: Kristen Callihan
: Sweet Enemy
: Lyx
: 9783736314825
: Between Us
: 1
: CHF 8.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 495
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Feindschaft auf den ersten Blick

Emma erlebt den schlimmsten Tag ihres Lebens. Nicht nur wurde ihre Rolle in der erfolgreichen Serie Dark Castle gestrichen, nein, sie findet auch heraus, dass ihr Freund sie betrügt. Am Boden zerstört zieht sich die Schauspielerin für einen Neuanfang auf ein Anwesen in Kalifornien zurück und trifft dort auf Lucian. Er ist verschlossen, abweisend und scheint nichts an ihr zu mögen. Und doch fühlt Emma sich von ihm angezogen, denn sie spürt, dass er ebenso verletzt ist wie sie. Kann sie Lucians Schutzmauern einreißen?

'Swe t Enemy ist eine zuckersüße, humorvolle und gleichzeitig unglaublich emotionale Geschichte über Hoffnung, Heilung und die intensive Liebe zweier beeindruckender Charaktere.'Charleen voncharlie_books

BETWEEN-USSPIEGEL-Bestseller- utorin Kristen Callihan




Kristen Callihan war schon immer eine Tagträumerin und hat irgendwann beschlossen, den Figuren in ihrem Kopf ein richtiges Zuhause zu geben - und mit dem Schreiben begonnen. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in der Nähe von Washington D. C.

PROLOG


Lucian

Ich war fünf Jahre alt, als ich meinen Eltern erzählte, dass ich fliegen wolle. Wie ich mittlerweile herausgefunden hatte, waren meine Eltern bereit, alles erdenklich Mögliche zu tun, um mich glücklich zu machen. Sie nahmen meine Bitte sehr ernst und arrangierten für uns einen Ausflug mit einem kleinen Flugzeug.

»Und?«, fragte mein Dad, als wir auf dem Rücksitz des lauten, bebenden Fliegers saßen. »Wie fühlt es sich an, zu fliegen?«

Es war ganz nett, aber ich saß einfach nur da. Das Flugzeug flog, nicht ich. Ratlos ließen sie die Sache auf sich beruhen. Aber ich tat das nicht. Ich sehnte mich so sehr danach, zu fliegen. Tief in meinem Inneren brauchte ich es, auch wenn ich nicht sagen konnte, warum das so war. Das Problem war nur, dass ich nicht wusste, wie ich dieses Ziel erreichen sollte.

Zwei Jahre später meldete mich mein Dad aus einer Laune heraus fürs Eishockeytraining an. Ich zog ein Paar Schlittschuhe an und lernte. Ich wurde stärker, besser, schneller.

Das war der Moment, in dem ich es begriff. Ich würde nicht in der Luft fliegen können. Sondern auf dem Eis.

Eis.

Ich liebte das Eis. Für mich war das Eis eine Geliebte: grausam, kalt, wunderschön, brutal, unentbehrlich. Ich war aufs Engste mit ihr vertraut – ich kannte ihren frischen Geruch, ihre unbarmherzige Kälte, die diversen Geräusche, die sie von sich gab, sowie die geschmeidige Unterstützung, die sie bot, wenn ich über ihren Körper wirbelte und glitt.

Ich liebte sie sofort, vom ersten Gleiten auf Schlittschuhen an. Sie befreite mich und gab mir ein Lebensziel.

Wenn ich auf dem Eis war, flog ich. Es war kein schwebendes, abgekoppeltes Fliegen, sondern eine Geschwindigkeit, die so glatt und schnell war, dass man nicht länger aus Fleisch und Blut bestand, sondern zu etwas anderem wurde: zu einem Gott.

Ich liebte es so sehr, über das Eis zu fliegen, dass ich beinahe eine andere Laufbahn eingeschlagen und vielleicht Eisschnellläufer geworden wäre. Und manchmal, wenn ich frei hatte, zog ich los und tat genau das – ich sauste schneller und immer schneller auf dem Eis herum.

Aber einfach nur Schlittschuh zu laufen verschaffte mir nicht die Herausforderungen, die ich brauchte. Dafür war Eishockey nötig.

Gott, ich liebte Eishockey. Einfach alles daran. Das Klappern meines Schlägers auf dem Eis, das Echo, das entstand, wenn ich den Puck berührte. Das Spiel sprach zu mir und flüsterte mir sogar dann noch ins Ohr, wenn ich schlief – mein Körper summte dann immer, als befände ich mich nach wie vor auf dem Eis.

Ich sah die Muster, die Spielzüge. Ich ließ sie geschehen, lockte sie hervor. Wenn Schlittschuhlaufen Fliegen war, dann war Eishockey ein Tanz. Ich hatte fünf Tanzpartner. Und wenn wir alle zusammenarbeiteten, dann war das verdammte Poesie. Ein wahrhaft schöner Anblick.

Nichts auf der Welt fühlte sich so an, wie den Puck über das Eis zu schieben, sich einen Weg durch die gegnerischen Spieler zu bahnen und die Scheibe dann mit einem kleinen Stoß direkt ins Netz zu befördern. Spontane Glückseligkeit. Jedes. Mal.

Das Ei