Vorwort - Andreas Gruber
»Hochmütig, frei, geheimnisvoll, sinnlich, babylonisch, unpersönlich, sie ist der ewige Begleiter von Erhabenheit und Kunst – Inkarnation vollkommener Schönheit und Gefährte der Poesie – die süße Katze, ernst, weise und nobel.«
– H. P. Lovecraft –
Typisch Lovecraft, dachte ich, als ich dieses Zitat das erste Mal an der Wand eines Kaffeehauses gesehen und sogleich abfotografiert habe. Es strotzt nur so von Adjektiven. Aber vor hundert Jahren wurde nun mal so geschrieben, vor allem, wenn es um düstere Phantastik ging. Aber dennoch hat dieser Aphorismus – wie jeder andere gute Gedanke – heute immer noch seine volle Gültigkeit.Die Katze ist der Gefährte der Poesie. Wie schön H. P. Lovecraft das ausgedrückt hat. Katzen und ihre Schriftsteller haben nämlich eine lange Tradition.
Krimiautor Raymond Chandler hatte eine schwarze Angorakatze namens Taki, die er seine »Sekretärin« nannte, weil sie ständig auf seinen Manuskripten saß, die er gerade bearbeiten wollte. Hunter S. Thompson nannte seinen Kater Mr. Screwjack und verfasste gar einen eigenen Roman über ihn. Rita Mae Brown hingegen schreibt ihre Krimis sogar gemeinsam mit ihrer Co-Autorin Sneaky Pie, eine Tigerkatze.
Ebenso wenig konnte der argentinische Phantastikautor Jorge Luis Borges ohne Katzen leben und widmete ihnen das Gedicht »An eine Katze«.
Wolfgang Hohlbeins Katze Sammy bringt seinen Schreibtisch regelmäßig durcheinander, und wenn nicht, dann legt sie sich quer über sein Schreibpad – und das hat Hohlbein mit Krimiautorin Patricia Highsmith gemeinsa