen Raunen, als zwei Aufseher Brinkley in den Gerichtssaal führten. Da war er! Der Fährenkiller. Mickey Sherman stand auf, als man Brinkley die Handschellen und die Ketten abnahm.

Er rückte seinem Mandanten einen Stuhl zurecht, und Brinkley fragte ihn:»Bekomme ich jetzt meine Chance?«»Ich denke darüber nach«, beschied Sherman seinem Mandanten.»Sind Sie sich da sicher, Fred?« Brinkley nickte.»Sehe ich okay aus?«»Klar. Sie sehen gut aus.« Mickey lehnte sich zurück und betrachtete eingehend den bleichen, klapperdürren Mann mit dem ungleichmäßigen Haarschnitt, dem Rasierbrand im Gesicht und dem glänzenden Anzug, der an ihm hing wie die Lumpen an einer Vogelscheuche.

Die Faustregel ist, dass man seinen Mandanten nicht in den Zeugenstand holt, solange einem das Wasser nicht bis zum Hals steht, und auch dann nur, wenn der Mandant glaubwürdig und sympathisch genug ist, um die Geschworenen umstimmen zu können. Fred Brinkley war ein Sozialkrüppel und ein Langweiler. Andererseits, was hatten sie denn zu verlieren? Die Staatsanwaltschaft hatte Aussagen von Augenzeugen, Videoaufnahmen und ein Geständnis. Und deshalb spielte Sherman mit dem Gedanken.

Einerseits hieß es allzu große Risiken vermeiden, andererseits könnte Fred-a-lito-lindo die Geschworenen ja vielleicht doch davonüberzeugen, dass er wirklich nicht bei Sinnen war, als er auf diese armen Leute geschossen hatte, weil das Krakeelen in seinem Kopf einfach so unerträglich gewesen war… Es war Freds gutes Recht, zu seiner eigenen Verteidigung auszusagen, aber Sherman glaubte, es ihm ausreden zu können.

Er war immer noch unentschlossen, als die Geschworenen sich auf der Bank niederließen und der Richter seinen Platz einnahm. Der Gerichtsdiener bat um Ruhe, und erwartungsvolles Schweigen legte sichüber den holzgetäfelten Saal. Richter Moore spähteüber den schwarzen Rahmen seiner dicken Brille und fragte:»Sind Sie bereit, Mr. Sherman?«»Ja, Euer Ehren«, erwiderte Sherman. Er erhob sich, schloss den mittleren Knopf seines Sakkos und wandte sich an seinen Mandanten.»Fred…«"